Jesteburg. Das hatte sich Coach Jan-Marc Bahrenburg ganz anders vorgestellt: Die Regionalliga-Frauen des FC Jesteburg-Bendestorf unterlagen jetzt in der 1. Runde des NFV-Pokals mit 3:4 (1:1) beim Oberligisten SV Heidekraut Andervenne und sind damit unerwartet früh aus dem Pokalwettbewerb ausgeschieden. Dabei hatte das Team beim eigenen Sommercup-Blitzturnier am Tag zuvor auf der Sportanlage in Jesteburg noch eine starke Visitenkarte abgegeben.
Vier Spiele hatten die Mädels von Bahrenburg über jeweils 45 Minuten absolviert. Im ersten Spiel gegen den FC St. Pauli, der ebenfalls in der Regionalliga spielt, zeigten die Jesteburgerinnen defensiv eine gute Leistung und kombinierten sich auch immer wieder gut an den Strafraum der Hamburgerinnen. Das Tor zum 2:0 war sinnbildlich für die Spielfreude des FC: Steckpass von Tania Rocha Ferreira auf Emilia van Gunst, Pass in die Mitte – Tor. Auch Neuzugang Mirjam Reißer erwies sich als echte Belebung für das Offensivspiel der Mannschaft von Jan-Marc Bahrenburg. Sie zeigte einige Tiefenläufe und war immer anspielbereit.
FC-Coach mit derzeitigen
Leistungsstand zufrieden
Auch das zweite Spiel gegen den Eimsbütteler TV, ebenfalls Ligakonkurrent des FC in der Regionalliga, konnten die Jesteburger Fußballerinnen gewinnen, hatten dort aber ein paar Probleme in der Abwehr. Trotzdem zeigte sich Coach Bahrenburg zufrieden mit dem derzeitigen Leistungsstand seiner Mannschaft und war optimistisch für das Pokalspiel gegen Andervenne. „Wir konnten jetzt die erste Woche mit mehr als 20 Leuten trainieren. Wir sind auf einem guten Weg und haben gerade gegen St. Pauli sehr gute 20 Minuten gezeigt. Wir wollen jetzt im Pokal in die nächste Runde einziehen“, sagte der FC-Trainer am Tag vor dem Spiel – doch das klappte nicht.
Bereits nach drei Minuten gingen die Gastgeberinnen mit 1:0 in Führung. Der FC von Coach Jan-Marc Bahrenburg tat sich schwer. Es dauerte ein wenig bis die Jesteburgerinnen offensiv aktiv wurden. Doch sowohl Emilia van Gunst per Distanzschuss (17.) als auch Tania Rocha Ferreira, die im Eins-gegen-eins an Andervennes Torfrau scheiterte, verpassten den Ausgleich. Insgesamt hatte der FC Probleme, das Spiel unter Kontrolle zu kriegen. Andervenne zeigte sich auch offensiv gut und verbuchte einige Möglichkeiten. Am Ende der ersten Hälfte freute sich der FC dann doch über den Ausgleich, den Emilia van Gunst per Strafstoß erzielte (40.).
Jesteburg dreht
die Partie
In der zweiten Hälfte zeigte der FC ein anderes Gesicht, war sofort wach. Das Tor machten allerdings zunächst die Gastgeberinnen (54.). Doch die Mannschaft von Jan-Marc Bahrenburg drehte die Partie. Erst traf Emilia van Gunst erneut per Elfmeter (60.), dann erzielte Johanna Ingrid Scholles den umjubelten 3:2-Führungstreffer (65.). In der Folge rannte Andervenne an, wollte den Ausgleich. Doch FC-Torfrau Lena Staack war mehrfach zur Stelle.
Nach einem vermeintlichen Foulspiel entschied die Schiedsrichterin auf Straftoß für Andervenne – 3:3 (76.). In der Schlussphase wollte die Bahrenburg-Elf den Sieg, ließ aber einige gute Chancen ungenutzt und lief am Ende in einen Konter. Dieser entschied drei Minuten vor Schluss die Partie. „Viele Faktoren haben nicht gepasst, wir waren in der ersten Hälfte gedanklich überhaupt nicht da. Vielleicht hat auch ein bisschen die Kraft gefehlt. Unterm Strich war die Niederlage unglücklich. Das Ausscheiden ist sehr ärgerlich, aber wir haben gerade in der zweiten Hälfte gute Ansätze gezeigt“, resümierte Coach Bahrenburg.
Von Jan-Hendrik Koch