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Die Lockströmung musste aufgrund eines Schadens am Wehr abgeschaltet werden. Foto: fw

Fischtreppe an der Elbe: Grüne fordern Hilfe – In Rönne ist ein Neubau geplant

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Elbmarsch/Geesthacht. Der schwierige Aufstieg der Elbfische an der Staustufe zwischen der Elbmarsch und Geesthacht ist ein Thema, das niedersächsische und schleswig-holsteinische Elbanrainer gleichermaßen betrifft. Im Juni 2020 sammelten sich an der Staustufe über hundert Menschen, um für Abhilfe beim „Fischstau“ am Wehr zu streiten.
Entstanden war der Stau, nachdem die Lockströmung, die die Fische in die große Aufstiegsanlage auf der Geesthachter Seite zieht, aufgrund eines Schadens am Wehr geschlossen werden musste. Im vergangenen Herbst wurde eine Interimslösung installiert. Inzwischen hat eine von den Grünen initiierte Videokonferenz mit Umweltminister Olaf Lies und dem NABU stattgefunden. Auch der Bund hat die Zuständigkeit des Wasser- und Schifffahrtsamts, das sich als Bundesbehörde sonst vorrangig um die Schiffbarkeit der Elbe kümmert, für die Durchlässigkeit für Fische anerkannt.
Doch noch sind nicht alle Probleme gelöst. Daher haben die Grünen einen Antrag in den Landtag eingebracht, um sicherzustellen, dass es mit den Fischaufstiegshilfen nördlich und südlich des Staustufe optimal weitergeht. Die regionale Landtagsabgeordnete der Grünen Miriam Staudte hat den Antrag erarbeitet und erläutert die Kernforderungen: „Uns ist es wichtig, dass nicht nur die nördliche Fischtreppe im Fokus steht, sondern dass Niedersachsen gegenüber dem Bund auch Druck macht, was die südliche Fischtreppe bei Rönne angeht.“ Dort sei zwar ein Neubau geplant, aber es sei noch nicht klar, ob dieser auch für die Fische optimal ausgeführt werde. „Hierbei müssen der Naturschutzbund und die Angelverbände mit ihrem Sachverstand für die aquatische Natur eng eingebunden werden,“ so Staudte. „Es geht hier um Hunderttausende von Fischen, die seit den Notfall- Arbeiten zur Standfestigkeit des Wehrs nicht aufsteigen können und so in ihrem Laichzyklus gestört werden. Während der Arbeiten für den Neubau muss die alte Fischtreppe offen bleiben.“ Auch der Rönner Werder müsse als zusätzliche Aufstiegsmöglichkeit auf niedersächsischer Seite durchgängig gemacht werden.
Am Rande der kommenden Plenarsitzung des Landtags ist ein Termin mit allen Fraktionen und dem Umweltminister geplant. „Ich freue mich, dass bei diesem Thema parteiübergreifend an einem Strang gezogen wird“, so Staudte. In Richtung Bundesregierung fügt sie hinzu: „Wir wollen auch, dass Durchlässigkeit neu definiert wird. Es reicht nicht, dass einzelne Individuen irgendwo durchschlüpfen. Es müssen so viele Fische aufsteigen können, dass der Art-erhalt gesichert ist. Der Klimawandel setzt den heimischen Fischen durch erwärmte Gewässer schon genug zu. Wir müssen auch alle anderen Hemmnisse für die Fischwelt beseitigen.“ Aktuell sei auf der Nordseite wichtig, dass die Übernahmeverhandlungen mit Vattenfall, die bislang die Fischaufstiegshilfe Nord betrieben haben, nicht zu Verzögerungen führen. fw