Bispingen. Traurige Gewissheit herrscht seit gestern Vormittag über den Verbleib eines elf Jahre alten Mädchens, dass nach einem Familiendrama am vergangenen Sonntag zunächst spurlos verschwunden war. In einem Waldstück nahe Schneverdingen an der Bundesstraße 3 wurde eine Kinderleiche entdeckt. Zurzeit laufen die Untersuchungen, ob es sich dabei um das Mädchen aus Bispingen handelt. Es dürfte sich um das schreckliche Ende des Familiendramas handeln.
In einem Einfamilienhaus in Bispingen waren am Sonntag zunächst die Leichen einer 35 Jahre alten Frau und ihres vierjährigen Sohnes aufgefunden worden. Beide wiesen Spuren äußerer Gewaltanwendung auf. Seit dem Geschehen war die e19lfjährige Tochter der Frau spurlos verschwunden. Eine groß angelegte Suche brachte keinen Erfolg. Rund 150 Haushalte in Bispingen hatte die Polizei auch mit Hunden noch am Sonntag durchsucht. In der Umgebung wurden eine Drohne und ein Hubschrauber eingesetzt, vorgestern überflog sogar ein Tornado-Jet der Bundeswehr das Suchgebiet.
Bereits am Sonntagnachmittag konnte der 34 Jahre alte Lebensgefährte der Frau im 20 Kilometer entfernten Schneverdingen als dringend tatverdächtig festgenommen werden. Dieser wurde vorgestern dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl wegen zweifachen Mordes erließ. Der Beschuldigte befindet sich jetzt in Untersuchungshaft, habe laut Staatsanwaltschaft Lüneburg bisher aber keine Angaben zur Sache gemacht. Die Ermittlungen zum Tatgeschehen, zu den Todesursachen und den Tatmotiven dauerten an. Weitere Angaben werde die Staatsanwaltschaft jedoch derzeit nicht veröffentlichen. bjh/rnd
