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Die Nadelwehre an der Ilmenau, wie zum Beispiel in Wittorf, sollen nach dem Willen der Politik im Landkreis Lüneburg unbedingt erhalten werden. Foto: Gründel

Lüneburger Kreistag soll für Erhalt der Nadelwehre an der Ilmenau stimmen

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Bardowick. Der Landkreis Lüneburg fordert die Wasser- und Schifffahrtsämter, die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die hiesigen Abgeordneten des Deutschen Bundestages und die Abgeordneten des Niedersächsischen Landtages auf, sich für den Erhalt und die Instandhaltung der Nadelwehre und Schleusen an der Ilmenau in Fahrenholz, Wittorf und Bardowick einzusetzen. Dazu will der Lüneburger Kreistag in seiner nächsten Sitzung eine entsprechende Resolution verabschieden, die von SPD, CDU, den Grünen, den Linken, der FDP und den Unabhängigen jetzt unterzeichnet wurde. Von der vernachlässigten Unterhaltung der Anlagen seien neben den genannten Orten auch weite Teile der Lüneburger Altstadt betroffen, heißt es in der Resolution.
Die unter Denkmalschutz stehenden Systeme von Nadelwehren und Schleusen stellen zum einen einzigartige historische Industriedenkmale dar, zum anderen dienen sie aktuell auch der nachhaltigen Wasserregulierung. Nachdem die Ilmenau über Jahrhunderte hinweg begradigt worden sei, stelle nun allein die dauerhafte Regulierung des Wasserstandes sicher, dass keine Schäden an Bauwerken, Wäldern, landwirtschaftlichen Flächen und Naturarealen entstehen, lautet die fraktionsübergreifende Meinung im Lüneburger Kreistag.

Schleusen und Wehre entlang der Ilmenau machten den Fluss einst für Ewer schiffbar. Foto: Gründel

Entlang der Ilmenau entwickelten sich angepasste Lebensräume, so beispielsweise in den Altarmen, die zum Lebensraum des Fischotters wurden. Die Wiederherstellung beziehungsweise der Erhalt der Schiffbarkeit sei eine hervorragende Möglichkeit, den Fluss und die Ilmenauniederung auf schonende Art für Menschen erlebbar zu machen und so das erforderliche Verständnis für eine nachhaltige Natur-und Umweltentwicklung zu fördern, herrscht Einigkeit. Doch der gegenwärtige Zustand und die bisherige Vernachlässigung der Anlagen stehen dem nachhaltigen Erleben einer Kulturlandschaft mit ihren einzigartigen Denkmälern und deren Erhalt entgegen, so die Kritik der Fraktionen.
Die hauptsächlich betroffene Samtgemeinde Bardowick werde auf ihrer nächsten Ratssitzung eine ähnlich lautende Resolution auf den Weg bringen, kündigte Kreistagsmitglied Achim Gründel (SPD) aus Radbruch an. „Ganz persönlich freue ich mich allerdings, dass der demokratische Konsens so groß ist, dass auch in Wahlkampfzeiten gemeinsam pateiübergreifend etwas bewegt werden kann“, stellte der Sozialdemokrat fest. wa