Jesteburg. Stefanie Spinty ist Vorsitzende des Vereins Jesteburger Kunstnetz, außerdem engagiert sie sich als Imkerin. Bei ihrer Ausstellung in der kleinen Jesteburger Kunsthalle an der Schützenstraße verbindet sie beide Leidenschaften. Bis Ende Mai präsentiert sie in der ehemaligen, vereinseigenen Telefonzelle ihre selbstgemalten Bilder von Bienen auf Blüten. Infos und Zeitungsartikel über Bienen und Wespen runden die Schau ab.
Unter anderem heißt es da: „Wespen haben nur ein Ziel. Am Ende der Saison möchten sie möglichst viele gesunde und starke Prinzessinnen und Drohnen auf Hochzeitsflug schicken. Dafür schuftet die Königin am Anfang sechs Wochen allein, dann mit Unterstützung ihrer Töchter. Menschen stehen nicht auf der Beuteliste.“ Ärger mit Menschen würden den Wespen viel Energie kosten, das wollten sie nicht. Stichattacken und anderer Stress entständen, wenn Menschen aus Unwissenheit Nester und Tiere angriffen. Wespen seien reine Verteidiger, lesen die Passanten, die neugierig durch die Glasscheiben gucken.
Einst hatte Stefanie Spinty panische Angst vor Bienen, inzwischen ist sie glückliche Besitzerin von mehreren Völkern. Die Grafik-Designerin schleudert ihren Honig selbst und arbeitet zusammen mit ihrem Mann Matthias als ehrenamtliche Wespen- und Hornissenberaterin des Landkreises Harburg.
„Die Umwelt war für mich schon immer ein wichtiges Thema. Deshalb habe ich Botanik studiert“, erklärt Spinty. „Zufällig war mir ein Buch über Bienen in die Hände gefallen. Das hatte mich so fasziniert, dass ich von einem befreundeten Imker in Bendestorf mehr wissen wollte. Bei den Gesprächen entstand in mir der Wunsch, in meinem Garten selbst Bienen zu halten und damit auch der Landwirtschaft zu helfen. Denn ohne Befruchtung durch die Bienen gibt es keine Ernte.“
In einem Grundkurs beim Buchholzer Imkerverein erlernte Stefanie Spinty das entsprechende Handwerk. Der befreundete Imker habe dann nicht lange gefackelt und ihr eins seiner Völker übergeben. „So habe ich einen Teil seiner Bienen adoptiert“, strahlt Stefanie Spinty. Von Christa-M. Brockmann
