Maschen. Die aktuelle Machbarkeitsstudie zum Thema „Autobahnanschlussstelle Maschen“ sorgt bei der FDP Seevetal für Verärgerung. Die im Gutachten gemachten Vorschläge kommen zu dem Schluss, dass kurzfristig die Verkehrsströme mit einer erneuten Umstellung der Ampelschaltung geregelt werden können. Die unter den mittelfristigen Maßnahmen zur Problemlösung aufgezeigten baulichen Veränderungen seien indes in der Sache eine reine Zumutung für Seevetal, so die Liberalen.
„Seit Jahren ist das Problem bekannt. Eine Lösung durch den Verursacher des Problems, die Gemeinde Stelle, wird nicht in Betracht gezogen. Der Gemeinderat Stelle genehmigt Großbetrieben die Ansiedlung und Erweiterung, Wohngebiete werden aus der Erde gestampft und genehmigt, aber für die daraus entstehenden Verkehrsprobleme hat man keine Lösung, sondern verschiebt das Problem auf die Nachbargemeinde. Das ist an Arroganz und Ignoranz nicht mehr zu überbieten“, sagt Seevetals FDP-Ortsverbandsvorsitzender Ralf Krumm.
Seit 2016 diskutiere die Verwaltung mit der Politik in Seevetal über die Leistungsfähigkeit der Autobahnanschlussstelle Maschen. Nach massiven Beschwerden von Bürgern aus Maschen und anliegenden Gemeindeteilen habe die Gemeinde ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben, erinnert Krumm. Ende August 2016 sei darin festgestellt worden, dass trotz rechnerisch ausreichender Verkehrsqualität der Knotenpunkt überlastet sei. Im März 2020 erstellte derselbe Gutachter erneut ein Verkehrsgutachten, diesmal im Auftrag der Firma Aldi. Geringfügige bauliche Maßnahmen im Kreuzungsbereich seien notwendig, um die mittelfristig zu erwartenden Verkehrsmengen verkehrssicher abwickeln zu können, hieß es. Das nunmehr dritte Gutachten im Auftrag der Gemeinden Seevetal und Stelle sowie des Landkreises Harburg – wiederum vom selben Gutachter – kommt zum Ergebnis, dass kurzfristig eine Anpassung der Ampelschaltung und mittelfristig geringfügige bauliche Veränderungen an der Anschlussstelle Maschen ausreichen würden.
Die gemachten Vorschläge für einen Vollanschluss finden laut Krumm jedoch ausschließlich auf dem Gebiet der Gemeinde Seevetal statt. „Warum nicht auf dem Gebiet von Stelle?“, fragt der Liberale. Zum einen stelle man sich bei der FDP Seevetal die Frage, ob es nicht ratsam gewesen wäre, einmal einen anderen Gutachter mit der Bewertung der Situation vor Ort zu beauftragen, zum anderen empfinde man es auch als beunruhigend, dass die Gemeinde Seevetal in der Sache bisher nicht auf das neuerliche Gutachten reagiert habe. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Gemeinden Seevetal und Stelle sowie der Landkreis wiederholt eine Machbarkeitsstudie von demselben Unternehmen erstellen lassen, dessen Gutachter inzwischen je nach Auftraggeber in der gleichen Sache drei unterschiedliche Ansichten und Vorschläge vertreten, kritisiert Krumm. wa
