Winsen. „Leinen los“ hieß es jetzt für das große neue Piratenschiff auf dem Luhespielplatz in Winsen. Zur Schiffstaufe hatten sich Sponsoren und Unterstützer auf Einladung der Stadtverwaltung eingefunden. Als Erster entern durfte aber der fast fünfjährige Josua Seel das Spielschiff: Er hat den Wettbewerb um die Namensgebung des Schiffs gewonnen, das ab sofort unter dem Namen Luise über die imaginären Weltmeere schippern wird.
Zur Schiffstaufe konnten Bürgermeister André Wiese und das dreiköpfige Projektteam aus seinem Rathaus mit Sonja Arvidson, Ralf Macke und Sven Kröger die Unterstützer des 150 000-Euro-Projekts begrüßen. Mit Spenden hatten nicht nur der Round Table, der Heimat- und Museumverein und die Milde Stiftung St. Georg, sondern auch die Kroschke Kinderstiftung aus Braunschweig, die sich insbesondere bei Projekten mit Inklusionscharakter engagiert, finanziell an der Umgestaltung des in die Jahre gekommenen Spielplatzes beteiligt.
Die Firma Ghepetto aus Bremen hatten in den letzten Wochen aus Robinien- und Lärchenholz das große Spielschiff nach den Wünschen der Stadtverwaltung gefertigt und aufgebaut. Alle Spielgeräte, zu der auch noch eine Schaukel und ein Spielhaus für unter Dreijährige gehören, sind so konzipiert, dass sie auch Kindern mit Handicap viel Spaß bringen.
Ein Spielplatz für alle ist entstanden
„Wir wollten einen Spielplatz für alle“, schilderte das Projektrio aus dem Rathaus. Deswegen arbeitete man eng mit dem Lebenshife-Kindergarten in Winsen zusammen. Davon dass die Winsener ihre Ideen für den zentralen Spielplatz immer wieder auch miteinbringen konnten, erhoffe man sich eine große Identifikation mit dem neu gestalteten Luhespielplatz.
So hatte das Jugendzentrum Egon´s Anfang Mai zu einem Namens-Wettbewerb für das neue Spielschiff aufgerufen. Einzige Maßgabe: Wie es in der Seefahrt Brauch ist, sollte das Schiff einen weiblichen Namen bekommen. 150 Zuschriften gingen ein. Das Rennen machte Josuas Vorschlag: In Luise spiegeln sich nicht nur die Luhe, sondern auch ein bisschen die Wiesen an deren Ufer wieder.
Nicht nur die behindertengerechte Ausstattung des Spielplatzes begeisterte die Sponsoren: Auch die vielen liebevoll hergestellten Details wie das Piratentelefon, ein Steuerrad, das Geräusche erzeugt, Kletterangebote und aus Holz geschnitzte Möwen zaubern eine fantastische Piratenwelt für die Kinder.
Sanfte Eröffnung mit Abbau der Bauzäune
Und genau diese fehlten ein wenig bei der Schiffstaufe. Viele Mädchen und Jungen haben allerdings regelmäßig sehnsüchtige Blicke auf das wachsende Piratengeschiff von jenseits des Bauzauns geworfen. Wegen der Coronapandemie gibt es aber nur eine sanfte Eröffnung. Bis das allerdings soweit ist, müssen noch die Fundamente aushärten, der Fallschutzbelag aufgetragen und Metallbänke aufgestellt werden. Und so werden sich alle Kinder wohl noch gut 14 Tage gedulden müssen, ehe die Bauzäune verschwinden und sie freie Bahn auf dem neuen Luhespielplatz haben. Von Kathrin Röhlke
