Westergellersen. Es ist das größte Projekt auf dem Zettel der Westergellerser Ratsmitglieder und wird sicher auch den künftigen Rat beschäftigen: Mit einer Umgestaltung der Ortsdurchfahrt an der viel befahrenen Landesstraße 216 will die Gemeinde das Dorf in Zukunft ein Stück lebenswerter machen. „Wir wollen die Ortsdurchfahrt verkehrlich ruhiger, sicherer und on top auch noch schöner und ansprechender gestalten“, fasste Bürgermeister Eckhard Dittmer (CDU) das Ziel der Planung zusammen. Bei der jüngsten Sitzung schlug der Rat dafür jetzt die ersten Pflöcke ein: Einstimmig fasste er den Aufstellungsbeschluss für die erste Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13. Zugleich werden Aufträge für Gutachten zum Lärmschutz und zum Verkehr vergeben.
Schon seit vielen Jahren ist Anwohnern und Kommunalpolitkern die Verkehrssituation in der Dorfmitte, vor allem im Bereich der Grundschule, ein Dorn im Auge. Bisher waren alle Versuche einer Verkehrsberuhigung zumeist an den übergeordneten Behörden gescheitert. Mittlerweile sieht das besser aus: Bei Gesprächen vor Ort mit Vertretern von Straßenbaubehörden, Polizei und Landkreis wurde abgeklopft, was verkehrlich sinnvoll und genehmigungsfähig ist. Mindestens genauso wichtig: Die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde sind mit Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm deutlich gestiegen. Die Kosten für die meisten Maßnahmen könnten so zu einem großen Teil über Fördermittel abgedeckt werden.
Kreisverkehr ist Kernstück
Ein Kernstück des vorliegenden ersten Grobentwurfs ist ein Kreisverkehr an der Einmündung Rentenstraße und Das rote Feld. Eine Querungshilfe ist in Höhe der Grundschule vorgesehen, zudem ein oder zwei Fahrbahnteiler am Ortsausgang Richtung Salzhausen. Die Ortseinfahrt aus Richtung Kirchgellersen soll vor allem optisch aufgewertet werden: Der vorhandene Kreisel soll abgeflacht und bepflanzt werden, am Fuß des großen Lärmschutzwalls könnten Bäume das Ortsbild verschönern und der gegenüberliegende Parkplatz zurückgebaut und begrünt werden. Angedacht ist außerdem, den Fuß- und Radweg mit einer Hecke von der Straße abzusetzen. Diese und viele weitere Punkte müssen aber erst noch konkret entwickelt werden. So war sich der Rat einig, dass der Einmündungsbereich am Einemhofer Weg umgestaltet werden sollte. Vielleicht könne man dort auch einen kleinen Bürgerplatz einrichten, regte Peter Dittmer an: „Was uns fehlt, ist ja eigentlich eine Dorfmitte.“
Bis es soweit ist, müssen sich die Westergellerser aber noch gedulden. Es habe sich schnell herausgestellt, dass der ursprüngliche Plan, Mitte September einen Antrag auf Fördermittel zu stellen, um dann 2022 mit den Arbeiten zu starten, nicht zu halten sei. Zu viele Behörden müssten beteiligt, dazu der Bebauungsplan geändert werden, sagte der Bürgermeister. In den kommenden Monaten sollen die Maßnahmen konkretisiert und im Mai 2022 als Förderantrag eingereicht werden. Fest steht damit jetzt schon, dass der Baubeginn sich auf 2023 verschiebt. Das dürfte auch auf die von der Landesbehörde für kommendes Jahr geplante Erneuerung der Fahrbahn auf der L216 gelten. „Wir sind da im Gespräch“, sagte der stellvertretende Gemeindedirektor Dirk Elvers (CDU). Von Ute Klingberg