Anzeige
Auf Initiative der Freien Wähler ist bereits am Gymnasium Meckelfeld ein Virenfilter im Einsatz. Angelika Gaertner, Timo Röntsch (Mitte) und Willy Klingenberg sind gespannt und wollen Fördermittel für weitere Geräte beantragen. Foto: Archiv/bjh

Freie Wähler und Unabhängige im Seevetaler Rat wollen für Raumluftfilter für Kitas und Grundschulen Fördermittel beantragen

Hittfeld. Die Freien Wähler Seevetal und die Unabhängigen Seevetal wollen die Kitas und Grundschulen in der Gemeinde Seevetal mit Raumluftfiltern ausstatten. Einen entsprechenden Antrag haben die Fraktionsvorsitzenden Willy Klingenberg und Dr. Klemens Lunkenheimer jetzt für die Schulausschusssitzung am 9. Juni gestellt. Der Beschlussvorschlag: Die Verwaltung wird beauftragt, die bereitgestellten Gelder aus dem Fördertopf des Bundes zur coronagerechten Um- und Aufrüstung von stationären raumlufttechnischen Anlagen zu beantragen. Zur technischen Umsetzung des Projektes wird ein Planungsbüro beauftragt, das Konzepte für alle in Seevetal vorhandenen Kitas und Grundschulen erstellt und im Fachausschuss zur Beschlussfassung vorstellt. Anschließend soll ein Ausschreibungsverfahren auf den Weg gebracht werden. Freie Wähler/Unabhängige weisen darauf hin, dass neuerdings statt bisher 40 Prozent nun bis zu 80 Prozent der förderfähigen Ausgaben bezuschusst werden. Der maximal mögliche Förderbetrag wurde von 100 000 auf 200 000 Euro pro Anlage erhöht.
Filter helfen auch gegen Grippe
Auch wenn die Corona-Pandemie im Laufe dieses Jahres zu Ende gehen sollte, seien Investitionen in solche Anlagen gut investiertes Geld, meinen die Antragsteller. „Epidemien brechen in den letzten Jahren häufiger aus und verbreiten sich aufgrund der internationalen Verkehrswege schnell zu Pandemien“, schreiben sie in ihrer Antragsbegründung. Außerdem würden Corona-Virenfilter auch gegen normale Grippeviren schützen und könnten insbesondere in den Wintermonaten die Krankenstände vermindern. „Der aktuell beschlossene Lockdown und die strengen Quarantäneregeln führen zu Problemlagen, die unser gesamtes gesellschaftliches Leben bedrohen. Maßnahmen mit einer derartigen Tragweite werden wir uns künftig nicht mehr auferlegen können“, heißt es weiter. „Wir benötigen deshalb Hygienekonzepte, die uns in die Lage versetzen, den Schul- und Kita-Betrieb auch während einer Pandemie aufrechtzuerhalten.“
Lüften funktioniert nur bei Kälte
Das Lüften durch Fenster sei als Alternative zu Virenfiltern nur bedingt geeignet beziehungsweise nur bei niedrigen Temperaturen wirkungsvoll, weil die Raumluft binnen weniger Minuten ausgetauscht würde. Bei hohen Temperaturen funktioniere diese Lüftung so gut wie gar nicht. Infektionen über Aerosolpartikel in geschlossenen Räumen ließen sich auch mit Atemschutzmasken, die eine partikelfilternde Wirkung besitzen, reduzieren. Sie hätten aber den Nachteil, dass sie oft nicht fest genug im Gesicht sitzen und dadurch Nebenluft ziehen können. Weiterhin würden sie, wenn sich infektiöse Aerosole über längere Zeit in geschlossenen Räumen anreichern, einen beachtlichen Teil ihrer Schutzwirkung verlieren. Über mobile Raumluftreiniger könne man Aerosolpartikel dagegen ohne großen Kostenaufwand sicher abscheiden. wa