Garlstorf. Nach 17 Jahren Vorstandsarbeit hat sich Uwe Weyer, seit 2015 erster Vorsitzender des Salzhausen e.V. Kultur-Heimat-Leben, aus persönlichen Gründen nicht wieder zur Wahl gestellt. „Ich werde den Verein nicht verlassen, nicht gedanklich oder als Mitglied. Ich bin nur nicht mehr im Vorstand“, betonte Weyer am Dienstagabend bei seiner Abschiedsrede vor der Mitgliederversammlung in der Garlstorfer Dorfhalle. Einstimmig wählten die anwesenden Mitglieder Georg Schnelle als Nachfolger.
Als Uwe Weyer 2015 den Vorsitz übernahm, wollte er den Verein modernisieren. 2018 wurde der einstige „Verkehrs- und Kulturverein“ in „Salzhausen e.V. Kultur-Heimat-Leben“ umbenannt. „Neuer Name, neue Satzung, das hat etwas gedauert. Aber schließlich hat es geklappt“, berichtete Weyer. Die Änderung war notwendig, war doch die Abteilung „Tourismus“ in gemeinnützigen Vereinen nicht mehr erlaubt. Auch der Weihnachtsmarkt hat einige Änderungen erfahren. Um mit der Zeit zu gehen, wurden die Buden und weihnachtlichen Stände 2018 das erste Mal um die Kirche herum aufgebaut. Es habe viel Unterstützung für diesen Schritt gegeben, so Weyer. Übrigens: Ob der traditionsreiche Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wieder stattfinden soll, steht noch nicht fest. „Ich hoffe, dass Sie Georg Schnelle mit der gleichen Loyalität begegnen, wie mir“, richtete Weyer sich dankend an die Mitgliederversammlung, die ihn später einstimmig zum Ehrenmitglied ernannte.
Gemeinde soll attraktiv bleiben
Der 63-jährige Unternehmensberater Georg Schnelle lebt seit 2019 wieder in Salzhausen. Mit seiner Frau und den inzwischen drei erwachsenen Kindern wohnte der neue Vereinsvorsitzende bereits von 1993 bis 2000 in dem Heideort, dann ging es aus beruflichen Gründen für einige Jahre nach Bayern. „Wir fühlen uns wohl in Salzhausen, sind aber auch froh, wenn Corona irgendwann weg ist. Rekultivierung ist schwer, wenn man keine Leute treffen kann“, sagte er.
Schnelle hat Erfahrung mit ehrenamtlicher Vorstandsarbeit, war Elternbeiratsvorsitzender eines großen Nürnberger Gymnasiums und zuletzt Vorsitzender einer Stadtmusikkapelle. „Ich finde der Salzhausen e.V. ist eine spannende Geschichte. Die Themen, die wir bearbeiten, finde ich wichtig für unsere Gemeinde, es ist wichtig, dass wir eine Kulturszene haben, dass wir Kultur auch fördern. Und natürlich finde ich es auch richtig, dass wir uns Gedanken darüber machen, dass unsere Gemeinde ein attraktiver Einzelhandelsstandort, ein attraktiver Standort für Gewerbebetriebe ist. Und – ich sag das hier ganz deutlich und ungeschützt – wir sind eigentlich auch ein Fremdenverkehrsort“, so Schnelle. Er möchte den Verein weiter modernisieren. So könnten etwa die sozialen Medien anders bespielt werden, um ein jüngeres Publikum anzusprechen.
Bei den weiteren Wahlen wurde Birgit Kregler als zweite Vorsitzende und Kassenwartin wiedergewählt, ebenso Christiane Oertzen als dritte Vorsitzende. Schriftführerin Anne-Dore Rosemann hat ihren Posten abgegeben, die anwesenden Mitglieder bestimmten Kirsten Oberst zur Nachfolgerin.
Kulturprogramm startet wieder
Zwar hat Corona den Abteilungen des Vereins im Hinblick auf geplante Aktionen und Veranstaltungen in den letzten Monaten einen Strich durch die Rechnung gemacht, doch Stillstand gab es in den Teams keinesfalls. Elisabeth Mestmacher berichtete von den Aktionen des Rentner-Teams, das den Ort unter anderem mit Blumenampeln verschönert hat. Das Aktionsteam um Heinrich Düver arbeitet an der nächsten Werbeaktion. Das Konzept „Klare Kante für Engagement und Kultur!“, mit dem sich der Verein um die Teilnahme am Kultursommer des Kreises beworben hat, wurde ausgezeichnet und erhält finanzielle Unterstützung von der Sparkassenstiftung, so Charlotte Weyer. Zum einen sollen die „Held*innen des Alltags“ ausgezeichnet werden. Zudem wird der Buchstabe „K“, gefertigt aus Holz, zur Verfügung gestellt, um künstlerisch gestaltet und auf dem eigenen Grundstück aufgestellt zu werden. Die Flyer für die Aktion werden später auch über die Zeitung verteilt. Das Programm in der Dörpschün soll Anfang Oktober wieder losgehen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.salzhausen-ev.de. Von Marieke Henning
Klare Kante
Der Verein Salzhausen e.V. Kultur-Heimat-Leben sucht die „Held*innen des Alltags“: Gesucht werden Personen, die sich in Zeiten von Corona für ihre Mitmenschen engagierten. Alle Bürger der Samtgemeinde Salzhausen können nominiert werden. Vom 12. Juni bis 10. Juli läuft die Stimmabgabe. Die Fragebögen können dann beim Aktivmarkt Düver, in der Buchhandlung Hornbostel und bei Tiffany in die dafür vorgesehenen Boxen gesteckt werden. Dort und im Internet unter www.salzhausen-ev.de gibt es auch die Stimmzettel. Die Ehrung findet voraussichtlich im September statt.