You are currently viewing 755 Tierfreunde im Landkreis halten in der Stunde der Gartenvögel Ausschau
Bleibt auf Platz eins der gefiederten Hitparade: der Haussperling, der ein munteres Familienleben führt. Foto: NABU/Rolf Nussbaumer

755 Tierfreunde im Landkreis halten in der Stunde der Gartenvögel Ausschau

Anzeige

Landkreis. Bewaffnet mit Fernglas, Stift und Tabelle, führten jetzt wieder mehr als 15 500 Vogelfreunde in Niedersachsen Buch darüber, wer denn so zu dieser Jahreszeit in ihren Gärten piept. Der NABU hatte zur Stunde der Gartenvögel aufgerufen und Meldungen aus rund 10 500 niedersächsischen Parks und Gärten erhalten.
Auch im Landkreis Harburg waren zahlreiche Vogelfreunde am Start: 775 Zweibeiner zählten dabei 17 200 Vögel in 518 Gärten. Damit waren deutlich mehr Zähler im Kreisgebiet unterwegs als 2020: Im damaligen Rekordjahr für die Aktion „Stunde der Gartenvögel“ zählten gut 100 Tierfreunde weniger 15 594 Vögel. Die Hitparade der Gartenvögel im Landkreis führt weiter der Haussperling an. Insgesamt 2421 Tiere wurde jetzt gezählt. Ärgster Verfolger des Haussperlings ist die Amsel auf Platz zwei mit 1829 Tieren. Mit über 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit trifft man im Garten auf die Amsel. Die Kohlmeise rangiert mit 1298 Tieren auf Rang drei. Sie wurde in fast 89 Prozent der Gärten gesichtet.
Gimpel und Stieglitzlegen ordentlich zu
Unter den Top 20 der gesichteten Vögel im Landkreis Harburg hat der Gimpel auf Platz zwölf einen deutlichen Zuwachs an Sichtungen zu verzeichnen. Waren es im Vorjahr nur 280 Tiere, die gezählt wurden, zeigte sich der Gimpel in diesem Jahr 437-mal. Und auch der Stieglitz auf Rang 20 kann ein Plus von 58 Prozent mit 167 gezählten Tieren vorweisen. Erstaunlich stark abgenommen hat dagegen die Zahl der Feldsperlinge, die im Landkreis damit nur noch den sechsten Rang einnehmen. Gegenüber dem Vorjahr wurde jetzt mit 1019 Tieren ein Minus von 22 Prozent gezählt. Der Vogel das Jahres, das Rotkehlchen, rangiert mit 690 Tieren auf Platz acht der Kreisrangliste.
Bundesweit konnten pro Garten knapp 33 Vögel von 11,4 unterschiedlichen Arten entdeckt werden. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr, in dem mit nur gut 30 Vögeln der bisher niedrigste Wert ermittelt wurde. Insgesamt erweist sich der Vogelbestand in Deutschlands Dörfern und Städten seit Beginn der Zählungen im Jahr 2005 als weitgehend stabil. Dennoch gibt es unter den 66 am häufigsten beobachteten Arten ein leichtes Übergewicht deutlich abnehmender Arten: 20 Arten mit sinkenden Beständen stehen 16 Arten mit zunehmenden und 30 Arten mit stabilen Zahlen gegenüber. Ein Trend, der zu beobachten ist.
Fluginsektenjägerverlieren massiv
Unter den größten Verlierern bundesweit finden sich mit Mauersegler, Mehlschwalbe, Trauerschnäpper und Grauschnäpper auffallend viele Jäger von Fluginsekten. Mit Hausrotschwanz, Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Zilpzalp, Kuckuck, Nachtigall und Klappergrasmücke sind weitere ausschließlich von Insekten lebende Vogelarten dabei. Langfristig deutliche Zunahmen zeigen dagegen einige Vegetarier, darunter Ringeltauben, Stieglitz, Gimpel und Kernbeißer. Matthias Freter vom NABU-Niedersagen sagt dazu: „Nicht umsonst rufen wir regelmäßig dazu auf, den eigenen Garten möglichst naturnah zu gestalten, damit sich Insekten dort wohlfühlen und Gartenvögel ausreichend Nahrung vorfinden. Es empfiehlt sich, heimische Laubgehölze zu pflanzen, Ecken mit Wildpflanzen anzulegen und selbstverständlich auf Umweltgifte zu verzichten.“ Von Kathrin Röhlke