Stelle. Für diejenigen, die erstaunt darüber sind, dass die Erdarbeiten für den Bau des künftigen Nahversorgers in Ashausen derzeit nicht weitergehen, hatte Stelles Bürgermeister Robert Isernhagen im Rahmen der jüngsten Ratssitzung in der Steller Schulsporthalle die Erklärung parat: Ein Gutachten muss Auskunft darüber geben, ob der Wasserdruck, der vom benachbarten Mühlenteich ausgeht, sich negativ auf die unmittelbare Umgebung auswirkt. Der Bürgermeister wies in seinem Bericht außerdem darauf hin, dass die Planungen für das gegenüberliegende Eckgrundstück Büllhorner Weg/Alter Schulweg konkreter werden. Deutlich wurde weiterhin, dass im Bereich des „Kulturdenkmals Stelle Nr. 14“ im Gewerbegebiet Fachenfelde-Süd keine archäologisch bedeutende Funde gemacht werden konnten.
Das rund 8000 Quadratmeter große Grundstück für den Nahversorger liegt mitten in Ashausen zwischen dem Ashäuser Mühlenteich im Süden und dem Büllhorner Weg im Norden. Dort entsteht – wie berichtet – ein Lebensmittelvollversorger mit maximal 1230 Quadratmetern Verkaufsfläche. Zusätzlich können dort Backshop, Apotheke oder Post stationiert werden. Das Gutachten über mögliche Auswirkungen des Wasserdrucks sei von der Wasserbehörde verlangt worden, weil das Areal „nicht einfach zu händeln sei“, sagte der Bürgermeister. Das Gutachten sei bereits in Auftrag gegeben worden. Robert Isernhagen geht davon aus, dass die Arbeiten schon bald fortgesetzt werden können.
Auf der nördlichen Seite des Büllhorner Weges soll ein weiteres Projekt umgesetzt werden. Ein neuer Eigentümer hatte der Gemeinde seine Planungen für das 1,7 Hektar große Eckgrundstück Büllhorner Weg/Alter Schulweg mit dem alten Baumbestand vorgestellt. Der Gemeinderat belegte das Plangebiet zunächst mit einer zweijährigen Veränderungssperre, um eine geordnete gemeindliche Planung zu sichern. Angestrebt wird eine in einem Bebauungsplan festgesetzte „moderate wohnbauliche Entwicklung“ (der WA berichtete). Die Kommunalpolitiker wollten sich noch weiter Gedanken machen. Bürgermeister Isernhagen wies nun darauf hin, dass für die aktuelle Planung bald das reguläre Verfahren mit der Öffentlichkeitsbeteiligung eingeleitet werden könne.
Eine Überraschung hatte Isernhagen für diejenigen parat, die sich in Zusammenhang mit der Aldi-Planung im Bereich des Gewerbegebietes Fachenfelde-Süd für den Erhalt des Hügelgrabes „Stelle Nr. 14“ an Ort und Stelle stark gemacht hatten, um die Aldi-Ansiedlung zu verhindern (der WA berichtete). Der Rückbau sei ausführlich archäologisch begleitet worden, sagte der Bürgermeister. Es habe sich herausgestellt, dass die Zerstörungen aus dem Jahre 1930 heftiger waren als zunächst angenommen. Bei der Öffnung des Grabes hätten keine bemerkenswerten Funde gemacht werden können.
Die Gemeinde will die Zeit bis zur Inbetriebnahme einer neuen Kita in Ashausen unter anderem mit Zwischenlösungen überbrücken. Dafür hat sie – wie berichtet – auch den Bereich der Oberschule ins Visier genommen. So soll der asphaltierte Platz neben der Schule Container aufnehmen. Außerdem hatten Gespräche mit der Schulleitung und dem Landkreis als Schulträger das Ziel, Räumlichkeiten für eine bestimmte Zeit zu nutzen. Das sei grundsätzlich möglich, sagte Bürgermeister Isernhagen. Nicht möglich sei aber die Nutzung der Schultoiletten. Das Problem werde derzeit erörtert. Die Idee, zusätzlich zu den Kitas Waldkindergärten in Betrieb zu nehmen, sei bei vielen Eltern auf Zustimmung gestoßen. Die Zahl der Anmeldungen macht laut Isernhagen den Start mit einer Gruppe möglich. Wie berichtet, hat die Gemeinde zwei Waldkindergärten ins Visier genommen. win
