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Aufgrund der Statik muss das jetzige Deichhaus zum Jahresende geschlossen werden. Foto: mhe

Neubau Deichhaus: Elbmarscher Bauausschuss einigt sich auf Ratsempfehlung

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Stove. Der Förderantrag für den Neubau des Marschachter Deichhauses soll noch in diesem Jahr gestellt werden. Um das zu ermöglichen, hat sich der Bauausschuss der Samtgemeinde am Donnerstagabend in der Grundschule in Stove auf eine Empfehlung an den Samtgemeinderat geeinigt. Einfach haben die Mitglieder es sich nicht gemacht. Mit neun gegen vier Stimmen wurde nach angeregter Diskussion schließlich ein gemeinsamer Antrag der SPD und CDU beschlossen: Das Deichhaus soll in 2,5-geschossiger Bauweise mit den Maßen 13,30 mal 20,99 Meter errichtet werden – entsprechend eines Entwurfs des Architekten Thomas Block (der WA berichtete). Ein Fahrstuhl soll für Barrierefreiheit sorgen. Auf Wunsch der CDU soll außerdem geprüft werden, ob die Finanzierung durch eine Stiftung möglich ist. Unabhängig davon soll das Leistungsverzeichnis erstellt werden, damit der Förderantrag noch fristgerecht im September eingereicht werden kann.
Übergangslösung wird gesucht
Wie berichtet, soll das alte, abgängige Deichhaus abgerissen und ersetzt werden. „Es besteht akuter Handlungsbedarf. Aufgrund der Statik müssen wir zum Jahresende schließen“, berichtete Samtgemeindebürgermeister Rolf Roth. Nach einer Übergangslösung werde noch gesucht. Die vom Ausschuss empfohlene Variante des Deichhauses bietet nicht ausreichend Platz, um die von Bücherei, Jugendarbeit, Seniorenbeirat und Archiv angedachten Flächen bereitzustellen. Die Idee, die Bücherei in den Räumen der Grundschule zu belassen, fand im Bauausschuss Anklang. Zu der Frage, wie die Marschachter Grundschule künftig gestaltet werden soll, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Entscheidung. Der Schulausschuss, der im Juli tagt, soll in diesen Prozess eingebunden werden. Zuletzt war geplant, die für den Ganztag benötigte Mensa in der jetzigen Bücherei unterzubringen. Stattdessen könnte auch ein Anbau für diesen Zweck errichtet werden.
Keine Mehrheit für eingereichte Anträge
Der Entscheidung vorangegangen war eine umfangreiche Diskussion. Beide Fraktionen hatten im Vorfeld der Sitzung neue Anträge eingereicht ­– beide mit dem Ziel, Kosten für die Samtgemeinde einzusparen. Die Kostenschätzung lag zuletzt zwischen 2,8 und 3,6 Millionen, aktuell wird mit Fördermitteln in Höhe von 500 000 Euro gerechnet.
Norbert Kloodt stellte den Antrag der SPD vor, der unter anderem folgende Punkte umfasste: Das Deichhaus sollte nur von der Jugendarbeit und dem Seniorenbeirat genutzt werden. „Das Archiv und die Bücherei werden nicht Gegenstand des jetzt geplanten Deichhauses. Es ist aber so zu planen, dass ein späterer Anbau, mit diesen Nutzungen, möglich ist“, erläuterte Kloodt. Außerdem beantragte die SPD, die Kosten auf maximal eine Million Euro zu begrenzen – dazu kämen die Fördergelder – und weitere Fördermöglichkeiten zu prüfen. Die CDU wiederum beantragte, neben der konventionellen auch alternative Möglichkeiten der Finanzierung zu untersuchen. Etwa mit einer Stiftung als Partner oder durch die Gründung einer eigenen Stiftung. Für beide Anträge – in ihrem vollen Umfang – kristallisierte sich im Verlauf der Sitzung keine Mehrheit heraus.
Ob der Rat der Samtgemeinde der Empfehlung des Ausschusses folgt, zeigt sich am Dienstagabend, 29. Juni, um 20 Uhr im Hofcafé Marschendeel in Hunden. Von Marieke Henning