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Hanstedter Hochspringer feierte Landestitel ebenso wie Julia Jobmann, Jennifer Soetebier und Lucy Seute. Foto: rin

Hanstedter Hochspringer feierte Landestitel ebenso wie Julia Jobmann, Jennifer Soetebier und Lucy Seute

Landkreis. Als jetzt in Göttingen die Landesmeisterschaften der Leichtathleten auf den Programm standen, schickten 164 Vereine 851 Athleten bei brütender Hitze ins Stadion. Das Wetter motivierte allerdings einige Kreisathleten zu guten Leistungen, sodass am Ende mit Diskuswerferin Julia Jobmann (TSV Stelle), Hürdensprinterin Lucy Seute (LG Harburg-West) und den Hochspringern Alexander Bai (MTV Hanstedt) und Jennifer Soetebier (LG Nordheide) drei Athleten mit Landestiteln belohnt wurden.
In ungeahnte Höhen schraubte sich der Hanstedter Alexander Bai: Er steigerte seine bisherige Bestmarke auf furiose 2,08 m. Bei für Hochspringer optimalen Bedingungen stellte die Einstiegshöhe von 1,88 m den Schlacks des Jahrgangs 2001 ebenso wenig vor Probleme wie die folgenden Höhen von 1,93, 1,96, 1,99 und 2,02 m. „Als ich gesehen habe, wie deutlich der Sprung über 2,02 m über der Latte war, war mit klar, dass da mehr geht“, freute sich Trainer Wolfgang Striezel mit seinem Schützling. Alexander legte tatsächlich nach und übersprang auch die 2,05 m als neue Bestleistung im ersten Versuch. Und er probierte sich auch an 2,08 m: Und auch diese großartige Höhe meisterte Alexander Bai – dieses Mal im letzten Versuch.
DM-Norm erst nach dem Stichtag gesprungen
Die 2,10 m waren an diesem Tag noch zu hoch, die Versuche erschienen aber auch nicht aussichtslos. Aber auch 2,08 m hätten den Hanstedter zur Deutschen Meisterschaft katapultiert, wo die Qualinorm bei 2,04 m lag. „Allerdings war der Stichtag für die Erbringung der Norm bereits verstrichen“, erklärt Striezel. „Vielleicht war gerade diese Gewissheit auch eine Form der Befreiung, die Alexander ohne Druck springen ließ.“
Das Steller Wurfass Julia Jobman sicherte sich den Titel im Diskuswurf der Frauen. Mit 38,18 m im dritten Versuch blieb sie die einzige Werferin, die die 38-m-Marke übertraf.
Im Hochsprung der U20-Frauen war Jennifer Soetebier einzige Starterin. Sie überquerte 1,65 m. Da ist sie schon klar höher gesprungen.
Und auch Hürdenspezialistin Lucy Seute war nicht restlos mit ihrer Leitung nach 110 m Hürden der Frauen zufrieden: „15 sec glatt. Das kann ich eigentlich schneller“, meinte die 19-Jährige, die gerade ihr Abi an der IGS Buchholz gemeistert hat, mit Verweis auf ihre Bestzeit von 14,64 sec. „Die Überquerung der Hürden war eigentlich okay. Aber irgendwie fehlte mir die nötige Aggressivität.“ Vielleicht, weil Lucy wie auch vielen anderen Startern die nötige Wettkampfpraxis in dieser zweiten Corona-Freiluftsaison fehlt.
Alter Bänderriss macht „Zicken“
Und weil die Sprinterin momentan nicht ganz beschwerdefrei ist. Ein alter Bänderriss im Knöchel „zickt“ gerade etwas und zwingt die schlanke Leichtathletin zu einer Zwangspause. Von den 100 m flach hat sich Lucy weitgehend verabschiedet. „Über die Hürden bin ich halt einen Tick besser, – und das Training ist auch nicht so stumpf“, meint sie lachend. „Technisch sind die Hürden eben anspruchsvoller.“ Die Quali zu den Norddeutschen Meisterschaften hat die LG-Sprinterin schon in der Tasche. In Berlin will sie liefern, schließlich ist das ein Wimpel, der ihr in ihrer Sammlung noch fehlt.
LG Nordheide über 800 m der U 15 stark
Ein tolles Duell lieferte sich auch der beste 800-m-Nachwuchsläufer der LG Nordheide, Paul Ring, mit seinem Dauerwidersacher Florian Jonas von der LG Lüneburg in Göttingen in der Altersklasse U 15. Zuletzt hatte Paul die Nase vorne, aber dieses Mal musste er den Titel dem Lüneburger überlassen: In 2:06,63 min schob sich Florian hauchdünn vor Paul in 2:06,89 sec über die Ziellinie. Bronze ging an Pauls Vereinskollegen Julius Hinrichs in 2:07,50 min, der auch im Speerwurf Bronze gewann (40,16 m). Ole Hansen vervollständigte das gute Ergebnis der LG-U15-Jungs als Fünfter in 2:09,78 min.
Über die 800 m in der U 18 sicherte sich LG-Nordheide Läufer Brian Bo Lakämper ebenfalls Bronze. Er lief in 2:06,17 min ins Ziel. Dahinter kam sein Vereinskollege Julian Diener in 2:11,16 min auf Rang 4.
Hauchdünn verfehlt hat die Frauenstaffel des MTV Hanstedt das Siegerpodest: In neuer Bestzeit von 50,57 sec landete die 4 x 100 m-Staffel in der Besetzung Marie Lemgo, Pauline Doerks, Johanna Wiele und Bernice Jegede auf Rang 4, war mit der gezeigten Leistung aber trotzdem zufrieden. Von Kathrin Röhlke