Stelle. In circa vier Wochen soll der Vorentwurf für den Neubau einer Sechs-Gruppen-Kita in Ashausen (Duvendahl) auf dem Tisch liegen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das rund fünf Millionen Euro teure Projekt im Frühjahr 2022 in Betrieb gehen kann.
Um allerdings die unerwartet hohe Zahl an Kindern aufzufangen, die jetzt auf der Warteliste für das bevorstehende Kita-Jahr 2021/2022 stehen (der WA berichtete), muss eine Übergangslösung her. Auf dem Asphaltplatz neben der Oberschule (Bardenweg/Büllerberg) sollen Raumzellen für drei Kita-Gruppen aufgestellt werden. Ein Waldkindergarten wird neu etabliert, ein weiterer ist möglich. Robert Isernhagen, Bürgermeister der Gemeinde Stelle, bestätigte dem WA Ergebnisse der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses (VA); das Gremium des Gemeinderates hatte sich unter anderem mit dem Kita-Notstand in der Gemeinde auseinandersetzen müssen.
Die neue Kita in Ashausen wird in Modulbauweise umgesetzt (der WA berichtete). Das Landesjugendamt kann sich laut Gemeindeverwaltung nach einer Besichtigung der Örtlichkeit die Realisierung im Bereich Duvendahl „sehr gut vorstellen“. Die Betriebserlaubnis wird der Träger beantragen. Bürgermeister Isernhagen machte deutlich: „Der Architekt gibt Gas!“
Von der Idee, Kinder bis zur Inbetriebnahme der Duvendahl-Kita in den Räumen der Oberschule zu betreuen, nahm der VA Abschied. Die gesetzlich notwendigen Umbauten wären zu teuer gewesen. Rund 355 000 Euro hätten die Kosten betragen. Und: Die Umbauten hätten rückgängig gemacht werden müssen. Nun sollen neben der Oberschule Raumzellen für drei Gruppen (zwei Elementargruppen, eine Krippengruppe) aufgestellt werden. Sie werden gekauft, nicht gemietet. Sie können helfen, künftige Raumprobleme abzumildern oder zu verhindern, die angesichts der nachrückenden Kinder im Bereich Grundschule erwartet werden.
So rutscht die Grundschule Stelle nach Darstellung des Bürgermeisters in die Dreizügigkeit. Auswirkungen auf die Räume für die Schule und auch für den dort untergebrachten Hort dürften unvermeidbar sein. „Mit den Raumzellen steht Manövriermasse zur Verfügung“, sagte Isernhagen weiter. Die Anschaffungskosten werden mit rund 750 000 Euro angegeben. An Nebenkosten zum Beispiel für Mobiliar, Strom, Wasser- und Abwasseranschluss oder für Parkplätze wird mit rund 670 000 Euro gerechnet.
Doch damit nicht genug. Bürgermeister Isernhagen rechnet nach einer verwaltungsinternen Hochrechnung in den nächsten fünf Jahren pro Jahr mit 100 bis 110 zusätzlichen Kindern in den Kitas. Und so bleibt der Standort am Ehlersweg für eine weitere -und damit neunte – Kita in der Gemeinde im Visier. Wie berichtet, wurden im Boden Altablagerungen gefunden.
Das Gutachten, das Auskunft über den Zustand und Umfang geben soll, wird in Kürze erwartet. Sollte das Okay kommen, könnte die neunte Kita 2023/ 2024 in Betrieb gehen. Planungskosten in Höhe von 10 000 Euro bleiben im ersten Nachtragshaushalt stehen. Der wird angesichts verschiedener Veränderungen aktualisiert. Er soll während der Sitzung des Gemeinderates am heutigen Mittwoch, 7. Juli, beschlossen werden. Getagt wird ab 19 Uhr in der Steller Schulsporthalle. win
