Winsen. Über Filteranlagen für die Winsener Schulen und Kitas wurde in den vergangenen Monaten viel gestritten in der Winsener Politik. Bislang hatte die CDU die Anlagen rundweg abgelehnt und auf das Lüften gesetzt. Das könnte sich angesichts einer Fördermaßnahme des Bundes für coronagerechte stationäre raumlufttechnische Anlagen nun ändern.
Gefördert werden sollen unter anderem der Neueinbau von Filteranlagen in Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren mit maximal 80 Prozent und einer Höchstfördersumme von einer halben Million Euro sowie die Um- und Aufrüstung von stationären Anlagen mit einer maximalen Förderhöhe von 200 000 Euro. „In Ergänzung zu den bisherigen nachvollziehbaren Unterrichtungen der Verwaltung in den zurückliegenden Ausschüssen zur Lüftungssituation“ habe man nun eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt, teilte jetzt Nils Höppner, Vorsitzender der Winsener CDU, mit.
Wissen möchte die CDU, ob es bereits Erfahrungen in den Winsener Bildungseinrichtungen beziehungsweise öffentlichen Gebäuden mit den Raumluftfilternanlagen gebe, ob die Verwaltung abschätzen könne, ob das Förderprogramm hilfreich sein kann, um konkrete Untersuchungen oder Baumaßnahmen auf den Weg zu bringen und nach welchen Kriterien die Verwaltung hier Prioritäten setze. Außerdem wurde die Frage nach außerplanmäßigen Haushaltsmitteln gestellt.
Da Kindern unter zwölf Jahren kein Impfangebot gemacht werden könne, komme der Innenraumlufthygiene eine große Bedeutung beim Infektionsschutz zu, so Höppner. Das Infektionsrisiko werde zwar durch fachgerechtes Lüften gesenkt, aber in Räumen, in denen das nicht möglich sei, sollten technische Maßnahmen ergriffen werden, heißt es im Antrag der CDU. Mobile Luftfilteranlagen hätten sich allerdings nicht als wirksam genug erwiesen, so dass nun doch über die Installation coronagerechter Raumluftanlagen nachgedacht werden sollte.
„Ob und wie fest eingebaute Raumlufttechnik auch vor dem Hintergrund Corona die räumlichen Bedingungen in den Winsener Schulen verbessern und den Schulbetrieb insgesamt noch sicherer machen kann, soll unsere Anfrage klären“, erklärt Höppner. Man wolle selbstverständlich nichts unversucht lassen und einen Beitrag zur sachlichen Suche nach wirklich guten Lösungen leisten. Das dürfte vor allem auch die Gruppe Grüne/Linke freuen, die sich bereits in den vergangenen Monaten für die Raumluftfilter eingesetzt hatte. fw
