Lüneburg. Schuhe aus, Füße in den Sand und ein kühles Getränk im Liegestuhl genießen: Am Wochenende sind rund 500 Kubikmeter „Strand“ von der Firma Manzke zum Lünepark nach Lüneburg geliefert worden, verteilt von einem Radlader auf 2500 Quadratmetern Grundfläche. Auf dem ungenutzten Parkplatz vor der ehemaligen Lüner Kaserne entsteht der von der Stadt angedachte Beach-Club, der zunächst bis Ende des Jahres bleiben soll. Wichtig zu betonen für die vier Betreiber: Das Ganze ist ein Pop-Up-Beach, sprich, in kürzester Zeit auf die Beine gestellt worden.
Merlin Nikulka, Felix Dimke, Jan-Paul Brüning (Bar „Havn“, am Stint) und Dennis Teppler (Restaurant „Zwei Lieben“, Schröderstraße) haben an alles gedacht – und das, obwohl sie in ihren eigentlichen Berufen ebenfalls gut eingespannt waren. „Felix und ich sind im Kerngeschäft Bauträger, und Dennis hat momentan keinen Koch und backt selbst Pizzen. Trotzdem freuen wir uns, dass es mit dem Beach jetzt losgehen kann und wir der Stadt auch etwas zurückgeben können“, sagt Merlin Nikulka.
Er berichtet, dass neben einer Haupt- und einer Nebenbar mit Soft- und Longdrinks, Prosecco, Highball-Drinks usw. auch Foodtrucks hinzukommen werden. „Wir wollen ein gemischtes Angebot machen, Pommes, Burger aber auch vegane Bowls.“ In Vorbereitung sind zudem Areale für Beach-Volleyball, Soccer, Tischtennis und Boccia. „Wir haben da auch Equipment zum Ausleihen vor Ort, also Volleybälle oder Tischtennisschläger.“ Auch drei Sonnensegel-Zelte für Familien-und Kinderspiele stehen schon.
Ebenso wie die Bühne aus Holz-Paletten. „Wir wollen jeden Donnerstag ‚After-Work‘ ab 18 Uhr anbieten, da wird die Musik also mit einem Live-DJ immer etwas partymäßiger sein, sonst setzen wir auch auf Lounge-Musik.“ Zum Auftakt am 22. Juli legt der in Lüneburg bekannte „Electrotiger“ auf. Aber auch Mirko Heil und Ben Boles werden sicher einmal auf der Bühne sein.
Neben dem kostenlosen Eintritt in den Beach sind auch die Toiletten gratis. 20 „Lego“-Barrikaden-Steine umrahmen den mit Strohmatten umkleideten Bauzaun. Im Innern sind bereits zehn „Bento“-Beton-Sitzmöbel in den Sand gesetzt worden. In rund 200 Liegestühlen können die Lüneburger demnächst entspannen und ein Stück Urlaubsfeeling in der eignen Stadt erleben.
Am heutigen Mittwoch geht es im Beach-Club einen Tag vor dem offiziellen Start um 12 Uhr mit einem Soft Opening los. Und mit einer Aktion speziell für die Jugend: Zum Beginn der Sommerferien erhalten die ersten 1000 Schüler, die im Beach-Club ihr Zeugnis vorzeigen, eine Gratis-Portion Pommes.
Wenn alles gut läuft, wird der Beach-Club einen erfolgreichen Sommer vor sich haben. Und danach? Lüneburgs Sozialdezernentin Pia Steinrücke, die die Idee zum Beach mit jungen Menschen diskutiert hatte, blickt voraus: „Die Frage danach, wo junge Menschen in Lüneburg hingehen können, wird uns auch in den nächsten Jahren weiter beschäftigen.“ Der Beach-Club sei dafür ein guter Anfang, weil er eine Alternative darstellt, aber nicht die Lösung für alle Probleme. „Wir werden in Zukunft noch andere Flächen brauchen.“ Von Hans-Joachim Boldt und Laura Treffenfeld
