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Die Zukunft des Schulstandortes Drennhausen bleibt ungewiss. Foto: fw

Ringen um Grundschule in Drennhausen: Politiker treten auf die Bremse

Drennhausen. Was macht man mit einer rund 100 Jahre alten Schule, die bestens ins Ortsbild passt und allen ans Herz gewachsen ist, aber längst nicht mehr den Anforderungen der Zeit entspricht? Erst mal gar nichts. Jedenfalls, wenn man Mitglied des Bauausschusses der Samtgemeinde Elbmarsch ist. Die Lokalpolitiker konnten sich nach einem Ortstermin in der Grundschule Drennhausen weder zur Ertüchtigung, noch zur Schließung der Einrichtung durchringen. Lediglich dringend notwendige Renovierungsarbeiten sollen vorgenommen werden, sie sind zum Teil bereits in Auftrag gegeben.
Er hätte sich mehr erhofft, räumte Samtgemeindebürgermeister Rolf Roth im Anschluss an die Sitzung ein. Allerdings zeigte er sich nicht überrascht, dass die Politik sich nicht zu einer endgültigen Entscheidung durchringen konnte. Schließ-lich ist der öffentliche Druck zum einen groß, zum anderen sind im September Kommunalwahlen. Angesichts dieser Konstellation drückt der eine oder andere dann doch lieber auf die Bremse.
Und so droht die Frage um die Zukunft de Grundschule zur schier unendlichen Geschichte zu werden. Dabei war der Weg eigentlich vorgezeichnet. Denn die Schule Drennhausen ist nur eine Nebenstelle der Grundschule in Stove. Die wurde mittlerweile zur Ganztagsschule umfunktioniert, ist zweizügig angelegt und könnte somit auch die Kinder aus Drennhausen mit aufnehmen. „Rein aus wirtschaftlichen und pädagogischen Gründen plädiere ich auch für diesen Weg“, erklärt Roth dem WA.
Denn zwar fügt sich das Kerngebäude in Drennhausen in einem Ensemble mit Kirche und Kindergarten gelungen in das Ortsbild, „doch die Anforderungen an die heutigen pädagogischen Konzepte sind einfach nicht mehr gegeben“, sagt der Samtgemeindebürgermeister. Die Klassenräume entsprächen nicht mehr dem Standard, es fehle an Betreuungs- und Sanitärräumen. Er habe zwar Verständnis für die Eltern, die die Einrichtungen erhalten wollen, betont Roth. „Aber räumlich ist das nicht mehr vertretbar.“
Dem mochten sich die Mitglieder des Bauausschusses aber nicht mehrheitlich anschließen. Und auch die Kosten, die die Verwaltung schon vor geraumer Zeit für den Erhalt der Drennhäuser Grundschule ausgerechnet hatten, schreckten zwar ab, führten aber letztlich nicht zu einer Entscheidung. Demnach würde es rund 1,1 Millionen Euro kosten, die Schule auf den heutigen Stand zu bringen. Ein Umbau zur Ganztagsschule würde sogar mit 1,7 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Geld, das man nicht hat. Und auch sonst so keine richtige Idee, wie es weitergehen könnte. Und so werden vorerst weiter Lehrkräfte zwischen den Schulen in Drennhausen und Stove pendeln und die Klassenräume in beiden Einrichtungen halb leer bleiben. „Irgendwann wird man eine Entscheidung treffen müssen“, sagt Samtgemeindebürgermeister Rolf Roth. Aber sicher nicht mehr vor der Wahl … Von Thomas Mitzlaff