Winsens Schulen werden digital: Erste Maßnahmen starten in Herbstferien

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Winsen. Der Ausbau der Digitalisierung gehört mit zu den wichtigsten politischen Themen, die derzeit in Deutschland diskutiert werden. Um insbesondere in Schulen mit der Digitalisierung voranzukommen und dadurch die Bildungsmöglichkeiten zu optimieren, wurde der Digitalpakt beschlossen. Mit ihm fördert das Kultusministerium des Landes Investitionen der Schulträger in die Verbesserung der IT-Infrastruktur und der IT-Ausstattung ihrer Schulen. Die Fördersumme für die Umsetzung des Digitalpaktes in den Schulen der Stadt Winsen beläuft sich insgesamt auf rund 633 000 Euro. Das teilte die Stadtverwaltung gestern mit.
Für Bürgermeister André Wiese ist der Digitalpakt ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung: „Wir haben es uns auf die Fahne geschrieben, Winsen zu einer digitalen Stadt zu machen. Der Digitalpakt, der nun bei uns umgesetzt werden kann und unsere Schulen noch moderner macht, ist ein wichtiger Schritt im Bereich der Digitalisierung. Unser Ziel ist es, mit den alten Fernsehgeräten und Overheadprojektoren abzuschließen, um mit modernen Medien zeitgemäßen und spannendenden Schulunterricht zu ermöglichen.“
Zu Beginn wurde in Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister ein Medienentwicklungskonzept für alle Schulen der Stadt erstellt. In Gesprächen mit Lehrkräften und den Leitungen der Schulen konnte anschließend der zukünftige Bedarf an Geräten passend zum Unterrichtskonzept ermittelt werden. Auf Grundlage dieses Entwicklungskonzeptes sollen nun die nötigen Maßnahmen durchgeführt werden.
Zunächst wird in allen Schulen das Kabelnetzwerk auf einen einheitlichen Standard gebracht. Hierzu soll in jedem Unterrichtsraum, Gruppenraum sowie in den Aufenthaltsbereichen die Möglichkeit bestehen, WLAN-Zugangspunkte und andere IT-Geräte anzuschließen. Der Winsener Klassenraum wird somit zum Beispiel die nötigen Anschlüsse für interaktive Tafelsysteme und WLAN-Zugänge bieten, aber auch Reserven für zukünftige Entwicklungen vorhalten. „Eine erste Ist-Aufnahme des Bestandes ergab hier deutlichen Ausbaubedarf in älteren Schulen, während die neueren Schulgebäude erwartungsgemäß besser ausgestattet sind und mit kleineren Maßnahmen auf einen aktuellen Stand gebracht werden können“, sagt Mirco Paschen, IT-Leiter der Stadt.
Insgesamt sind in den Schulgebäuden circa 50 Kilometer Netzwerk-Leitungen zu verlegen. Dafür müssen Wände durchbrochen und Glasfaserkabel verlegt werden. Außerdem gilt es, Datenschränke als Knotenpunkte für das Netzwerk zu errichten. Die Kosten für diese Maßnahmen belaufen sich auf etwa 415 000 Euro. Derzeit werden die Ausschreibungsunterlagen vorbereitet, bereits in den Herbstferien sollen dann die etwas kleineren Baumaßnahmen in der Grundschule Pattensen, der Schule Am Ilmer Barg und der Grundschule Luhdorf beginnen. In den Oster- und Sommerferien 2022 folgen dann die aufwendigeren Projekte in den anderen Schulen.
Im zweiten Schritt werden diese Netzwerke durch entsprechend konfigurierte, aktive Netzwerkkomponenten in Betrieb genommen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass bereits in diesem Stadium, beispielsweise durch eine Gliederung der Netze in Schüler- und Lehrernetz, die Grundlagen für die Cybersicherheit gelegt werden. Ergänzt wird diese Infrastruktur von einem WLAN-Netz in allen Unterrichtsräumen und Aufenthaltsbereichen.
Der dritte Schritt umfasst die Beschaffung der Endgeräte. Hierbei geht es insbesondere um interaktive Tafelsysteme und auch um mobile Endgeräte wie Notebooks oder Tablets, aber auch um Drucker und Büro-PCs für die Ausstattung der Lehrerzimmer und Verwaltungsbüros.
Dank der neuen technischen Möglichkeiten können Lehrkräfte ihren Unterricht dann mit interaktiven Lerninhalten gestalten. Mithilfe des großen Displays im mittleren Teil des interaktiven Tafelsystems können Filme, Bilder und Animationen sowie sämtliche anderen Inhalte aus dem Internet gezeigt werden; auch die Nutzung von diversen Lern-Apps über den Bildschirm ist möglich. Die Tafelflügel rechts und links vom Bildschirm können wie herkömmliche Tafeln beschrieben werden.
Für die anschließende Wartung und Betreuung der Technik werden zwei IT-Fachkräfte verantwortlich sein und den Anwenderinnen und Anwendern bei technischen Fragen zur Seite stehen. Eine Fachkraft konnte bereits gefunden und angestellt werden, eine weitere wird folgen. „In Zukunft sollen moderne Medien ein fester Bestandsteil des Unterrichts in Winsen sein und den Schulalltag zuverlässig begleiten“, so Mirco Paschen abschließend. wa