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Polizeihauptkommissar Martin Koopmann (links) und Polizeioberkommissar Claas Bode sind mit ihren Pferden Pirol und Helios jetzt wieder in der Lüneburger Heide unterwegs. Foto: rin

Polizeireiter tauschen ihren Dienst in der Landeshauptstadt Hannover mit Patrouillen in der Lüneburger Heide

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Niederhaverbeck. „Das ist schon mal was anderes als Dienst in der Landeshauptstadt.“ Wenn Claas Bode und Martin Koopmann auf ihren Pferde in die Weite der Lüneburger Heide blicken, dann hat das ein bisschen was von Wildwest-Romantik. Die beiden Polizeireiter von der Reiterstaffel aus Hannover sind in diesem Sommer wieder im Einsatz, wenn die Touristen die Lüneburger Heide erobern.
Die beiden Polizisten haben Erfahrung mit dem Dienst in der Natur: Polizeioberkommissar Bode hat etwas pausiert, war aber vor zehn Jahren schon mal da, Polizeihauptkommissar Koopmann war inzwischen schon zwölfmal in den Sommerwochen als Polizeireiter im Naturschutzgebiet unterwegs. Sie informieren Touristen, helfen, wenn sich jemand verirrt oder verletzt hat, und kontrollieren die Einhaltung der Naturschutzregeln in der Lüneburger Heide.
Unterm Sattel haben die beiden Polizisten zwei Neulinge in der Heide: Der 15-jährige Hannoveraner Helios, zuletzt in Cuxhaven im Einsatz, und das fünfjährige Niedersächsische Halbblut Pirol sind das erste Mal in diesem Terrain unterwegs. „Pirol ist ein ganz ruhiges Tier. Ihre durch den Kaltblut-Anteil ausgeglichene Natur macht die Pferde für den Einsatz im Polizeidienst ganz besonders attraktiv“, erzählt Koopmann.
Er selbst war 1989 das erste Mal in der Lüneburger Heide im Einsatz. Verändert hat sich seit dem einiges. „Das Publikum ist jünger und durchmischter geworden“, findet der Polizeihauptkommissar. „Es gab mal weniger Touristen, zuletzt waren es wieder deutlich mehr.“
Vor allem die Wanderlust scheint in Deutschland um sich gegriffen zu haben – und der Fahrradtourismus. Ob junger Mountainbiker oder reifere Radler mit E-Bikes – die Lüneburger Heide hat so ihre Tücken. „Am Wilsede Berg sind die Abfahrten nicht ohne. Da können wir immer wieder nur vor warnen, dass niemand zu viel riskiert oder sich überschätzt.“
Zwischen zehn und 30 Kilometer spulen die Polizeireiter am Tag mit ihren Pferden ab – je nachdem was anliegt. Die beiden Polizeibeamten genießen den Dienst. „Die Arbeit mit den Besuchern in der Heide, die Natur, das ist auch für uns eine schöne Abwechslung“, sagt Bode. „Hier macht der Job einfach richtig Spaß“, bestätigt auch Koopmann. Übrigens: Sobald die uniformierten Reiter auftauchen, reißen sich alle am sprichwörtlichen Riemen. „Die Kutscher wissen schon Bescheid, wenn sie uns sehen. Auch Besucher sind automatisch gleich mal eine Spur braver als sonst“, sagen die beiden grinsend, wenden ihren Pferde und reiten in Richtung Horizont. Von Kathrin Röhlke