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Noch bis 5. September werden im Corona-Impfzentrum Erstimpfungen vorgenommen, danach gibt es nur noch Zweitimpfungen. Zum 30. September wird der Betrieb in der Stadthalle dann eingestellt. Foto: tm

Stiko und Politik streiten um den Corona-Schutz für Minderjährige – wie ist die Situation im Kreis?

Winsen. Die Ständige Impfkommission (StiKo) gibt sich in Sachen Corona-Schutz für Minderjährige noch zurückhaltend, die Politik fordert mit Nachdruck eine Impfempfehlung auch für 12- bis 17-Jährige – und vor Ort sitzen die Haus- und Kinderärzte und müssen den Patienten ihre Einschätzung geben. Doch wenn sich Kinder und Jugendliche nach Rücksprache mit ihren Eltern entschieden haben, eine Corona-Impfung haben zu wollen – wie aufwändig ist es dann, sie tatsächlich zu bekommen?
„Sofern die Impfung sowohl vom Kind als auch vom Sorgeberechtigten erwünscht ist, impfen wir in unseren Impfzentren in Winsen und Buchholz ohne Bedenken“, sagt dazu Kreissprecher Bernhard Frosdorfer. Und zwar ohne Einschränkungen: „Wir impfen im Landkreis Harburg durchgehend Kinder ab 12 Jahren mit dem RNA-Impfstoff Corminaty von Biontech Pfizer.“ Eine vorherige Beratung beim Kinderarzt könne sinnvoll sein, „ist aber nicht Voraussetzung.“ Natürlich kann man die Impfung auch bei seinem Arzt vornehmen lassen.
Für die Impfzentren sei bei Minderjährigen eine vorherige Terminvereinbarung über das Portal oder die Hotline des Landes Niedersachsen zwar wünschenswert, aber wenn Impfstoff zur Verfügung stehe, werde in Winsen auch schon mal ohne Termin geimpft: „Wir weisen dann niemanden ab“, betont Frosdorfer. Doch auch Termine werden mittlerweile sehr kurzfristig vergeben.
Insgesamt haben im Kreis Harburg knapp 20 Prozent der 12- bis 17-Jährigen eine Erstimpfung erhalten. Die aktuellen Zahlen nach Impfzentren aufgeschlüsselt: In Winsen hatten bis zum gestrigen Mittwoch 1129 Kinder und Jugendliche ihre Erstimpfung erhalten, 177 sind vollständig geimpft und 119 haben bereits Termine erhalten. Buchholz meldet 1329 Erstgeimpfte, 170 vollständig Geimpfte sowie 110 Jungen und Mädchen mit einem bevorstehenden Termin.
Voraussetzungen für die Impfungen ab dem zwölften Lebensjahr sind: Bei Kindern von 12 bis 15 Jahren muss ein Sorgeberechtigter bei der Impfung dabei sein. 16- und 17-Jährige müssen eine Einverständniserklärung des Sorgeberechtigten mit entsprechender Unterschrift vorweisen.
Spätestens am Sonntag, 5. September, muss der Termin für die Erstimpfung wahrgenommen werden, da die Impfzentren bekanntlich zum 30. September schließen. Bei niedergelassenen Ärzten kann man natürlich auch danach noch eine Corona-Schutzimpfung vornehmen lassen. Von Thomas Mitzlaff

Für alle Erwachsenen: Impfen ohne Termin Im Landkreis Harburg haben bislang knapp 160 000 Menschen eine Erstimpfung gegen Corona erhalten, knapp 120 000 davon verfügen bereits über einen vollständigen Impfschutz. Davon haben die niedergelassenen Ärzte rund 56 000 Erstimpfungen und 50 000 Zweitimpfungen vorgenommen. Erwachsene ab 18 Jahren können ohne Terminvereinbarung von 10 bis 18 Uhr im Winsener Impfzentrum die Erstimpfung mit Astrazeneca oder Johnson&Johnson bekommen. Bei Astrazeneca erfolgt die Zweitimpfung bereits vier Wochen später mit Biontech oder Moderna, bei Johnson & Johnson ist hingegen keine Zweitimpfung erforderlich. Letzter Termin für die Erstimpfung im Impfzentrum ist der 5. September.