Landkreis. Bereits seit mehr als einem Jahr arbeitet ein Arbeitskreis des Kreistags daran, die Schullandschaft im Landkreis Harburg bis zum Jahr 2030 neu aufzustellen. Fakt ist: An vielen Standorten fehlt aktuell noch eine Möglichkeit, vor Ort sein Abitur zu machen. Viele Eltern und auch Kinder befürworten daher den Ausbau von Gesamtschulen. Die Wechselwirkungen einer solchen Entscheidung mit den anderen Schulformen im Auge zu behalten, hat sich der Arbeitskreis zur Aufgabe gemacht.
Im März hatte der Arbeitskreis eigentlich seine Ergebnisse in einer Sondersitzung des Schulausschusses präsentieren sollen. Doch konkrete Ergebnisse gab es noch nicht. Die sollen nun im September folgen und werden sowohl dem Schulausschuss als auch dem Kreistag in seiner voraussichtlich letzten Sitzung der Wahlperiode Anfang Oktober jede Menge Diskussionsstoff bieten.
Dass den Eltern das Thema unter den Nägeln brennt, wurde im Rahmen der jüngsten Sitzung des Kreistages klar, als die Einwohnerfragestunde vor allem aus Hollenstedt rege genutzt wurde, um sich nach dem Stand der Dinge in Sachen Schule zu erkundigen. Der sehnliche Wunsch vieler Hollenstedter: Die Oberschule soll durch eine Integrierte Gesamtschule IGS ersetzt werden. Viele Kinder aus Hollenstedt, die in Buchholz die Gesamtschule besuchen möchten, werden dort nämlich aktuell abgelehnt, da das Platzangebot in Buchholz begrenzt, die Flut an Bewerbern aber sehr groß ist.
Schon im März hatte sich aber angedeutet, dass ein einfaches Ersetzen von Oberschulen durch Gesamtschulen heftige Auswirkungen auf das gesamte Schulgefüge im Landkreis haben wird. „Die Arbeitsgruppe tagt mit dem Ziel, die Gesamtinteressen des Landkreises im Blick zu haben“, erklärte Landrat Rainer Rempe denjenigen, die sich in der Einwohnerfragestunde nach dem Stand der Dinge in Sachen Schullandschaft erkundigt hatten. „Wir sind einfach noch nicht so weit, um konkret etwas zu den Standorten sagen zu können“, so Rempe weiter.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Heinrich Aldag warnte aber schon jetzt vor zu hohen Erwartungen der Eltern. „Nicht in jeder Gemeinde wird es die Möglichkeit geben, die Schule bis zum Abitur zu besuchen“, stellt er klar. Auch Necdet Savural (CDU) hieb in die gleiche Kerbe. Man werde im Arbeitskreis zu einer Lösung kommen, aber die beinhalte auch, dass die eine oder andere Gemeinde auf der Strecke bleibe, so Necdet Savural.
Terminiert ist die nächste Sitzung des Schulausschusses für den 21. September. Eine Tagesordnung für diesen Sitzungstermin gibt es allerdings bisher noch nicht. Von Franzis Waber