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Vor den Entsorgungsanlagen wie hier in Nenndorf bilden sich häufig lange Staus, vor allem am Wochenende. Dem will man nun mit der Erhöhung der Abgabemenge für Grünabfall begegnen. Foto: kr

Kreistag einigt sich auf Erhöhung der gebührenfrei abzugebenden Menge für Grünabfälle

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Landkreis. Schon lange hatten sich die politischen Gremien im Landkreis und die Kreisverwaltung mit der Entsorgung von Grünabfällen auf den Entsorgungsanlagen im Landkreis befasst. Grund dafür war unter anderem die Tatsache, dass sich in den Sommermonaten lange Staus bilden, wenn vor allem am Wochenende die Bürger ihre Grünabfälle entsorgen möchten.
Auch die Einführung der Biotonne vor gut zwei Jahren hatte daran nicht viel geändert. Jetzt fiel endlich ein Beschluss in Sachen Grünabfall: Die Einwohner des Landkreises können künftig nicht mehr nur einen halben, sondern einen ganzen Kubikmeter kostenlos abgeben.
„Wir haben lange genug darüber geredet“, fasste Christa Beyer die Antragsflut zu diesem Thema zusammen, die nun endlich zur Abstimmung kam, nachdem das Thema einige Male aufgrund von abgesagten Sitzungen oder Zeitnot verschoben worden war.
Anträge zum Thema hatte es reichlich gegeben: Sowohl die Freien Wähler als auch SPD und LKR hatten dafür plädiert, die kostenlose Anlieferungsmenge aus Privathaushalten zu verdoppeln. Im Kreistag wurden die Anträge, anstatt sie einzeln zu verhandeln, nun zusammengefasst und beschlossen. Grund für die Begrenzung auf einen halben Kubikmeter pro Anlieferung war ein interfraktioneller Antrag aus dem Jahr 1996 gewesen. Damals hatte man im Keistag als Liefermenge einen durchschnittlichen Kofferraum festgesetzt und war davon ausgegangen, dass das für die breite Masse von Grundstückseigentümern im Landkreis ausreicht. Im Laufe der Jahre hatte man die „Kofferraum-Menge“ als Maß aufgegeben und stattdessen einen halben Kubikmetern eingeführt. Wer mehr Grünabfälle entsorgen wollte, musste dafür zahlen.
Lieber zweimal fahren als einmal zahlen
Das führte wiederum dazu, dass einige Bürger, um die Kostenpflicht zu umgehen, lieber eine zweite Fahrt mit einer kleinen Menge auf sich nahmen als eine einzige mit einer kostenpflichtigen Menge an Grünabfall. Das ist nun nicht mehr nötig. Wer privaten Grünabfall entsorgt, kann das nun bis zu einem Kubikmeter kostenlos tun. Diese kleineren Mengen können in Ardestorf, Nenndorf, Hanstedt sowie in Drage und Tostedt abgegeben werden. Drage und Tostedt stehen zur Verfügung, wenn größere Mengen entsorgt werden sollen – dann aber gegen Gebühr.
Ein weiterer Schritt in Sachen Beschleunigung der Abfertigung bei der Grünabfall-Anlieferung soll künftig mit der Barrierefreiheit der Anlagen gemacht werden. In vielen Annahmestellen können die Abfälle bereits jetzt ebenerdig ausgeladen werden, etwa auf dem Kompostplatz in Drage. Dort entlädt man den Kofferraum beziehungsweise Anhänger direkt neben dem Auto, Trecker beziehungsweise Bagger erledigen den Rest. In der neu geschaffenen Anlage in Ardestorf ist das allerdings anders: Hier müssen die Anlieferer ihren Abfall über eine Treppe tragen und in bereitgestellte Container schütten.
Barrierefreiheit sorgt für Tempo
Das sorgt nicht nur dafür, dass die Abgabe länger dauert, sondern auch dafür, dass ältere Menschen nur schlecht damit zurecht kommen. Daher hatten sowohl CDU/WG als auch die SPD-Fraktion im Kreistag beantragt, hier Barrierefreiheit herzustellen, und zwar nicht nur im Sinne von Bürgern, die für die Besteigung der Treppe nicht mehr mobil genug sind, sondern auch, um eine zügige Entsorgung zu gewährleisten. Auch diese Anträge wurden mit großer Mehrheit beschlossen. In Ardestorf dürfen sich die Nutzer also demnächst auf Barrierefreiheit freuen. Von Franzis Waber