Tostedt. Die Bahnstrecke Tostedt-Sittensen-Zeven soll reaktiviert werden, zumindest wenn es nach dem Rat der Samtgemeinde Tostedt geht. Die Mitglieder haben sich mit einstimmigem Beschluss für eine Unterstützung der Resolution der Samtgemeinden Zeven und Sittensen ausgesprochen. Alle drei von der Bahnstrecke betroffenen Samtgemeinden verfolgen somit das gemeinsame Ziel einer Streckenreaktivierung. Das teilte die Samtgemeinde Tostedt jetzt der Niedersächsischen Landesregierung über Landrat Rainer Rempe mit.
Aktivitäten zur Verbesserung von Bahnstrecken im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) seien insbesondere für ein Flächenland wie Niedersachsen ein wichtiger Baustein. Damit könne die Mobilität der Menschen nachhaltig gewährleistet werden, schreibt Samtgemeindebürgermeister Peter Dörsam.
Die Bahnstrecke verbindet das Grundzentrum Tostedt mit den im Landkreis Rotenburg gelegenen Zentren Sittensen und Zeven. Vornehmlich würden Wohnstandorte an die Bahn angeschlossen, wobei auch der Arbeitsstättenschwerpunkt Tostedt für die Arbeitnehmer aus dem Nordwesten schienenverkehrsmäßig erschlossen werden würde, heißt es weiter. Ebenfalls sei eine Nutzung der Bahnstrecke für Schüler möglich, die zwischen Heidenau, Wüstenhöfen und Tostedt unterwegs sind.
„Mit dem Bahnhof Tostedt-West wird ein Bahnhof reaktiviert, der sehr zentral liegt und den aus dem Raum Wistedt/Lauenbrück in das HVV-Gebiet einfließenden Individualverkehr zumindest teilweise abschöpfen kann, sodass eine Verkehrsentlastung für das Zentrum Tostedt eintreten kann“, so Dörsam.
Lärmschutz frühzeitig einplanen
Zu berücksichtigen seien unter anderem die Bedürfnisse der Bevölkerung in Bezug auf die Querung der Strecke durch Verbindungsstraßen. Lärmschutzmaßnahmen sollen frühzeitig eingeplant werden. „Die Bahnstrecke Tostedt-Sittensen-Zeven war bereits im Auswahlverfahren in den Jahren 2013 bis 2015 vertreten. Bei der damaligen Bewertung, die insbesondere Kosten und Nutzen der Reaktivierung untersuchte, kam die Strecke auf Platz 9“, erklärt Dörsam. Auch um die Ziele des Klimaschutzes zu erreichen, sei eine Überprüfung des Bewertungsverfahrens dringend geboten. Eine stärkere Berücksichtigung ländlicher Räume unterstütze die gewünschte Verkehrswende.
„Im Rahmen eines erneuten Bewertungsverfahrens sollte ebenso der bauliche Zustand der Bahnstrecke bei der Prüfung stärker gewichtet werden“, lautet eine Forderung. Die EVB Elbe-Weser GmbH als Betreiber der Bahnstrecke habe in der Vergangenheit bereits Maßnahmen zur Ertüchtigung und zur technischen Sicherheit vorgenommen. mhe