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Thomas Mitzlaff. Foto: t&w

Von Woche zu Woche: Die Corona-Welle der Ungeimpften

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Es fühlt sich ein bisschen an wie die Ruhe vor dem Sturm. Es ist unheimlich, man weiß, dass da was kommt und hofft dennoch, dass das Ganze an einem vorbeiziehen wird. Die gleiche Gefühlslage gab es schon vor einem Jahr und auch damals erfüllte sich die Hoffnung, dass es schon nicht so schlimm werden würde, nicht.
Dabei steht nach Experten-Meinungen längst fest: Wenn in der nächsten Woche die Sommerferien enden, wird es die Jüngeren und Jüngsten erwischen. Sie werden sich mit Corona infizieren in der Schule. Die Zahlen werden in die Höhe schnellen – mit welchen Konsequenzen, ist ungewiss.
Der Landkreis Harburg, das DRK und die Johanniter lassen nichts unversucht, um diese Entwicklung im Vorfeld zu entschärfen. Sie bieten Sonderimpfaktionen für 12- bis 17-Jährige an, veranstalten Corona-Schutzimpfungen im Rathaus und selbst in einem Schnellrestaurant an der Autobahn.
Wer nicht geimpft ist, der wird sich infizieren – das hat der Virologe Christian Drosten unmissverständlich klar gemacht. Und dass die vierte Welle eine Welle der Ungeimpften ist. Seit Wochen zeichnet sich auch im Landkreis Harburg ab: Viele Urlaubsrückkehrer haben auch das Virus im Gepäck. Und die Zahl der infizierten Kinder steigt stetig an.
Derweil wird in vielen Familien heiß diskutiert, ob man es denn nun wagen soll mit Corona-Schutzimpfung für das eigene Kind. Und wer zu dem Schluss kommt, dass es der richtige Weg wäre, der sollte keine Zeit verlieren. Wenn man erst mal im vollen Klassenzimmer sitzt, dann gibt es so gut wie keinen „Entrinnen“.
Viele Eltern fragen sich, ob die Krankheitsverläufe der 12- bis 17-Jährigen denn überhaupt so schwer sein werden. Die ehrliche Antwort muss hier lauten: Man weiß es nicht. Sicher, derzeit liegen keine jungen Corona-Infizierten auf den Intensivstationen des Kreises, doch aus den USA gibt es bereits andere Zahlen. Dort sind schwer erkrankte Kinder längst keine Einzelfälle mehr – von den ungewissen Langzeitfolgen ganz zu schweigen.
Schon seit Mitte Juni können sich auch Kinder in den Impfzentren des Landkreises Harburg den Schutz vor dem Virus verabreichen lassen. 3300 Jungen und Mädchen haben bislang die Impfzentren in den Städten Winsen und Buchholz aufgesucht, dazu kommen die Impfungen bei den niedergelassenen Ärzten. Die Entscheidung zu so einer Impfung muss jeder für sich treffen. Doch Eltern sollten ihren Kindern gut zuhören – die sind in solchen Fragen oftmals bestens informiert und reifer, als man vermuten würde. Von Thomas Mitzlaff