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Das Team der Kita im Neubaugebiet Norderbülte freut sich, dass es jetzt losgehen kann. (Foto: Malte Frackmann, Kirchenkreis Winsen)

Baugebiet Norderbülte: Fünf-Millionen-Euro-Kita geht an den Start

Winsen. Die Einwohnerzahl in Winsen wächst stetig – und damit auch die Zahl der Kinder, die einen Kitaplatz benötigen. Um dem Bedarf an Plätzen gerecht zu werden, hat die Stadt eine neue große Kindertagesstätte im Neubaugebiet Norderbülte gebaut, Gesamtkosten etwa 5,3 Millionen Euro. Der evangelische Kitaverband Winsen wird Betreiber der Kita in der Norderbülte, die am heutigen 1. September mit sechs Gruppen startet.

Bürgermeister André Wiese ist froh, dass es trotz der Pandemie und der seit Anfang des Jahres herrschenden Baustoffknappheit gelungen ist, die zeitlichen Planungen einzuhalten und die Kita pünktlich eröffnet werden kann. „Wir freuen uns, den Schlüssel jetzt mit einem guten Gefühl übergeben zu können“, sagt er. „Auf die zukünftigen Kita-Kinder wartet eine moderne und bestens ausgestattete Kindertagesstätte, die die idealen Voraussetzungen für einen Start ins Leben außerhalb des Elternhauses mitbringt.“

69 Elementar- und 45 Krippenplätze

Seit Oktober 2019 wird im Neubaugebiet Norderbülte an dem Neubau gearbeitet. Mittlerweile ist hier auf einer Fläche von fast 5000 Quadratmetern eine zweigeschossige Kita entstanden. Insgesamt 1330 Quadratmeter Fläche zum Spielen, Bewegen, Ausruhen und Beisammensein stehen den Kindern jetzt zur Verfügung. Dank eines großen Außenbereichs und geräumigen Dachterrassen wird auch das Spielen an der frischen Luft für die Kleinen nicht zu kurz kommen. Die neue Krippe 68 Elementar- und 45 Krippenplätze an, das sind Betreuungsangebote für 113 Kinder.

Roman Wolf, Betriebswirtschaftlicher Geschäftsführer des Kitaverbandes, ist glücklich: „Es ist uns trotz des Fachkräftemangels gelungen, 24 neue Mitarbeitende zu finden“, sagt er. „Jetzt freuen sich alle auf den Start in den hellen, freundlichen neuen Räumen.“ Superintendent Christian Berndt lobt die „hervorragende Kooperation zwischen der Stadt Winsen und der Kirche“. Man habe Hand in Hand zusammengearbeitet. Auch die weitsichtige Entscheidung der Stadt, einige Stellen bereits vor der Eröffnung zu besetzen, werde zu einem reibungslosen Start beitragen, so Berndt. Konkret meinte er die frühzeitige Besetzung der Kita- und Krippenleitung.

Die Kitaleitung übernimmt Rainer Baller (38), die Krippe leitet Nane Tangermann (27). „Das Team hat im August zusammengefunden und steht in den Startlöchern. Nach den langen Vorbereitungen freuen wir uns, jetzt endlich die Kinder reinzulassen“, sagt Baller. Er war 15 Jahre als Diakon mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit tätig, bevor er ein Jahr lang als Erzieher den Kitaverband Winsen kennenlernte.

Der pädagogischen Idee der evangelischen Träger folgend, stehe auch in der Norderbülte das Kind im Mittelpunkt: „Uns ist wichtig, die Kinder mit ihren Bedürfnissen und Wünschen ernst zu nehmen, sie darin zu unterstützen, eigene Standpunkte zu finden. Wir wollen sie dabei begleiten, ihre individuellen Fähigkeiten und Begabungen zu entdecken. Ich wünsche mir, mit der Kita einen Raum der Geborgenheit zu schaffen, in dem sie sich frei entwickeln können“, so Baller.

Der christliche Grundgedanke ist für Nane Tangermann eine Orientierung: „Ich möchte die Kinder auf ihrem eigenen Weg begleiten und dabei meine eigenen Werte vorleben: achtsam gegenüber den anderen sein, wertschätzend miteinander umgehen. Das ist auch meinen Kolleginnen und Kollegen wichtig“, sagt die 27-Jährige, die zuvor bei einem evangelischen Kitaverband in Hamburg tätig war. Sie freue sich, mit einem jungen, motivierten Krippenteam, in dem alle ganz selbstverständlich eigene Verantwortung übernehmen, in das Kitajahr zu starten. Dabei seien sowohl in der Krippe als auch im Elementarbereich viele Dinge noch im Fluss: „Wir wollen die Kinder bei vielen Sachen, wie beispielsweise der Gestaltung der Räume, mit einbeziehen“, sagt sie.
Um den Kindern eine optimale Kindergarten- und Krippen-Zeit bieten zu können, muss aber nicht nur das pädagogische Konzept stimmen, sondern auch das Umfeld und die Räumlichkeiten. Daher sind bei der architektonischen Planung viele wichtige Details für ein optimales Kinder-Wohlfühlparadies mit eingeflossen.

Das neue Gebäude verläuft parallel zur Osttangente. Bei der Süd-West-Ausrichtung ist darauf geachtet worden, dass die Kinder gleich früh am Tag von der Vormittagssonne profitieren können. Aber nicht nur der Außenbereich ist bis ins kleinste Detail durchdacht, auch im Inneren des Gebäudes wurde viel Wert auf ein klares stimmiges Raumkonzept gelegt.

So sind sechs Gruppenbereiche entstanden, die aus jeweils einem Gruppenraum, einem Sanitärraum, einem Abstellraum sowie einem Schlafraum (Krippe) oder einem vielseitigen Nebenraum (Elementargruppen) bestehen. Kinder haben so trotz der großen Kita das Gefühl, in ihrem eigenen geschützten Bereich zu sein.

Den Klimaschutz im Blick

Im Sinne des Klimaschutzes war es der Stadt wichtig, bei der Kita möglichst hohe energetische Anforderungen zu erfüllen. Entsprechende Maßnahmen sorgen so für einen geringen Heizenergieverbrauch. Zur optimalen Ausnutzung der Wärmeleistung ist ein Fußbodenheizungssystem mit geringer Vorlauftemperatur verbaut worden. „Außerdem haben wir eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für alle Räume eingebaut, um eine optimale Frischluftzufuhr zu gewährleisten. Diese Anlage ist in allen neuen Kitas der Stadt zu finden“, sagt Stefan Schmitt-Wenzel, Architekt bei der Stadt Winsen und Planer des Neubaus.

Solare Zugewinne werden durch die großzügig verglaste Süd-West-Fassade erreicht. Auf dem Dach der Kindertagesstätte wurde zudem in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Winsen eine Fotovoltaikanlage in-stalliert. kr