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Jan-Muguel Prüßmann (links) und Ben Peschke rahmen die frühere Weltklasse-Kanutin und Teamkollegin Kira Kubbe ein. Das Trio startet an diesem Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften. (Foto: ks)

Luhdorfer Trio paddelt bei DM

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Luhdorf. Die Spannung steigt, der Saisonhöhepunkt steht ganz kurz bevor: Kanutin Kira Kubbe tritt mit ihren Vereinskollegen vom MTV Luhdorf-Roydorf, Ben Peschke und Jan-Miguel Prüsmann, an diesem Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften (DM) im Kanu-Slalom in München an. Zuvor paddelte das Trio mit weiteren MTV-Kanuten in Lüneburg. Dort wurde neben einem Ranglistenrennen auch der dritte und letzte Lauf zur Niedersachsenmeisterschaft ausgefahren.

Eine wirkliche Generalprobe war es in Lüneburg nicht, fehlte dort auf der Ilmenau doch das echte Wildwasser. So konnte der Blick schon einmal eine Woche weiter zur DM gehen. „Ich war letztes Jahr Sechster. Das Ziel ist wieder ein Platz unter den Top 10“, sagt der 16-Jährige Ben Peschke. Jan-Miguel Prüsmann sieht es pragmatischer: Er will erst einmal einen guten Lauf der Strecke herunterbringen, „dann sehen wir, was dabei rauskommt“. Der 17-Jährige verpasste im vergangenen Jahr die Top 10, weil er einen „50er“ einbaute. Das sind die Fehlerpunkte, die als Sekunden auf die Zeit angerechnet werden, wenn ein Tor nicht korrekt gefahren wird. Beide treten in ihrer Paradedisziplin, dem Kajak-Einer, an.

Auf drei Strecken trainiert

Da auch in Luhdorf vor dem E-Werk in der Luhe das richtig wilde Wasser fehlt, haben sich die Beiden eineinhalb Wochen lang in Frankreich auf drei verschiedenen Strecken vorbereitet. „Dann ging es spontan noch nach Tschechien“, erzählt Ben. Dort wurde ebenfalls auf drei Strecken trainiert und auch der Deutschland-Cup gefahren.

Auch wenn sie im vergangenen Jahr bereits auf einer Deutschen Meisterschaft waren und die Strecke in München nicht als besonders schwierig gilt, ist so eine Veranstaltung eine besondere Herausforderung für die beiden Jugendlichen. Eigentlich sollten die Meisterschaften in Hohenlimburg stattfinden. Aber dort hat die letzte Hochwasserkatastrophe die Strecke zerstört.
Besonders cool für die beiden Jungs: „Diesmal ist Kira mit dabei!“ Die Canadier-Spezialistin wurde unter anderem 2016 Vize-Europameisterin bei den Junioren. Die 23-Jährige stieg in diesem Jahr nach langer Pause wieder ins Boot und qualifizierte sich gleich für die Deutschen Meisterschaften. „Einfach Spaß haben“, das ist ihr persönliches Ziel. 2016 nahm sie letztmals teil und holte bei den Deutschen den Titel.

Die größte Konkurrenz fehlt

Jan-Miguel und Ben sind von der Schule befreit und fuhren mit Trainer Lars Andernach bereits am Montag nach München. Kira kam am Mittwoch dazu. Sie macht eine Ausbildung beim Zoll und studiert deswegen zurzeit in Münster. Unter diesen Bedingungen und wegen einer Krankheitspause lief bei ihr die Vorbereitung nicht optimal. „Ich kann ihren Leistungsstand nicht einschätzen“, sagt Trainer Lars Andernach.

In München fehlen wird die Nationalmannschaft, die auf dem Weg zur Weltmeisterschaft ist. Die größte Konkurrenz fehlt also. Andernach denkt, dass Platz 5 für das frühere Top-Talent Kira Kubbe möglich ist. Bei Ben Peschke hofft der Coach auf einen erneuten Finaleinzug, und bei Jan-Miguel Prüsmann schielt man, wenn es optimal läuft, auf eine Medaille. „Wir sind in Tschechien konkurrenzfähige Zeiten gefahren und haben gesehen, dass Jan-Miguel mit dem Top-Konkurrenten mithalten kann.“

Die letzten Rennen zuvor in Lüneburg waren vom Schwierigkeitsgrad kaum eine Herausforderung, zumindest für die Spitzenfahrer. Insgesamt hatten aber 19 Luhdorfer für 29-Einzelstarts gemeldet. Der Vorteil der einfacheren Strecke war, dass auch die Kleinsten sich fast furchtlos aufs Wasser begeben konnten – so wie Pia Wehncke (8) und ihre Schwester Jana (11). Aber selbst die beiden waren bereits in Rotenburg-Wümme gestartet und stellten fest: „Da ist mehr Strömung, und es bringt dann da noch mehr Spaß!“

Von Karsten Schaar

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