Die Trennung von Fuß- und Radweg im Winsener Bahnhofstunnel wird nicht komplett aufgehoben.
Winsen. Ein weiteres Mal beschäftigte sich jetzt der Bauausschuss der Stadt Winsen mit der Umgestaltung des Fußgänger- und Radfahrertunnels am Winsener Bahnhof. Bevor dort aber gravierende bauliche Veränderungen inklusive Umbauten an den Zufahrtsrampen erfolgen können, werden wohl noch viele Jahre vergehen. Bis dahin möchte die Stadt die Unterführung für die Nutzer so komfortabel wie möglich gestalten.
Bis Juni war die Idee der Planer, das Gitter im Tunnelbereich, das den Rad- vom Fußweg trennt, komplett abzubauen. Daraus werde aber nichts, so der Planer jetzt im Rahmen der Ausschusssitzung. Zumindest im Kurvenbereich der Ein- und Ausfahrt auf beiden Tunnelseiten muss das Gitter bleiben, um die Fußgänger zu schützen. Laut der Planer des Büros PGT, die auf der Luhdorfer Seite Kameras aufgestellt hatten, um Hinweise zur Frequentierung und zum Verhalten der Tunnelnutzer zu bekommen, wurden dort innerhalb von 13 Stunden zwischen 900 und 950 Radfahrer registriert. Daraus ergebe sich eine Zahl von rund 1500 Fahrten durch den Tunnel pro Tag.
Schutzraum für Fußgänger soll bleiben
Um den Radfahrern das Leben künftig einfacher zu machen, waren eine Verbreiterung des Radweges auf der gesamten Tunnelstrecke sowie das Entfernen des Geländers angedacht. Die Trennung von Fuß- und Radweg soll künftig durch ein Gitterelement im Boden und eine deutliche Einfärbung des Radweges erreicht werden. Um allerdings einen Schutzraum für Fußgänger zu erhalten, soll zumindest in den Kurven an den Ein- und Ausfahrten zum Tunnel das Geländer doch bleiben. „Wir benötigen eine Kanalisierung, damit die Situation für die Fußgänger nicht verschlechtert wird“, erläuterte der Planer.
Das Geländer im Kurvenbereich stehen zu lassen, sei vertretbar, da die Fahrbahn für die Radfahrer in der Kurve auf der nördlichen Seite ohnehin breiter sei als auf dem Rest der Strecke. Dort sei es definitiv notwendig, eine Trennung zu schaffen, da für Radfahrer bei der Anfahrt nicht einsehbar sei, ob ihnen Fußgänger entgegenkommen. Auf der Südseite dagegen könne man notfalls auf das Geländer verzichten. Zumindest einen kleinen Teil zu erhalten, sei aber empfehlenswert, um die Fußgänger zu schützen. Damit entfällt zumindest auf einem kurzen Stück auf der Südseite auch die geplante Verbreiterung des Radweges auf 3,50 Meter, da durch das Geländer eine Breite von drei Metern vorgegeben sei, während der Radweg auf der Nordseite ohnehin im Kurvenbereich breiter ist.
Kritik an Wegführung für die Zufahrt
Auf Kritik zumindest bei Norbert Benthack, Ausschussmitglied der Grünen, stieß auch die Zufahrtsregelung zum Tunnel auf der Nordseite. Geplant ist, die Radfahrer von der Straße in einer 90-Grad-Kurve von der Straße und in einer weiteren 90-Grad-Kurve auf die Tunnelrampe zu leiten. „Eine solche Streckenführung entspricht nicht der Realität“, so Benthack, der befürchtet, dass die Radfahrer, um die Kurven zu umgehen, künftig aus Richtung Innenstadt lieber den Gehweg nutzen, der eine gerade Einfahrt auf die Tunnelrampe ermöglicht. „Wir können nicht verhindern, dass jemand anders fährt als es gekennzeichnet ist“, meinte dazu der Planer. Die beiden Kurven würden Radfahrer zwar ausbremsen, aber das zügige Einfahren in den Tunnel solle ja ohnehin unterbunden werden.
Maßnahme wird teurer
Was bereits feststeht: Die Maßnahme wird teurer als ursprünglich angenommen. Lag die erste Kostenschätzung aus dem Juni noch bei 140 000 Euro, liegt sie im zweiten Anlauf bereits bei rund 160.000 Euro. Enthalten ist in diesem Preis bereits eine Erneuerung der Beleuchtung im Tunnel. „Die Maßnahme ist kein Spaß, aber sie soll ja auch eine ganze Weile bestehen bleiben“, so der Planer.
Von Franzis Waber
[divider style=“solid“ top=“20″ bottom=“20″]