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Genossenschafts-Initiator Jan-Hinnerk Meinen steht neben Maacks Gasthaus an der Hauptstraße in Harmstorf: „Dieser beliebte Treffpunkt der Bürger und Vereine muss erhalten bleiben! Hier schlägt die Seele unseres Dorfes.“ (Foto: cb)

Rettung fürs Gasthaus Maack

Harmstorfer Bürger gründen Genossenschaft: Es wird ernst mit der Rettung des ehemaligen Gasthauses Maack. Mitglieder und Pächter werden noch gesucht.

Harmstorf. Jetzt wird es ernst mit der Rettung des ehemaligen Gasthauses Maack in Harmstorf: Am Freitag, 1. Oktober, steigt in dem Gebäude um 19 Uhr die Gründungsversammlung für die Genossenschaft „Uns Harmstörp“. Auch die Aufsichtsratsmitglieder werden an diesem Abend gewählt. Die Initiatoren Jörg Fischer, Andreas Maack und Jan-Hinnerk Meinen hoffen auf rege Beteiligung.

Wie berichtet, musste die frühere Inhaberin Gabriele Meyer das Gasthaus krankheitsbedingt aufgeben. Um den beliebten Treffpunkt zu erhalten, hat die Gemeinde das rote Backsteingebäude an der Hauptstraße 22 gekauft. Die neue Genossenschaft will dort nun für weiteres Leben sorgen.

Saal für bis zu 100 Personen mit Kegelbahn

„Wir werden das Gasthaus nicht selbst betreiben, sondern verpachten“, erklärt Jan-Hinnerk Meinen. „Unsere Idee wurde nicht nur in Harmstorf, sondern auch in den umliegenden Orten sehr gut aufgenommen. Denn der Gasthof verfügt auch über einen Saal für bis zu 100 Personen und eine Kegelbahn. Beides wurde bisher gern genutzt.“ Traditionelle Veranstaltungen wie Faslam, Schützen- und Erntefest wurden gemeinsam im einzigen örtlichen Gasthaus gefeiert.

Wird sich für das kleine Dorf Harmstorf mit 850 Einwohnern ein Pächter finden? Die Bürgerinitiative ist optimistisch: „Wir bieten sehr günstige Konditionen, denn es ist uns wichtig, dass der neue Betreiber oder die Betreiberin lange bleibt. Bei uns kann man jetzt voll durchstarten. Der Gemeinderat unterstützt unser Projekt einstimmig und ist bereit, sich aktiv zu beteiligen.“

Regionalem Gaststättensterben entgegenwirken

Durch die Gründung einer Genossenschaft werde das Gasthaus dauerhaft für die Allgemeinheit gesichert, resümiert Meinen. Damit wollten die Bürger auch dem regionalen Gaststättensterben entgegenwirkten und einen Beitrag zum Erhalt der Dorfgemeinschaft leisten. Viele Vereine hatten bisher in Maacks Gasthaus ihre Heimat. Die teilweise seit Jahrzehnten etablierten Nutzungen sollen weiterhin möglich bleiben. Dazu gehören gut bürgerlich essen gehen, der Frühschoppen mit „Lütt un lütt“ und abendliche Treffen auf ein Bier.

Ratssitzungen, Feuerwehrversammlungen, Zusammenkünfte der Jagdgenossenschaften, der Fischereigenossenschaft Seeve und der Kegelvereine könnten weiterhin dort stattfinden. Der Saal sei ideal für Veranstaltungen von Vereinen, Unternehmen und für größere Familienfeiern. Veranstaltungen für Senioren, Aufführungen der Hittfelder Speeldeel und der Laienspielbühne Steenbeker sowie Sparclubs behielten ihren Treffpunkt. Auch für die „Plattdüütsche Runn“, die hier bereits seit 1967 zusammenkommt, soll das Heimatgasthaus erhalten bleiben.

Zutritt nur für 3G: geimpft, genesen oder getestet

Zutritt zur Genossenschafts-Gründungsversammlung haben nur Geimpfte, Genesene und negativ Getestete. Anmeldungen werden per Mail an  oder telefonisch oder per WhatsApp an Andreas Maack unter Telefon (01 72) 4 03 41 34 erbeten. Erläuterungen, das Beteiligungsformular und der Satzungsentwurf stehen auf der Homepage im neuen Bereich „Gründungsversammlung“ zum Download bereit.

Von Christa-Maria Brockmann