Die aktuelle Corona-Verordnung macht der Stadt Buchholz einen dicken Strich durch die Rechnung.
Buchholz. Große Bestürzung im Buchholzer Rathaus: Eigentlich wollte man bei der Pressekonferenz am Mittwoch verkünden, dass es in diesem Jahr wieder einen Weihnachtsmarkt gibt. Doch kurz vorher hatte das Land Niedersachsen eine neue Corona-Verordnung herausgegeben. „Die Auflagen sind so streng, dass sie die Freude am Feiern vermiesen“, erklärten Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse und Frank Kettwig vom Buchholz Marketing. „Schweren Herzens müssen wir jetzt sagen: Der Weihnachtsmarkt in Buchholz fällt aus. Das ist auch ein harter Schlag für die Geschäftsleute. Denn der Weihnachtsmarkt hat immer viele Menschen in die City gelockt“, so Röhse.
Ganz auf festliche Atmosphäre müssen die Buchholzer und ihre Gäste allerdings nicht verzichten. Eine umfangreiche Weihnachtsbeleuchtung wird Lichterglanz verbreiten, zwei bis drei Stände verteilen sich in der City. Dort gibt es gebrannte Mandeln, Lebkuchenherzen, Waffeln und Schokofrüchte. Auch ein Kaffeestand ist vorgesehen. Der Schausteller Peter Lühmann und sein Sohn Patrick aus Bispingen aus dem benachbarten Heidekreis fühlen sich der Stadt Buchholz schon lange verbunden. Wie bereits in den Vorjahren bauen sie auch diesmal ihren Stand auf dem Peets Hoff auf. In ihrem rollenden Fachwerkhaus mit den beiden anheimelnden Giebeln verkaufen sie frisches Schmalzgebäck. Ihre Berliner und Apfeltaschen sind die Renner. Die beiden Karussells müssen jedoch weiter eingelagert bleiben.
Leidtragenden sind vor allem die Eltern und Kinder
Veranstaltungsmanager Holger Bleckert vom Hof Weihe ist erschüttert und traurig, dass nun schon zweiten Mal in Folge der Weihnachtsmarkt in Buchholz ausfallen muss. Laut aktueller Verordnung gilt für den Verzehr an den Buden und an den Fahrgeschäften die 3G-Reglung. Der Mindestabstand zwischen den Ständen muss zwei Meter betragen, die Zahl der Teilnehemer ist begrenzt und es gilt eine Einbahnstraßenregelung. „Wir wollen aber keine Bretterwand mit Einlasskontrollen um unseren Weihnachtsmarkt“, erklärt Bleckert. „Dadurch werden auch zu viele Leute ausgesperrt.“
Die mögliche Alternative wäre eine Überprüfung der Besucher durch die Standbetreiber. „Diesen Aufwand können wir nicht erbringen“, stellt Frank Kettwig fest. Und selbst dabei wäre es nicht möglich, dass eine Person für eine ganze Gruppe am Tisch die Speisen und Getränke holt. Die Leidtragenden seien vor allem die Eltern und Kinder, resümiert Röhse. Die Jüngsten hätten an den Puppenspielen und den Karussellfahrten immer viel Spaß gehabt.
35.000 Euro waren auch diesmal für die Ausrichtung des Weihnachtsmarktes veranschlagt. Der Großteil sollte durch die Standgebühren hereinkommen, die noch offenen circa 12.000 Euro hätte die Stadt ausgeglichen. Doch diese Rechnung ist nun hinfällig. Eine klitzekleine Hoffnung hat Bürgermeister Röhse aber doch: „Die Corona-Verordnungen des Landes ändern sich schnell. Vielleicht können wir dann doch noch etwas mehr machen, als jetzt geplant.“
Von Christa-Maria Brockmann
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