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Gunnar Haisel tankt sich durch die Darverdener Abwehr, wird dabei aber siebenmeterreif zu Fall gebracht, weil beide Abwehrspieler im Kreis stehen. (Foto: rin)

Nils Kindermann hält MTV Rücken frei

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Verbandsliga-Handballer aus Eyendorf schicken Darverden mit Zehn-Tore-Klatsche nach Hause.

Eyendorf. Wenn ein Handball-Verbandsliga-Team mit zehn Toren Vorsprung gewinnt, dann kann es nicht schlecht gespielt haben. Das war jetzt auch in Eyendorf so, als der MTV den TSV Darverden mit einer 22:32-Klatsche auf die Heimreise schickte. Zwar war das Spiel der Eyendorfer deutlich strukturierter als das des Gegners, trotzdem blieb noch Luft nach oben.

Denn im ersten Spielabschnitt wirkten die Gastgeber im Angriff ein bisschen blutleer. Statt Emotionen zu zeigen, spulte das Team, das dieses Mal ersatzweise von Uwe Richter gecoacht wurde, das Ganze wie eine Pflichtaufgabe ab. Da wollte der Funke auch nicht wirklich aufs ansonsten immer enthusiastische, dieses Mal allerdings nicht so zahlreiche Publikum überspringen.

Nach zehn Minuten führten die Hausherren mit 7:4 und sorgten damit für eine Auszeit beim Gegner. Ändern sollte das allerdings nicht wirklich viel, denn Darverden litt ein wenig unter der körperlichen Unterlegenheit. Lediglich Lennat Fettin brachte Gardemaß mit und traf dreimal aus dem Rückraum, hatte aber schon zum Ende der ersten Halbzeit zwei Zeitstrafen auf dem Konto.

Ansonsten versuchten die Gäste ihr Glück in schnellen Ballstafetten und Durchbrüchen. Weil aber die Eyendorfer Abwehr mit Sebastian Wartjes oder Vito Clemens und vor allem Milan Weißbach einen starken Innenblock stellten und auch die übrigen Positionen ordentlich im Spiel waren, konnte Eyendorf seine Führung auf 12:6 ausbauen.

Der eigentliche Garant dieser souveränen Führung stand aber hinter der Deckung: Nils Kindermann lieferte eine überragende Partie im MTV-Tor und kaufte den Gästen jede Menge freier Würfe bei Kontern, von außen und vom Kreis ab. Sehr stark funktionierte auch die Kooperation mit Milan Weißbach: Der bundesligaerfahrene Kreisläufer lockte die Angreifer förmlich zum Wurf; die eine Ecke des Tors deckt er aber ab, in der anderen stand Kindermann.

Vermutlich hätte der MTV nach 25 Minuten höher führen können als mit 15:10. Trainer Uwe Richter holte seine Jungs noch mal zusammen und mahnte dazu, mit mehr Konzentration abzuschließen. Das taten seine Spieler in dieser Schlussphase der ersten Hälfte und warfen die vorentscheidende 18:11-Führung heraus.

Trotz Überzahlspiels kassierte der MTV zu Beginn der zweiten Hälfte zwei ärgerliche Tore, die Keeper Nils Kindermann durch die Hosenträger flutschten. Insbesondere Leon Wiechers (5) und Gunnar Haisel (6/1) zeigten sich aber in Spiellaune, trafen selbst sehr gut, bedienten aber auch ihre Mitstreiter prächtig. Davon profitierten Kreisläufer Marcel Petersen und vor allem auch Rechtsaußen Claudio Petermichl, der zweimal von der halblinken Rückraumposition klasse bedient wurde und variantenreich vollendete.

Erst beim 25:18 musste Richter noch einmal die Reißleine mit einem Time-out ziehen: Sein Angriff agierte zu lax und ließ ein paar Wurfmöglichkeiten zu viel aus, hinten ging es auch ein bisschen wild zu. Beim 29:20 in der 51. Minute versuchte der gegnerische Trainer mit einer Auszeit, noch einmal auf sein Team einzuwirken. Doch Darverden hatte insgesamt zu wenig Möglichkeiten gegen die einen guten Kopf größeren Eyendorfer, die hinten ordentlich arbeiteten. Milan Weißbach (3) machte acht Minuten vorm Abpfiff die Zehn-Tore-Führung perfekt. Die doppelte Manndeckung in der Schlussphase gegen Vito Clemens (3) und Leon Wiechers konnte den Gastgebern nichts mehr anhaben.

„Unsere Abwehr stand oft gut, war zwischenzeitlich aber auch mal etwas chaotisch. Und vorne haben wir ein bisschen zu viel aus freien Positionen verworfen“, meinte Uwe Richter nach dem Abpfiff. Das sei aber Jammern auf hohem Niveau. Der Trainer konnte munter durchwechseln, sodass sich alle Feldspieler bis auf den nach seiner Verletzung noch nicht eingesetzten Fabian Witthöft in die Torschützenliste eintragen konnte. „Ist gar nicht so einfach für einen Trainer, wenn er so viele gute Optionen hat“, meinte Richter lachend.

Von Kathrin Röhlke

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