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Die Nachfrage nach Corona-Impfungen ist da. Trotzdem steigen die Infektionszahlen, die Warnstufe 2 gilt ab Mittwoch im Kreis Harburg. (Foto: Archiv)

Corona-Impfung im Repitilium

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Die mobilen Impfteams sind auch an ungewöhnlichen Orten anzutreffen – und die Nachfrage steigt.

Winsen. Die längste Schlange beim jüngsten verkaufsoffenen Sonntag war nicht vor der Eisdiele oder einem Modegeschäft – sondern vor dem Winsener Rathaus. Denn im Verwaltungsgebäude hatte das mobile Impfteam des Deutschen Roten Kreuzes seinen Stand aufgebaut. Ähnliche Szenen gab es in den vergangenen Tagen des öfteren, so zum Beispiel beim Lichtermeer in Jesteburg. Und vielerorts schaffen es die Helfer längst nicht mehr, pünktlich Feierabend zu machen – der Andrang ist einfach zu groß.

Die Nachfrage nach Corona-Impfungen in Niedersachsen steigt (WA berichtete). Und diese Entwicklung macht man auch im Landkreis Harburg aus. „Grundsätzlich läuft es gut“, bestätigt Kreissprecher Andres Wulfes. Täglich sind die beiden Impfteams im Kreis unterwegs, im Raum Buchholz die Johanniter und im Bereich Winsen das DRK.

DRK und Johanniter kommen dorthin, wo etwas los ist

Ob die steigenden Inzidenzen oder die zunehmenden Einschränkungen für Nichtgeimpfte Grund für das wachsende Interesse ist, kann man nur spekulieren. Fest aber steht: „Es ist wichtig, dass wir viele Termine niederschwellig vor Ort anbieten, dass wir dort hingehen, wo die Menschen ohnehin sind“, weiß Wulfes. Denn während man beim Hausarzt oftmals erst einen Impftermin in einigen Wochen bekommt, kann man zu den Angeboten der mobilen Impfteams ohne Anmeldung kommen – oder genauer gesagt: DRK und Johanniter kommen dorthin, wo etwas los ist, sodass man die Impfung quasi gleich mit erledigen kann.

Beispiel Wildpark Lüneburger Heide in Nindorf: Dort können sich Besucher am kommenden Sonntag, 14. November, in ganz besonderer Umgebung ihre Impfung abholen. Statt in einem Impfzentrum oder in der Arztpraxis empfängt das Impfteam alle Interessierten im Gebäude des Reptiliums in der Zooschule. Während es den Pieks in den Arm gibt, kann man dann Schildkröten und Leguane in ihren Terrarien beobachten. Und es gibt noch einen weiteren Anreiz: Alle, die sich an diesem Tag im Wildpark den ersten Pieks geben lassen, erhalten für die zweite Impfung am Sonntag, 12. Dezember, eine Freikarte für den Eintritt in den Wildpark.

„Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und unser Angebot nutzen, damit der Anstieg der Neuinfektionen gestoppt werden kann“, sagt Wildpark-Geschäftsführer Alexander Tietz dem WA. „Mit der Impfung schützt man nicht nur seine eigene, sondern auch die Gesundheit anderer Menschen und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.“

Man kann ohne Voranmeldung kommen

Weitere mobile Impfangebote in dieser Woche: Am heutigen Mittwoch in Ashausen beim Schützen- und Sportverein, am 12. November im alten Feuerwehrgerätehaus Salzhausen, am Sonntag nicht nur im Wildpark Lüneburger Heide, sondern auch noch im Wildpark Schwarze Berge… Die genauen Uhrzeiten findet man auf der Homepage des Landkreises Harburg unter dem Stichwort „Impfzentren“: Bis in den Februar nächsten Jahres sind dort Termine aufgeführt, die ständig ergänzt werden.

Eines ist an allen Standorten gleich: Man kann ohne Voranmeldung kommen, egal ob die Erst-, Zweit- oder Drittimpfung ansteht. Und bei letzterer, der sogenannten Booster-Impfung, gibt es übrigens ungeachtet der derzeitigen politischen Diskussionen keine Einschränkung: „Wenn man mindestens 18 Jahre alt ist und die zweite Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt, kann man sich auch den dritten Schutz verabreichen lassen“, erklärt Kreissprecher Wulfes. Erst- und Zweitimpfungen werden für Jugendliche ab zwölf Jahren angeboten.

Außerdem sind die mobilen Impfteams weiter nach Absprache in den Schulen im Landkreis unterwegs, allerdings sind diese Termine nicht öffentlich. Bislang wurden auf diesem Wege rund 3500 Impfungen seit Schließung der Impfzentren Ende September vorgenommen – davon allein rund 500 bei den letzten verkaufsoffenen Sonntagen in Winsen und Buchholz.

Von Thomas Mitzlaff

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Strengere Regeln auch im Kreis Lüneburg

Corona-Zahlen steigen

Nach kurzer Entspannung steigen die Corona-Infektionszahlen auch im Landkreis Lüneburg wieder an: Da der Sieben-Tages-Inzidenzwert mit 61,3 den fünften Tag in Folge über 50 liegt, gelten ab dem heutigen Mittwoch die strengeren 3G-Regeln, wie sie im Landkreis Harburg schon länger angeordnet sind. Gastronomie, Hotels, Kultureinrichtungen und geschlossene Sportanlagen sind nur noch für Personen zugänglich, die vollständig gegen das Corona-Virus geimpft oder genesen sind oder einen negativen Test vorweisen können.[/box]

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