Anzeige
MTV Eyendorf
Eyendorfs Lennard Lukowitz (vorne) kann diesen Tempogegenstoß sicher abschließen. (Foto: rin)

Das Projekt Eyendorf läuft

Das Nachwuchskonzept des MTV Eyendorf trägt erste Früchte: In allen drei Jugendoberligastaffeln konnte der MTV Handballnachwuchsteams platzieren.

Eyendorf. Im Landkreis gibt es derzeit kaum Vereine, die mit ihren Jugendteams in der Handball-Oberliga spielen. TuS Hollenstedt gelingt das immer wieder mit Mädchenteams. Seit wenigen Spielzeiten macht aber auch der MTV Eyendorf im männlichen Sektor auf sich aufmerksam. Der MTV schaffte es in dieser Saison sogar, in allen drei möglichen männlichen Jugendklassen Teams in die höchste Spielklasse auf Landesebene zu bekommen. Das Projekt Eyendorf funktioniert also.

Maßgeblich verantwortlich für die gute Jugendarbeit ist der hauptamtliche Jugendkoordinator des MTV, Frank Breier. Seit zehn Jahren arbeitet der Handballtrainer inzwischen für den MTV. Neben der männlichen A-, B- und C-Jugend in den Oberliga läuft es auch bei den Mädchen: Die A-Jugend führt gerade die Mädchen-Landesliga als Spitzenreiter an.

Aggressive, offensive Deckung der Gäste

Momentan coacht Breier selbst die männliche C-Jugend, die in der Oberliga allerdings noch Lehrgeld zahlen muss. So wie im letzten Heimspiel gegen den Spitzenreiter VfL Horneburg. Mit 25:43 fiel die Niederlage deftig aus, schon zur Pause war die Messe mit 10:20 eigentlich für die Eyendorfer Jungs gelesen. Die Gäste zeichnetet sich durch große Ballsicherheit sowie technisch gut ausgebildete und athletische Spieler und einen hünenhaften starken Keeper aus – viele von ihnen waren körperlich deutlich weiter als die Gastgeber .Vor allem hatte Horneburg aber auch jede Menge Lösungen gegen die offensive MTV-Deckung parat, die als Team vorbildlich herausgespielt wurden.

Die Eyendorfer Abwehr stand meistens viel zu frontal gegen den Horneburger Angriff und war nicht leichtfüßig genug. Somit konnten die MTV-Jungs oft nur zur spät auf die Aktionen des Gegners reagieren. Im Angriff scheiterten die MTVer vielfach am starken Gästetorwart. Zudem hatte der Eyendorfer Angriff auch heftig mit der aggressiven, offensiven Deckung der Gäste zu kämpfen.

Schritt für Schritt hochgearbeitet

Nun ist der VfL Horneburg, der Talente aus der Region gezielt zusammenzieht und seine Jungs auf die A-Jugend-Bundesliga vorbereitet, sicher auch kein Gegner, mit dem sich die Eyendorfer vergleich müssen. Immer wieder blitzte auch das Können der MTV-Nachwuchshandballer auf – wie in schönen Eins-gegen-eins-Aktionen. Das sah auch Coach Frank Breier so: „Unsere Abwehr hat heute überhaupt nicht gepasst. Vorne war die Leistung ganz ansprechend.“ Mit Timon Czernakowski (7), Tjorben Rieckmann und Lennard Lukowitz (je 5) hat er vielversprechende Talente im Team.

Breier weiß, dass seinen Jungs ein ganzes Jahr Spielerfahrung wegen der Coronapause fehlt. „Die Körperspannung reicht oft genug noch nicht aus, um wirklich dagegenzuhalten. Das wirkt sich im Angriff, aber auch in der Abwehr deutlich aus. Die Jungs müssen nach Corona erstmal wieder lernen, die Körperlichkeit des Spiels in der C-Jugend anzunehmen“, sagt der 50-Jährige.

Aber ist ist stolz, es mit den Teams so weit gebracht zu haben. „Wir haben in der Regionsliga angefangen und uns Schritt für Schritt hochgearbeitet“, erzählt er. Dabei setzt Breier auf das Konzept, Kinder direkt in der Grundschule förmlich abzuholen und sie für den Handballsport zu begeistern. Der MTV unterhält mit mehreren Schulen der näheren Umgebung Kooperationen. Breier ist in den Grundschule regelmäßig selbst mit Schularbeitsgemeinschaften zu Gast. Unterstützung liefert seit ein paar Jahren auch ein Freiwilligendienstler, den der MTV jeweils für ein Jahr beschäftigt. „Das klappt sehr gut. Das Projekt Eyendorf läuft“, sagt Frank Breier.

Von Kathrin Röhlke