You are currently viewing Deutschland wurde zum „Bordell Europas“
Über Prostitution im Landkreis Harburg wollen die Gleichstellungsbeauftragten aufklären. (Foto: Adobestock)

Deutschland wurde zum „Bordell Europas“

Anzeige

Prostitution ist mitten in unserer Gesellschaft, auch im Landkreis Harburg gibt es Bordelle, Sexmobile und Wohnungen – direkt vor der Haustür.

Salzhausen/Neu Wulmstorf. Mit zwei kostenfreien Online-Veranstaltungen bringen die Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Neu Wulmstorf und der Samtgemeinde Salzhausen das Thema der Prostitution in die Öffentlichkeit, wollen dazu sensibilisieren und mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Eine Anmeldung ist per Mail erforderlich an: . Nach erfolgter Anmeldung wird ein Teilnahme-Link zugesandt.

Am Donnerstag, 2. Dezember um 19 Uhr referiert die Soziologin Manuela Schon zum Thema „Der schwedische Ansatz – warum wir ihn auch in Deutschland brauchen.“

Das Bordell Europas

Seit 2004 sollten mit dem Prostitutionsgesetz Prostitution und Prostituierte aus der Kriminalität geholt werden. Prostitution wurde legalisiert und sollte „eine Arbeit wie jede andere“ sein. Deutschland entwickelte sich jedoch durch die Legalisierung zum „Bordell Europas“.

Nur wenige Frauen sind freiwillig in der Prostitution tätig. Viele der Frauen arbeiten unter prekären Bedingungen. Neben Gewalt, Unsicherheit, Angst erleben sie Stigmatisierung und Marginalisierung. Auch das 2017 implementierte Prostituiertenschutzgesetz bot den Prostituierten nicht mehr Schutz.

Das deutsche Modell ist gescheitert

Warum das derzeitig in Deutschland praktizierte Modell gescheitert ist und welche Alternativen es gibt, hat die Soziologin und Expertin Manuela Schon analysiert. Sie referiert zum Thema „Der Schwedische Ansatz zu Prostitution – und warum wir ihn auch in Deutschland brauchen“.

Mittwoch, 8. Dezember um 19 Uhr geht es um folgende Frage: „Prostitution in Deutschland – sind die politischen Voraussetzungen für das Nordische Modell in Deutschland gegeben?“

Ausbeutung und Gewalt ist der Alltag

Die prekären Lebenslagen der meisten Prostituierten sind bekannt. Die Istanbul-Konvention als auch die Empfehlung der EU von 2014 verweisen darauf, dass Prostitution Ausbeutung, Gewalt und Unterdrückung meist von Frauen bedeutet und die Verwirklichung von Gleichberechtigung der Geschlechter unter solchen Bedingungen nicht möglich ist.

Die 2002 und 2017 erlassenen Gesetze der Bundesregierung haben die Prostitution und den Menschenhandel weiter befördert. Die Referentin Manuela Schon referiert an diesem Abend zum Thema, wie sich das Nordische Modell auch in Deutschland sukzessive einführen ließe.

Diese Angebote sind eine Kooperation der Gleichstellungsbeauftragten der Samtgemeinde Salzhausen, Astrid Warburg-Manthey und der Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Neu Wulmstorf, Ulrike Glüer und finden statt im Rahmen der „16 Tage Kampagne“ gegen Gewalt an Frauen. Frauenrechte sind Menschenrechte!

Kontakt für weitere Informationen oder Fragen:  Ulrike Glüer, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Neu Wulmstorf, , Telefon: 040/ 700 78 -440

(nw/ug)