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Eyendorfs Goalgetter Bennet Meyer (am Ball) zieht voll durch und lässt sich auch von einem Griff des Northeimer Abwehrspielers in den Wurfarm nicht bremsen. (Foto: rin)

Verschlafener Start rächte sich

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Einem schwachen Auftakt rannten die B-Jugend-Handballer des MTV Eyendorf jetzt hinterher: Das Oberliga-Team unterlag dem Favoriten aus Northeim am Ende nur mit 28:32.

Eyendorf. Während fast in ganz Rest-Niedersachsen der Ball ruhte, wurde in der Gerhard-Langer-Sporthalle in Eyendorf doch noch ein Handball-Spiel angepfiffen: Die männliche Oberliga-B-Jugend des Vereins trat gegen den Northeimer HC an. Zwar konnten die Eyendorfer keinen Sieg einfahren, aber doch beweisen, dass sie gut in der höchsten deutschen Spielklasse für diese Altersklasse mithalten können.

Allerdings sah es zum Start fast nach einem Debakel für die Jungs um Coach Uwe Schöps aus. Schon nach zwei Minuten legten die spielstarken Gäste ein 4:0 vor. Die Gastgeber wirkten überfordert, wurden überrannt und hatten in der Defensive kaum was entgegenzusetzen.

MTV zeigte Kämpferqualitäten

Doch nach einer Viertelstunde besannen sich die Eyendorfer auf ihre Möglichkeiten. Der Rückraum spielte nun flüssiger. Regisseur Janne Paul Vollmer (1) setzte insbesondere Landesauswahlspieler Bennet Meyer (11/3) aus Buchholz auf der halblinken Rückraumseite in Szene. Beide hatten immer auch ein Auge für den guten Kreisläufer Bendix Dekarz (7). Über 5:10 pirschten sich die MTVer bis auf 9:11 heran. Und auch die Abwehr wurde mit zunehmender Spielzeit beweglicher, arbeitete mehr zusammen und verschob besser. Zur Pause lagen die Gäste aus dem Vorharz trotzdem mit 18:14 vorne.

Bis auf sechs Tore konnten die Northeimer ihren Vorsprung im zweiten Durchgang ausbauen. Doch der MTV zeigte Kämpferqualitäten. Und festigte seine offensive 3:2:1-Deckung mit Libero, bei der der mittlere Abwehrspieler sich nicht mit dem Kreisläufer beschäftigt, sondern massiv zur Ballseite hin mit verschiebt. Vier Minuten vorm Schlusspfiff war Eyendorf auf zwei Buden beim 26:28 wieder in Schlagdistanz. „Wir hatten davor unsere Abwehr etwas umgestellt und uns mehr auf Northeims Besten, Willem Baumbach (10), fokussiert“, berichtete Trainer Schöps später. Der Rückraumwerfer wurde gedoppelt. Dafür nahm Eyendorf Würfe von außen in Kauf.

„Heute wäre für uns mehr drin gewesen“

Im Tor stand nun Hanno Petersen, der Maxim Doeßerich abgelöste. Hanno hatten in den letzten Partien einige Kopftreffer kassiert, zeigte sich davon aber unbeeindruckt und parierte wichtige Bälle, darunter drei Strafwürfe. Paul-Johannes Pöhls (5) im rechten Rückraum entwickelte ebenfalls guten Druck auf die Northeimer Deckung und trug sich wie Alexander Matthies (3) und Leonard Braatz (1) in die MTV-Torschützenliste ein.

Nützen sollte es allerdings nichts mehr: Der MTV unterlag am Ende mit 28:32. Allerdings hatte es das Team von Uwe Schöps auch mit dem Tabellenvierten zu tun. „Wir spielen fast komplett mit dem jüngeren Jahrgang. Da ist dieses Jahr unser Lehrjahr“, hat der Coach einen anderen Anspruch, als sich mit den Top-Teams der Liga zu vergleichen. „Ist allerdings schade. Heute wäre für uns mehr drin gewesen. Wir sind aber die ganze Zeit dem Rückstand aus den Anfangsminuten hinterhergelaufen“, ärgerte er sich dann allerdings doch ein bisschen.

Sein Problem: Im Moment hat er selten das komplette Team beim Training, das mit nur zwei Einheiten in der Woche im Oberliga-Vergleich ohnehin recht überschaubar ausfällt. „Unsere Baustelle ist klar die Abwehr. Da fehlt es uns an Abstimmung mit den wNebenleuten. Das können wir aber nur trainieren, wenn alle da sind.“ Trotzdem gibt sich der Lüneburger, der die B-Lizenz anstrebt, mit der Entwicklung seiner Mannschaft sehr zufrieden.

Von Kathrin Röhlke

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Für Handball-Talente

Zweifachspielrecht nutzen

Zufrieden ist bislang auch Eyendorfs Jugendkoordinator Frank Breier: „Die Jungs machen sich gut. Unser Ziel ist, am Ende auf Rang 5 bis 7 zu landen, damit wir den Oberliga-Startplatz auch zur neuen Saison sicher haben.“ Die Idee, männliche Talente aus dem Landkreis in Eyendorf zu sammeln und weiter auszubilden, stößt bei den Klubs der Umgebung bislang noch nicht auf allzu große Gegenliebe. „Wir können Talenten hier ein Zweifachspielrecht anbieten, mit dem sie bei uns und in ihrem Heimverein weiterspielen können. Das zusätzliche Training sowie das Spiel auf Oberliga-Niveau zahlt sich schnell aus: Die Jugendlichen verbessern sich individuell und bringen das auch in ihre Heimvereinen mit ein. Das ist eine gute Zwischenlösung für Jungs, die Leistungshandball spielen möchten“, erklärt Breier.

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