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Direkt an der Autobahn 7 sollen drei Windräder aufgestellt werden. (Foto: AdobeStock)

Baustart für den Windpark Evendorf

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Direkt an der Autobahn 7  soll in diesem Jahr ein neuer Windpark entstehen. RWE war in der jüngsten deutschen Auktion für Windenergieanlagen an Land erfolgreich. Anders als bei vergleichbaren Vorhaben gibt es hier keinen Protest aus der Bürgerschaft.

Evendorf. In einem wettbewerbsintensiven Netzausbaugebiet in Niedersachsen erhielt der Windpark Evendorf mit einer Leistung von 11,7 Megawatt (MW) von der Bundesnetzagentur den Zuschlag. Errichtet werden an der A7 drei Windkraftanlagen des Herstellers Nordex mit einer Leistung von jeweils 3,9 MW. Die Turbinen werden eine Nabenhöhe von 134 Metern haben.

Nach ihrer Inbetriebnahme im Spätsommer sollen die Anlagen genug Ökostrom erzeugen können, um den Jahresbedarf von 7500 Haushalten zu decken. „Evendorf ist ein positives Beispiel dafür, wie das Zubautempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien dank guter Zusammenarbeit mit Behörden und Verantwortlichen vor Ort erhöht werden kann. Ich möchte mich bei den lokalen Akteuren und der Gemeinde bedanken, von der wir große Unterstützung erhalten haben“, sagt Jens Edler-Krupp, der für die Entwicklung von Onshore-Windparks von RWE in Deutschland verantwortlich ist.

Bürgermeister freut sich über CO₂-Ersparnis

Christian Sauer (Unabhängige Wählergemeinschaft Egestorf), Bürgermeister der Gemeinde Egestorf, zu der der Ortsteil Evendorf gehört, betont: „Um das große Ziel der Energiewende zu erreichen, brauchen wir Windkraft an Land. Durch jedes Windrad wird eine große Menge klimaschädliches CO₂ eingespart. Noch lässt sich kaum erahnen, dass hier schon bald drei weitere Windkraftanlagen stehen. Aber schon ab dem Spätsommer wird hier klimaschonend eine große Menge Energie erzeugt.“ Vor Ort ist tatsächlich noch nichts zu sehen, was auf einen Windpark hinweist. Aber die vorbereitenden Maßnahmen werden jetzt eingeleitet. Wege werden ertüchtigt, dann müssen Fundamente für die drei Windkraftanlagen gelegt werden, um im Anschluss die Windräder aufstellen zu können.

Akzeptanz in Evendorf, Protest an anderen Orten

Im Gegensatz zu anderen Standorten im Gebiet des Kreises Harburg hatte es in Evendorf keinen Protest gegen den Windpark gegeben. Bereits 2013 war die Genehmigung für den Bau erteilt worden, aber erst jetzt geht es los. „Der Ablauf hier in Evendorf war ruhig“, sagt Sauer. Auf der Fläche an der Autobahn seien die erforderlichen Mindestabstände zu Dorf und Wald gut einzuhalten, niemand fühle sich gestört.

Das 2019 in Kraft getretene Regionale Raumordnungsprogramm 2025 regelt im Landkreis Harburg, was wo in welchem Ausmaß gebaut werden darf. Im Kreisgebiet sind momentan fünf Standorte für Windkraftanlagen ausgewiesen: In Hollenstedt und in Regesbostel für jeweils vier Anlagen, in Ardestorf für drei Anlagen und in Elstorf und Ramelsloh für je eine Anlage.

Politik und Anwohner sind kaum zu begeistern

Ende Dezember hat der Landkreis zudem die Genehmigung für den Bau der Windkraftanlage in Ramelsloh erteilt. Anwohner und die Gemeinde Seevetal sind nicht begeistert und fürchten den Verlust eines Naherholungsgebietes. Für den Mini-Windpark Ardestorf erfolgte die Genehmigung im Sommer unter hohen Auflagen. Hier regt sich erheblicher Protest. Vogelschützer wollen erneut klagen, der Betreiber will die Wirtschaftlichkeit der Anlage erneut überprüfen. Den Bebauungsplan „SO Windkraft Regesbostel Süd“ hat die Gemeinde Hollenstedt im vergangenen Sommer beschlossen. Auch hier brauchte es im Vorlauf einige Gutachten etwa zu Groß- und Greifvögeln. Und die Gemeinde Brackel wehrt sich gegen drei Windräder in der Gemarkung Quarrendorf. Mit Lärm und Schattenschlag trüge man die Hauptlasten der Anlage. Zudem schließe sich damit eine letzte Entwicklungsmöglichkeit für den Ort.

Von Björn Hansen

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