Landkreis. Überraschende Ergebnisse förderte jetzt eine freiwillige Umfrage nach dem Impfstatus der Handballer in der Region Lüneburger Heide, zu der auch der Landkreis Harburg zählt, zutage: Demnach beläuft sich der Anteil der vollständig geimpften oder genesenen Spieler auf über 95 Prozent.
Selbst Regionsvorsitzender Wolfgang Kaplick zeigte sich von diesem Resultat positiv beeindruckt: „Die Ergebnisse überraschen mich schon, auch wenn ich durch die Kenntnis der Situation in meinem Heimverein, HBV 91 Celle, recht zuversichtlich war“, gab der Regionschef zu, der über einen Studienabschluss als Master of Public Health verfügt. Für ihn war die Auswertung und Interpretation der erfassten Daten nicht extrem aufwendig, denn Kaplick kann auf lange Erfahrung im Gesundheitsamt im Umgang mit solchen Daten zurückblicken.
Im Detail wurden Teams aus der Handballregion befragt, die auf Regionsebene Handball spielen und solche die in übergeordneten Ligen antreten. Geantwortet haben 42 von 55 Vereinen. Bei den höherklassigen Mannschaften waren von 153 eingesetzten Handballerinnen nur drei nicht geimpft (98 Prozent), bei den Herren lag die Zahl bei 226 geimpften oder genesenen Spielern von 228 eingesetzten Handballern (99 Prozent) ebenfalls hoch. Im breitensportlichen Bereich der Regionsspielklassen waren nur fünf von 129 eingesetzten Frauen und zehn von 211 eingesetzten Männern nicht geimpft oder genesen.
Hohe Impfrate auch bei Jugendlichen
Erstaunlich: Die Umfrage ergab außerdem, dass sogar schon bei den Jugendlichen über 14 Jahren eine hervorragende Durchimpfungsrate zu verzeichnen ist. Da die Handballregion bereits Ende November eine Verlängerung der Weihnachtspause bis zum 15. Januar beschlossen und die Umfrage direkt im Anschluss daran gestartet hatte, aber erst Anfang Dezember Jugendliche verstärkt geimpft wurden, stimmen auch die damals gesammelten Zahlen positiv: Zu dem damals frühen Befragungszeitraum waren schon zwei Drittel der jugendlichen Handballer vollständig geimpft oder von einer Corona-Erkrankung genesen. Inzwischen, so die Region weiter, gebe es sogar schon einen Anteil geboosterter Handballer.
Exakt 117 von 125 A-Jugendhandballerinnen aus der Handballregion waren zum Befragungszeitraum vollständig geimpft. Das macht einen Prozentsatz von 93,6 Prozent aus. In der männlichen A-Jugend betrug der Prozentsatz 51,6 Prozent. Allerdings haben vier Vereine keine Angaben zum Impfstatus der Jugendlichen gemacht. Rechnet man die in diesen Klubs eingesetzten Jugendlichen heraus steigt der Prozentsatz auf 84,6 Prozent.
In der B-Jugend nahm die Durchimpfungsquote wie erwartet ab: Bei den B-Mädchen betrug der Prozentsatz 67 Prozent. Bei den Jungen dieser Altersklassen waren von 388 eingesetzten Spielern 212 durchgeimpft (54,6 Prozent). Auch dort fehlten allerdings die Angaben aus insgesamt sieben Vereinen.
Spielen mit 2G oder 2G+ in Aussicht
„Da Omikron für geimpfte Personen offensichtlich nicht zu ernsten Verläufen der Erkrankung führt, ist es vorstellbar, dass wir in naher Zukunft die Risikoabschätzung den Spielern überlassen können“, erläutert Regionsvorsitzender Wolfgang Kaplick weiter und stellt in Aussicht: „Auf der Kenntnis des hervorragenden Impfstatus kann ich mir vorstellen, dass wir seitens der Region noch eine Absicherung durch eine Spielberechtigung nur mit 2G, eventuell zusätzlich mit Boosterung oder tagesaktuellem Test vornehmen.“ Ob diese Strategie allerdings für die Jugend umgesetzt werden kann, wird klären, wenn der Vorstand tagt. Dabei soll auch die gerade in Niedersachsen wieder gestartete Schule im Auge behalten werden.
Von Kathrin Röhlke