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  BU: Klaus Bodendieck verlässt die Ernst-Reinstorf-Schule in Marschacht und geht in den Ruhestand. (Foto: jhk)
  BU: Klaus Bodendieck verlässt die Ernst-Reinstorf-Schule in Marschacht und geht in den Ruhestand. (Foto: jhk)

Kein Job, sondern eine Berufung

Direktor der ERS in Marschacht geht nach drei Jahrzehnten in den Ruhestand.
 
Marschacht. Seit 30 Jahren ist er Schulleiter im Landkreis Harburg, davon über zwei Jahrzehnte an der Grund- und Hauptschule Hittfeld. Seine letzten Berufsjahre verbrachte Klaus Bodendieck an der Ernst-Reinstorf-Schule (ERS) in Marschacht – nun geht es für ihn im Februar in den Ruhestand.

„Es war mehr ein Zufall, aber ich bin glücklich, dass ich die Möglichkeit damals bekommen habe“, antwortet der gebürtige Winsener auf die Frage, wie er vor 30 Jahren Schuldirektor wurde. An der Grundschule Neustadt in Celle sollte der damals 33-Jährige sein technisches Wissen als Konrektor einbringen. „Der damalige Rektor erkrankte kurze Zeit später, und ich habe dann kommissarisch den Posten des Direktors übernommen“, erzählt der Lehrer mit den Studienfächern Biologie und Chemie.

Im Februar 1993 ging es zurück in Richtung Heimat an die Grund- und Hauptschule Hittfeld. „Der Liebe wegen“, wie Bodendieck schmunzelnd verrät. Dort verbrachte der 64-Jährige einen Großteil seiner Zeit als Schulleiter. „In über zwei Jahrzehnten als Rektor und auch in der Zeit davor habe ich sehr viel erlebt und gelernt“, sagt Bodendieck. „Für mich ist Rektor zu sein nicht nur ein Job, es ist eine Berufung.“

Auf die Frage, weshalb er nach über 20 Jahren und sieben Jahren vor der Rente noch zu einer anderen Schule wechselte, hat Bodendieck eine einfache Antwort parat: „Die Schule in Hittfeld wurde zu einer reinen Grundschule. Da ich aber weiterhin in der Sekundarstufe unterrichten wollte, kam die freie Stelle in der Ernst-Reinstorf-Schule genau richtig.“ In der ERS hatte sich der 64-Jährige vorgenommen, die Technologie der Schule zu modernisieren. „Ich habe mir eine Menge an Wissen angeeignet und wollte immer wieder technische Dinge ausprobieren“, erklärt der Direktor.

Technologie begeistert den Schulleiter

Die Modernisierung in Marschacht ist Bodendieck sehr gut gelungen. „Wir haben in allen Räumen Smartboards installiert und unsere Schule technisch auf einen sehr guten Stand gebracht“, sagt er. Neben vielen Tablet-PC hat die Schule auch ein besonderes Thema im Bereich Technik: „Robotik kommt bei den Schülern sehr gut an. Dabei programmieren wir kleine Roboter und geben ihnen Befehle“, berichtet der Rektor. Auch die Glasfaser-Anbindung, WLAN und die Möglichkeit, aus dem Klassenraum zu streamen, belegen die moderne Technik in der Ernst-Reinstorf-Schule. „Das Streamen über unseren eigenen Server ist sehr wichtig, damit Schüler auch von zu Hause aus dem Unterricht folgen können.“ Außerdem steht die erste iPad-Klasse in den Startlöchern. „Die Tablets leihen sich die Schüler und lernen dann mit den technischen Geräten.“

Der Schulalltag werde ihm fehlen, glaubt Bodendieck. Es brauche wohl eine gewisse Zeit, bis sich etwas ergebe, das die Arbeit ersetze. Der leidenschaftliche Sportler hat schon Pläne: „Im Sommer werde ich am Halb-Ironman teilnehmen“, erzählt der Hobby-Triathlet. Das Schwimmen über 3,8 Kilometer beim Ironman hat Bodendieck 2019 in der Staffel absolviert.

Mit dem Wohnmobil bis nach Spanien

Sport wird beim 64-Jährigen in Zukunft einen großen Platz einnehmen, aber auch die Zeit mit seiner Frau soll nicht zu kurz kommen. „Wir haben uns einen Camper gekauft. Auf den müssen wir noch warten, aber wenn er da ist, soll es Richtung Spanien gehen.“ Genug Zeit hat Klaus Bodendieck ja ab Februar – sowohl für seinen Sport als auch für seine Frau.

Von Jan-Hendrik Koch