Im Winsener Wirtschaftsausschuss wurde das Konzept zum Leihradsystem für die Innenstadt vorgestellt. Im Zuge des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt“ soll zudem eine App programmiert werden, die durch das „historische Winsen“ führt. „Bronze-Luhis“ sorgten für Diskussion.
Winsen. Eine weitere politische Hürde ist genommen. Der Winsener Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen, Beteiligungen und Personal hat den aktuellen Planungen der Stadt zum Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“, das immer mehr Gestalt annimmt, in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Wie bereits berichtet, unterstützt das Land Niedersachsen mit diesem Projekt Städte und Gemeinden bei der Bewältigung der Pandemiefolgen. Die Stadt Winsen bekam 755 000 Euro zur Verfügung, die nun in Einzelanträgen abgerufen werden müssen.
13 Stationen mit Leihrädern
Die Beschlussvorlage beinhaltet auch die Geschäftsräume der Marktstraße 1 bis 3, die nun ein Jahr lang kostenfrei an das „Tüdelband“ gegeben werden, die Veranstaltungsreihe „Winsen – Entdecken/Erleben/Genießen“ sowie die seit Dezember verkehrende Citybus-Linie 4003 und das geplante Leihradsystem für das gesamte Stadtgebiet (WA berichtete). Für letzteres wurden nun konkrete Standorte und Zahlen bekanntgegeben, die sich jetzt in der Ausschreibung befinden.
Insgesamt wird es 13 Standorte geben, die sich durch die Innenstadt erstrecken und pilothaft auch zwei Ortsteile berücksichtigen. In Borstel und Luhdorf stehen jeweils drei Fahrräder zur Verfügung.
Die Bahnhofstraße bekommt demnach gleich drei Stationen, die am Bahnhof, an der St.-Georg-Kapelle und auf Höhe des Sanitätshauses zu finden sein werden. Mit 20 von insgesamt 65 Fahrrädern ist damit fast ein Drittel des Gesamtangebots auf direktem Weg zwischen Bahnhof und Innenstadt positioniert.
Redebedarf zu kleinen Figuren
Zwei Unternehmen sind nun aufgefordert, ein Angebot für das Teilprojekt abzugeben, sodass noch im Februar die finalen Verhandlungen erfolgen können. Die Inbetriebnahme des Leihradsystems ist für den kommenden Mai angestrebt. Die Kosten für die Bus- und Fahrradmaßnahmen werden mit rund 430 000 Euro beziffert.
Neben weiteren Neugestaltungen, wie Spielgeräten für die Innenstadt und einer Modernisierung des Vorplatzes von St. Georg, sorgte ein ganz bestimmter Punkt für Redebedarf: kleine, bronzene Luhis. Die geplanten Figuren sollen das Maskottchen bei verschiedenen Aktivitäten darstellen und über die Stadt verteilt werden. Sie könnten so in diverse Aktionen und Spiele eingebunden werden und den Besuch der Innenstadt attraktiver machen.
„Es geht um 80 000 Euro, die ausgegeben werden sollen. Ich habe Bedenken, ob das eine sinnvolle Maßnahme ist“, beanstandete Dr. Erhard Schäfer von den Grünen. Bürgermeister André Wiese antwortete darauf: „Es sind 80 000 Euro Gesamtvolumen für den Luhi und die App. Auf den Luhi allein entfallen 50 000 Euro.“ Nicht gänzlich zufriedengestellt wollte Schäfer am Ende dennoch seine Zustimmung nicht verweigern.
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Kulturelles Erbe erhalten
Die angesprochene App soll durch ein „Historisches Winsen“ führen und in Kooperation mit dem Heimat- und Museumverein so das kulturelle Erbe der Luhe-Stadt erhalten und darstellen. Nutzer könnten mit ihren Smartphones in einer erweiterten Realität simulierte historische Gebäude an ihrem ursprünglichen Platz betrachten. Daneben sollen Informationen in Bildern und Begleittexten abrufbar sein. Und vielleicht sind dann – hier und da – auch kleine Luhis zu entdecken.
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Von Andreas Urhahn