A-Lateinformation von Blau-Weiss Buchholz gelingt in der 1. Bundesliga bestes Ergebnis der Vereinsgeschichte.
Buchholz. Schon vor dem Start in die neue Bundesliga-Saison der Lateinformationen hatte Blau-Weiss-Cheftrainerin Franziska Becker angekündigt: „Nach dem Rückzug der mehrfachen Vizemeister vom TSZ Velbert wollen wir ganz vorne angreifen.“ Jetzt ist ihr mit ihrer A-Formation von Blau-Weiss Buchholz genau das gelungen: Im dritten Turnier der Saison schaffte das Team erstmals überhaupt den Sprung auf den begehrten Platz 2 in der 1. Bundesliga.
Was zum Saisonauftakt in Bremen und vor zwei Wochen in Bremerhaven noch knapp verfehlt wurde, gelang den acht jungen Blau-Weiss-Paare jetzt in der heimischen NordHeideHalle. Sie belegten hinter dem favorisierten Weltmeister-Team vom Grün-Gold-Club Bremen den 2. Rang. Dabei ließen die Buchholzer auch die acht Bremerhavener Paare, die im Dezember noch Vierte bei den Weltmeisterschaften in Bremen wurden, erstmals seit dem Jahre 2019 wieder hinter sich.
Völlig überwältigt schaute Cheftrainerin Franziska Becker sekundenlang auf die sieben Wertungstafeln, die die Wertungsrichter am späten Sonnabend in die Höhe hielten: 2-2-2-2-3-3-4 lautete das Urteil der Jury.
Damit bewerteten sie die Leistung der Mannschaft von Blau-Weiss Buchholz erstmals als zweitbeste Lateinformation Deutschlands.
Richtiger Weg mit jungen Paaren
Blau-Weiss-Co-Trainer Christopher Voigt realisierte es zuerst; beide Trainer lagen sich danach minutenlang in den Armen. Tränen flossen bei allen acht Paaren der Mannschaft. „Das kann man gar nicht in Worte fassen, was uns dieser Moment bedeutet. 2016 belegten wir das erste Mal den 3. Platz in der 1. Bundesliga, seitdem war es ein langer und steiniger Weg. Und heute sind wir das erste Mal Zweiter bei einem Bundesliga-Turnier. Wir wussten alle, dass wir mit dieser jungen Mannschaft den richtigen Weg eingeschlagen haben“, jubelte Trainerin Franziska Becker mit ihrem Co-Trainer und allen Buchholzer Paaren.
„Auch bei den Deutschen Meisterschaften, als wir nur knapp ins Finale eingezogen waren, war uns im Trainerteam klar, dass diese Mannschaft mit dieser Choreographie noch Enormes leisten wird. Dass wir hier und heute den 2. Platz belegen, ist absolut großartig und fühlt sich an wie die beste Belohnung, die wir uns überhaupt hätten vorstellen können. Es ist der verdiente Lohn für die harte Arbeit, die die Mannschaft und wir im Trainerteam vor und über die gesamte Zeitspanne der Coronapandemie hinweg geleistet haben“, fügte die glückliche Trainerin an.
„Dieser Erfolg ist für uns gerade in diesem Jahr nicht hoch genug einzuordnen, da wir es geschafft haben, mit einer sehr jungen Mannschaft auch Pessimisten und Zweifler zu überzeugen. Denn im Team stehen sage und schreibe zwölf relativ unerfahrene Talente, die gerade mal ihre erste Bundesliga-Saison überhaupt tanzen“, lobte Co-Trainer Christopher Voigt die Leistung seiner sehr junge Mannschaft
Kleine Fehler fielen nicht ins Gewicht
Bereits in der Vorrunde sahen die begeisterten Zuschauer den unbedingten Leistungswillen bei absoluter Präzision der Choreographie „Million Voices“. Im Finale wurde einem sensationellen Turniertag dann die Krone aufgesetzt: Die Buchholzer Formationstänzer zeigten eine phänomenale Leistung – allerdings mit einer Schrecksekunde, als zwei Paare in der Bodenpirouette das Gleichgewicht verloren. Doch das Blau-Weiss-Team wusste während der Darbietung souverän damit umzugehen und schaffte es, in der zweiten Hälfte der Kür umso mehr zu überzeugen. Da die direkte Konkurrenz aus Bremerhaven ebenfalls mit ihren Highlights zu kämpfen hatte, fiel der Fehler der Lokalmatadoren nicht so stark wie befürchtet ins Gewicht.
Die Coronapandemie stellte das Blau-Weiss-Organisationsteam rund um Abteilungsleiter Olaf Steffen und Daniela Petersen vor große Herausforderungen. „Zwei 18 Stunden-Turniertage mit Mannschaften, Zuschauern und einem Hygienekonzept unter einen Hut zu bringen, war wohl eine der größten Aufgaben. Dass dann aber endlich wieder eine tolle Turnieratmosphäre mit Live-Publikum herrschte, hat uns alle für den enormen Aufwand entschädigt. Alle haben sich gefreut, einen großen Schritt in Richtung Normalität getan zu haben”, sagte Abteilungsleiter Olaf Steffen.
Immerhin blieb Steffen und seinem Team der eigentlich geplante Umzug in die Kattenberg-Halle erspart: Weil das für Sonntag in der NordHeideHalle terminierte Bundesliga-Handballspiel der Luchse wegen Coronafällen im Team nicht stattfinden konnte, fiel die eingeplante Nachtschicht mit dem aufwendigen Auf- und Abbau der Bodenfläche, der Banden, der Musik- und Lichtanlage für die Helfer flach. So blieb mehr Zeit , um den Erfolg zu realisieren und zu feiern.
Von Wolfgang Gnädig
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Gute Auftritte der übrigen Teams von Blau-Weiss Buchholz
B-Team ist mit Rang 2 wieder da
Schon am Nachmittag des ersten Turniertages hatte auch das Blau-Weiss-B-Team mit dem Trainer-Duo Florian Hissnauer und Lara Schäfer für ein sensationelles Ergebnis gesorgt: Nachdem die Mannschaft vor zwei Wochen in Bremerhaven coronabedingt nur mit sechs Paaren an den Start gehen konnte und auf dem 4. Platz landete, schafften es die acht Buchholzer Paare am Sonnabend mit zwei tollen Durchgängen zurück zu gewohnter Souveränität: Lohn war ein starker 2. Rang in der 2. Bundesliga Nord mit der Wertung 2-2-5-4-2-2-4 hinter dem A-Team des TSC Walsrode. „Wir freuen uns riesig, dass wir trotz der Umstellungen und Krankheitsfälle der vergangenen Wochen nicht nur zurück zur gewohnten Form gefunden haben, sondern unsere Leistung sogar noch steigern konnten“, jubelte Florian Hissnauer nach dem Turnier.
Tags darauf folgte dann das dritte Mal ein Platz 2 für Blau-Weiss Buchholz. Denn auch die jüngsten Lateinformationstänzer– das D-Team – überzeugten mit einer großartigen Leistung. Für ihre Darbietung zum Thema „Physical“ und erhielten sie die Wertung 2-2-1-3-3 hinter dem Siegerteam aus Pinneberg.
In der Regionalliga startet das C-Team in dieser Saison. Beim Heimturnier reichte es zu 5. Platz –mit Tendenz nach oben. Die Wertung: 5-5-5-4-2. „Unser C-Team war im Training super unterwegs. Doch nun schlug Corona bei uns richtig zu: Gleich sechs Tänzerinnen infizierten sich in der Woche vor dem Turnier, sodass wir nur mit sechs Paaren und etlichen Umstellungen an den Start gehen konnten“, erklärte Trainer Florian Köttner, der mit dem Ausgang unter den schwierigen Umständen dann doch sehr zufrieden war.
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