Die Preise auf dem Grundstücksmarkt im Kreis Harburg kennen weiter nur eine Richtung: nach oben.
bDer Wunsch nach eigenen vier Wänden ist im Landkreis Harburg weiter ein teures Vergnügen. „Ein Plus von einem Prozent bei der Anzahl der Verträge, aber ein deutlicher Anstieg des Geldumsatzes von 15,7 Prozent belegen eine weiter hohe Nachfrage auf dem Immobilienmarkt“, berichtet Peter Wesnigk bei der Vorstellung der Grundstücksmarktdaten 2022.
„Auf dem Hauptmarkt der bebauten Grundstücke im Landkreis Harburg stieg die Anzahl der Verträge um vier Prozent und der Geldumsatz um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an“, zitiert der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte Lüneburg (GAG) aus den neuesten Marktdaten.
Auch Bauland für Gewerbe zog an
Registriert wurde ein starker Rückgang bei den Bauplätzen von 11,1 Prozent. „Gerade eine Verknappung des Angebots zieht steigende Preise nach sich“, fügt Wesnigk hinzu. Der Geldumsatz legt in diesem Teilmarkt um acht Prozent zu. Die starken Steigerungen seien das Ergebnis von geringem Angebot bei hoher Nachfrage.
In die Untersuchungen des GAG fließen die Verkäufe von Wohnhäusern, Wohnungseigentum, Büro- und Geschäftshäusern sowie der Verkauf von unbebauten Grundstücken sowie land- und forstwirtschaftlichen Flächen ein. Dazu hat der Gutachterausschuss Daten aus insgesamt 3486 Kaufverträgen ermittelt, die bis zum Stichtag 1. Januar 2022 im Landkreis Harburg abgeschlossen und über die Notare zugeleitet wurden.
Die Preise für unbebautes Wohnbauland sind im Jahre 2021 in den Regionen Winsen, Buchholz/Jesteburg, Hollenstedt, Tostedt, Elbmarsch, Lüneburger Heide und dem Hamburger Umland zwischen 4,2 und 18,7 Prozent gestiegen; im Durchschnitt um 11,1 Prozent (Vorjahr 8,4 Prozent). Positiv sind die Entwicklungen trotz der Corona-Pandemie weiterhin auch bei den Gewerbebaulandpreisen. Diese haben sich im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 4,3 Prozent (Vorjahr +1,8 Prozent) entwickelt.
Preis für ein Haus liegt bei 595 000 Euro
Die Preise pro Quadratmeter Wohnfläche lassen bei den bebauten Immobilien eine zunehmend steigende Tendenz erkennen. Für Ein- oder Zweifamilienhäuser ist ein Anstieg von 15 Prozent (Vorjahr 9,0 Prozent) ermittelt worden, Reihenhäuser oder Doppelhaushälften haben ein Plus von 15,9 Prozent (Vorjahr 9,5 Prozent) erfahren. Eigentumswohnungen legten um 15,5 Prozent (Vorjahr 9,7 Prozent) zu. Pro Quadratmeter Wohnfläche wurden im Landkreis Harburg für Ein- oder Zweifamilienhäuser durchschnittlich zwischen 2290 und 3755 Euro gezahlt. Der durchschnittliche Kaufpreis eines freistehenden 15 Jahre alten Ein- oder Zweifamilienhauses lag bei 595 000 Euro. Für ein 30 Jahre altes Haus waren durchschnittlich 498 000 Euro fällig.
Die Preise der landwirtschaftlichen Nutzflächen haben sich im Landkreis wie schon in den vergangenen Jahren ebenfalls positiv entwickelt. So ist Ackerland um 2,6 Prozent teurer geworden. Die Grünlandpreise stiegen deutlich um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Von Thomas Mitzlaff
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Zur Sache
Die Aufgaben des GAG
Die Herstellung einer allgemeinen Transparenz auf dem Immobilienmarkt ist eine der Aufgaben des mit ehrenamtlichen Gutachtern besetzten GAG. Dazu werden alle notariell beglaubigten Grundstückskaufverträge in der automatisierten Kaufpreissammlung der Geschäftsstelle des GAG anonymisiert gespeichert und ausgewertet. Als Ergebnisse der Analyse werden die jährlichen Bodenrichtwerte und der Grundstücksmarktbericht durch das unabhängige Gremium veröffentlicht. Ziel ist es, allen aktuelle Trends, Preisentwicklungen und Einflussgrößen auf dem lokalen Immobilienmarkt aufzuzeigen. Dem GAG gehören rund 60 Experten aus den Berufsgruppen der Bausachverständigen, Architekten, Bankfachleute, Immobilienmakler und -verwalter sowie landwirtschaftlichen Sachverständigen an.
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