Einen glücklichen Sieg fuhren die Landesliga-Handballerinnen des TuS Hollenstedt jetzt gegen Intschede ein: Dank eines parierten Konters von TuS-Keeperin Ricarda Bredehöft in der Schlussminute siegte Hollenstedt mit 27:26.
Hollenstedt. Die Landesliga-Handballerinnen vom TuS Jahn Hollenstedt II halten den TSV Intschede in der Tabelle auf Abstand. Beim Spiel Zweiter gegen Vierter überzeugten die Spielerinnen von Coach Manuel Cohrs phasenweise in Halbzeit eins, gaben den großen Vorsprung aber fast noch aus der Hand. Am Ende war es Torhüterin Ricarda Bredehöft, die den 27:26-Heimsieg (14:10) gegen Intschede mit einer Parade kurz vor Schluss festhielt.
Vor der Partie hatte TuS-Trainer Manuel Cohrs gesagt, „dass es wichtig sein wird, eine gute aggressive Abwehr zu spielen“. Und genau das tat die Hollenstedter Oberliga-Reserve in der Anfangsphase: offensiv geduldig und mit viel Kopf und defensiv aggressiv und aufmerksam. Das 5:1 von Fabienne Maack unterstrich den starken Start der Hollenstedterinnen.
Doch dann kamen die Gäste aus Intschede besser ins Spiel. Die Abwehr der Hollenstedterinnen war nicht mehr so aggressiv und bot den Gegnerinnen zu viele Freiräume. Beim 6:6 reichte es Cohrs, und er nahm die Auszeit (14.). „Ich musste den Spielfluss des Gegners stoppen und meinem Team aufzeigen, was uns in der Anfangsphase stark gemacht hat“, sagte der Trainer zu seiner Ansprache in der Auszeit.
Time-out bringt den TuS auf Kurs
Die nächsten Minuten waren umkämpft, und es gab Treffer auf beiden Seiten. Ein 6:1-Lauf des TuS sorgte dann aber für eine deutliche 14:10-Pausenführung. „Defensiv waren wir Ende der ersten Halbzeit richtig gut, aber wir haben dennoch vorne viele Chancen liegen gelassen. Zur Pause hätten wir noch deutlicher führen müssen“, war sich Cohrs nach dem Spiel sicher.
Und auch nach Wiederanpfiff machten die Gastgeberinnen weiter Dampf. Erst hielt Ricarda Bredehöft einen Siebenmeter der Gäste, dann sorgten Marie-Christin Ritscher und Rabea Marx für eine scheinbar komfortable Sechs-Tore-Führung zum 16:10 (33.). „Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht das Gefühl, dass wir dieses Spiel noch einmal so aus der Hand geben“, sagte Cohrs. Doch plötzich ging offensiv kaum noch etwas beim Tabellenzweiten, und auch defensiv verlor das Team völlig den Faden. Innerhalb von zehn Minuten hatten die Gäste aus Intschede die sechs Tore aufgeholt, und es stand 18:18 (44.). „Wir waren zu passiv und haben unglaublich viele technische Fehler gemacht. Auf einmal waren die Mädels komplett verunsichert in ihrem Spiel“, erklärte der Trainer nach dem Spiel.
5:1-Deckung rettet Hollenstedt das Spiel
Fünf Minuten vor Schluss gerieten die Hollenstedterinnen beim 24:25 dann auf einmal sogar mit einem Tor in Rückstand (55.). Eine Zeitstrafe gegen Intschede gab Manuel Cohrs die Chance, taktisch etwas umzustellen. Mit einer offensiveren 5:1-Deckung nahmen die Gastgeberinnen TSV-Rückraumspielerin Theres Meisloh aus dem Spiel, die am Ende auf 13 Treffer kam. In Überzahl eroberte der TuS die Führung zurück (58.).
Die letzte Minute war dann nichts für schwache Nerven. 47 Sekunden vor Ende musste Rabea Marx mit zwei Minuten runter. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Theres Meisloh zum 26:27-Anschluss. Die Gäste verteidigten jetzt in offener Manndeckung und zwangen die Hollenstedterinnen tatsächlich zum Ballverlust. Ein Intscheder Angriff rollte im Tempogegenstoß auf Ricarda Bredehöft zu, aber mit ihrem Wurf scheiterte die TSV-Spielerin zur großen Freude der Hollenstedter Fans an der Hollenstedter Torfrau.
Danach war Schluss, und die Hollenstedterinnen konnten die nächsten Punkte bejubeln. „Ein Wechselbad der Gefühle trifft es ganz gut. Ich bin glücklich über den Sieg, aber wir haben heute zu oft das vermissen lassen, was uns eigentlich stark macht. Gegen Bergen müssen wir unsere Fehleranzahl deutlich minimieren“, fand Manuel Cohrs klare Worte nach dem Spiel.
Von Jan-Hendrik Koch