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Als letztes Musketier aus diesem munteren Quartett mit (von links) Alexia Hauf, Kim Berndt, Evelyn Schulz und Marleen Kadenbach bleibt den Luchsen die erfahrene Spielmacherin Kim Berndt erhalten.
Als letztes Musketier aus diesem munteren Quartett mit (von links) Alexia Hauf, Kim Berndt, Evelyn Schulz und Marleen Kadenbach bleibt den Luchsen die erfahrene Spielmacherin Kim Berndt erhalten. (Foto: rin)

Handball-Luchse: Ausverkauf nein, Umbruch ja

Ausverkauf nein, Umbruch ja – das bestätigte jetzt Sven Dubau, Geschäftsführer der Handball-Luchse Buchholz 08, nach den bislang sieben Abgängen beim Erstligisten. Und er gab zu: Der Umbruch fällt drastischer aus als erwartet.

Buchholz. Die gehäuften Meldungen der Abgänge bei den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten schockten die Fans in den letzten Tagen. Mit Julia Herbst und ganz neu auch Alexia Hauf verlassen zwei weitere Spielerinnen den Klub zum Saisonende. Ein Ausverkauf beim Handball-Erstligisten?

„Nein“, unterstreicht Sven Dubau. „Sicher kein Ausverkauf, aber ein Umbruch.“ Der falle zwar massiver aus, als er ursprünglich geplant gewesen sei, gesteht der Geschäftsführer. Eine klare Verjüngung des Kaders sei aber schon das Ziel gewesen, erklärt Dubau.

„Momentan herrscht ziemlich viel Unruhe in der Liga“, sagt Sven Dubau. Nicht wenige Vereine verfügen über Geldmittel, von denen die Luchse nur träumen können. Es herrscht Kaufrausch. Da werden Spielerinnen sogar aus laufenden Verträgen herausgekauft – egal, was es kostet. „Aber das ist der ganz normale Liga-Alltag“, meint Dubau.

Eine tiefe Lücke auf und neben dem Feld

Sieben Abgänge müssen die Luchse zur neuen Spielzeit verkraften. Dramatisch für das Team war sicher der verletzungsbedingte Abgang von Jessica Inacio bereits während der laufenden Saison; auch das angekündigte Karriereende von Evelyn Schulz zum Sommer beschert den Luchse eine tiefe Lücke auf und neben dem Feld. Dazu verlassen Natalie Axmann, Maj Nielsen und Marleen Kadenbach das Team. Ganz frisch haben sich auch Julia Herbst und Alexia Hauf (siehe Bericht unten) neue Herausforderungen gesucht.

Den sieben Abgängen stehen momentan vier Neuzugänge gegenüber: Jasmina Rühl, Luisa Hinrichs und Anna Ansorge verstärken die Luchse auf den Außenbahnen, Jule Meißner im linken Rückraum. Mit weiteren Rückraumspielerinnen ist Dubau im Gespräch.

„Wir haben hier immer auf das Konzept mit erfahrenen und jungen Spielerinnen gesetzt. Momentan bricht uns die Altersgruppe zwischen 24 und 28 weg“, sagt der Luchse-Geschäftsführer. „Wir sind ein Verein mit familiärem Umfeld. Und wenn eine Spielerin ein tolles Angebot hat und gerne wechseln würde, dann legen wir ihr keine Steine in den Weg.“

Verjüngung im Team ist drastisch

Dubau bestätigt, dass die Handball-Luchse eine Lizenz für die neue Spielzeit sowohl für die 1. wie für die 2. Bundesliga eingereicht haben. „Bis Mitte April wissen wir, wo wir stehen“, glaubt er. Der Kader für die 2. Bundesliga stehe bereits. „Ich plane mit 18 Spielerinnen, darunter auch Ergänzungen aus der 2. Mannschaft. Sollten wir den Klassenerhalt schaffen, dann müssen wir nachjustieren und noch eine erfahrene Spielerin holen“, erklärt der Geschäftsführer. „Momentan ist der Markt aber fast leer gefegt.“ Er rechne allerdings damit, dass im April/Mai wieder mehr Spielerinnen zur Verfügung stehen, die sich doch noch einmal verändern möchten.

„Die Verjüngung im Team ist sicherlich drastisch, aber wir habe ein schlagkräftiges und konkurrenzfähiges Team zur nächsten Saison“, gibt sich Dubau optimistisch. Allerdings sei es quasi eine komplett neue Mannschaft, deren Formierung die Trainer vor eine große Herausforderung stellen werde. Für die Fans hat Dubau vor allem eine Nachricht: „Vertraut uns. Wir haben einen Plan.“

Von Kathrin Röhlke