Montagmorgen konnten zahlreiche Schüler nicht zum Unterricht gebracht werden. Der Grund waren Unbekannte, die in der Nacht zuvor insgesamt 30 Fahrzeuge der KVG in Hittfeld demolierten.
Winsen/Hittfeld. Erst am Wochenende kam es zu einem Akt der scheinbar grundlosen und mutwilligen Zerstörung. In das Winsener Feuerwehrhaus wurde eingebrochen und dort randaliert (WA berichtete). Dass dort eine Einrichtung betroffen war, die einzig dem Schutz der Bevölkerung dient, hat die unbekannten Täter offensichtlich nicht interessiert. Jetzt kam es in der Nacht zu Montag zu einem weiteren Akt von extremem Vandalismus in Hittfeld.
Schulbusse fallen aus
Zahlreiche Kinder konnten Montagmorgen nicht pünktlich zur Schule gebracht werden, denn Ziel der Chaoten waren die Busse auf dem Betriebshof der KVG in Hittfeld. Oliver Blau informiert auf Anfrage des Winsener Anzeigers: „Von insgesamt 30 Fahrzeugen wurden die Scheiben eingeschlagen. Mal war es nur eine, doch häufig auch mehrere.“ Der Pressesprecher des Unternehmens erklärte weiter, dass außerdem ein Fenster der Werkstatt eingeschlagen worden sei. „Die Kripo ermittelt momentan, der Schaden liegt im sechsstelligen Bereich“, sagt Blau. Ausgerechnet am Hittfelder Standort der Verkehrsgesellschaft gibt es keine Videoüberwachung. „Das ist schon länger angedacht, jedoch leider noch nicht umgesetzt“, räumt Oliver Blau ein. Da äußerlich keine Beschädigungen festgestellt worden seien, sind die Täter wahrscheinlich über den Zaun gestiegen, um auf das Grundstück zu gelangen. „Das ist dort gut möglich“, so der Pressesprecher.
Einbruch ins Feuerwehrhaus
In beiden Fällen waren Fahrzeuge betroffen. Im Winsener Feuerwehrhaus am Tönnhäuser Weg wurde eine Scheibe im Tor eingeschlagen, um das Gebäude betreten zu können. Innen nahmen die Vandalen sich ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) vor und beschädigten alle Rollos, hinter denen sich die Ausrüstung der Brandbekämpfer befindet. Das erschüttert umso mehr in dem Wissen, was durch die Freiwilligen Feuerwehren im Winsener Kreisgebiet jüngst während der schweren Stürme im Landkreis Harburg geleistet wurde. Und nun waren die Busse dran.
Wie viele Schüler letztendlich betroffen waren, konnte durch die KVG aktuell nicht beziffert werden. „Es handelte sich auch nicht um einen Totalausfall. Es waren circa 15 Leistungen, die nicht bedient werden konnten“, führt Oliver Blau aus. Das entspreche ungefähr zehn Prozent aller Fahrten.
Hintergründe weiter unklar
Die Polizei grenzt unterdessen den Tatzeitraum auf Montagmorgen zwischen 1 und 4 Uhr ein und schätzt den Schaden auf rund 250 000 Euro. Das geht aus einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung hervor. Die Hintergründe der Tat seien weiter unklar, doch die Täter haben offenbar zielgerichtet den Zeitraum zwischen Betriebsschluss und Beginn des Frühdienstes genutzt, um ungestört auf dem Gelände wüten zu können. Der Zentrale Kriminaldienst in Buchholz hat die Ermittlungen aufgenommen und nimmt Hinweise zur Tat unter Telefon (0 41 81) 28 50 entgegen.
Von Andreas Urhahn