Neu Wulmstorf. Mit Trittbrettfahrern an den E-Ladestationen und Vandalismus gibt es immer wieder Ärger am Parkdeck am Bahnhof Neu Wulmstorf. Zumindest mit den Wallboxen ist zum Jahresende erstmal Schluss, Zukunft: ungewiss.
Als im Jahre 2012/2013 die Diskussion über den Bau eines P+R-Hauses am Bahnhof Neu Wulmstorf so richtig Fahrt aufgenommen hatte, waren sich Politik und Verwaltung einig. Mit dem Bau eines thematisch im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) angesiedelten P+R-Hauses schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens behebt man mittelfristig die Parkplatznot am Bahnhof und zweitens beugt man so konzeptionell einer erweiterten Zunahme des Platzbedarfes nach Öffnung der A26 vor.
Parkdeck 2017 in
Betrieb genommen
Im Jahre 2017 konnte das Parkdeck dann in Betrieb genommen werden. Der Bau erfolgte unter zur Hilfenahme nicht unerheblicher Fördermittel. Sehr schnell sollte sich jedoch zeigen, dass ein nicht unerheblicher Teil der „Nutzerinnen und Nutzer“ keineswegs dem ÖPNV zuzurechnen sind, sondern vielmehr solche, die mit dem ÖPNV so gar nichts zu tun haben.
Am respektvollen Umgang mit dem Eigentum anderer fehlte es genauso, wie mit der Rücksichtnahme gegenüber den Mitmenschen. Aus Langeweile oder auch mit krimineller Energie wurde anderen und auch der Gemeinde teils erheblichen Schaden zugefügt.
Viel Geld
für Reparaturen
Schlussendlich wurde das P+R-Haus nicht für die diesen Personenkreis gebaut, der seine Langeweile durch Vandalismus und Zweckentfremdung dieser öffentlichen Einrichtung bekämpfen möchte.
Aufgrund anhaltender Vandalismusschäden und einer sich verfestigenden Drifterszene (Driften bedeutet: Wenn das Heck eines Autos ausbricht und die Hinterreifen die Bodenhaftung verlieren. Das ist besonders bei heranwachsenden Fahrern beliebt.) und den daraus resultierenden, teils erheblichen finanziellen Aufwendungen für Reparaturen und dem öffentlichen Unmut, den es zu Recht gab, musste schon im Jahr 2018 ein Wachdienst beauftragt werden.
Wachdienst deckt
Schäden auf
Nachdem dieser seinen Dienst für die Gemeinde aufgenommen hat, wurde das Ausmaß des Missbrauchs erst so richtig deutlich. Deshalb hat die Gemeinde letztes Jahr die Notbremse gezogen und mit der Satzung über die Benutzung des Parkhauses am S-Bahnhof und der darauf fußenden Benutzungsordnung eine Grundlage geschaffen, die nunmehr auch Ordnungswidrigkeiten formuliert und deren Verfolgung möglich macht.
Insbesondere die als dreist zu bezeichnenden „Nutzerinnen und Nutzer“ der öffentlichen Ladesäulen, die trotz immer wiederkehrender Mahnungen des Wachdienstes der Auffassung sind, ohne Bezug zum P+R die kostenfreie Nutzung der Ladeinfrastruktur zu nutzen, werden noch bis Ende des Jahres mit empfindlichen Bußgeldern zu rechnen haben.
Mit Ende des Jahres 2022 läuft die Förderung der damals für einen Anschub der Elektromobilität bereitgestellten Wallboxen aus. Dann werden die alten Boxen aus den vorgenannten Gründen außer Betrieb genommen. Ob und wann ein Ersatz für die Wallboxen zur Verfügung gestellt werden kann, hängt von vielen Faktoren ab. Insbesondere wird ein Anbieter gefunden werden müssen. Eine neue Lösung kann also dauern, möglicherweise gibt es aber auch keine Ladestation mehr. Klar ist aber bereits jetzt: Ein kostenfreies Laden wird es nicht mehr geben.