Buchholz. Das Gebäude des Mehrgenerationenhauses Kaleidoskop trägt seit Dezember vergangenen Jahres schon einen neuen Namen: Ute Schui-Eberhart-Haus. In einer – coronabedingt – kleinen Zeremonie hatte Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse gemeinsam mit Sohn Florian und Enkelin Cecilia Schui damals eine am Gebäude angebrachte Gedenktafel für die im Januar 2021 verstorbene Ehrenbürgerin der Stadt enthüllt. Am 12. Juli – dem 81. Geburtstag von Ute Schui-Eberhart – wurde nun nachgeholt, was eigentlich für Dezember 2021 geplant war: Die Einweihung mit zahlreichen Bekannten, Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern von Ute Schui-Eberhart. Mit Musik des Eritreischen Künstlers Machu, Gedichtlesungen von und mit Martha Vogelsang und einer fröhlichen Feier bei strahlendem Sonnenschein.
Wichtige Helferin
für Flüchtlinge
„Ute Schui-Eberhart hat sich Jahrzehntelang in einzigartiger Art und Weise für ihre Mitmenschen engagiert“, erinnerte Bürgermeister Röhse an die verstorbene Ehrenbürgerin. Schon Anfang der 90er Jahre, als Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien vor dem Krieg flohen und in Buchholz strandeten, organisierte Schui-Eberhart mit couragierten Bürgerinnen und Bürgern eine Flüchtlingsbetreuung. Als Mitte des Jahrzehnts wieder Menschen auf der Flucht in die Nordheidestadt kamen, war es „Ute Schui-Eberhart, die im Herbst 2013 das Bündnis für Flüchtlinge initiierte“, erinnerte das Stadtoberhaupt. „Das Kaleidoskop war nicht nur dabei über viele Jahre eine ihrer zentralen Wirkungsstätten. So ist die Idee entstanden, diesen Ort mit ihr und ihrem Schaffen zu verbinden.“
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Der Tafeltext Ute-Schui-Eberhart-Haus Dieses Haus trägt den Namen einer außergewöhnlichen Frau. Ute Schui-Eberhart hat sich ihr Leben lang für Menschen in Not, die Integration unserer neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Gleichberechtigung von Mann und Frau, für Buchholzerinnen und Buchholzer eingesetzt. Und sie hat durch ihr Wirken die Buchholzer Willkommenskultur geprägt wie keine Zweite. Im Rat der Stadt Buchholz hat Ute Schui-Eberhart von 1996 bis 2011 und als Vorsitzende des Sozialausschusses von 2001 bis 2006 die Politik der Stadt mit gestaltet. 2016 wurde sie Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt. Mit der Namensgebung für dieses Gebäude wahrt die Stadt Buchholz die Erinnerung an eine geachtete und über alle Maßen engagierten Frau.[/box]
Im Rat war der entsprechende interfraktionelle Antrag im Sommer vergangenen Jahres einstimmig angenommen worden. „Eine angemessene Würdigung ihres Wirkens“, betonte Röhse. „Sie wird sich wünschen, dass wir ihren Tag heute fröhlich und mit einem Lächeln begehen.“ Die Freundinnen und Freunde, Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter nahmen den Bürgermeister beim Wort. Fröhlich, lachend, Anekdoten erzählend gedachten sie ihrer Mentorin, Ratgeberin und Freundin im Garten ihrer alten Wirkungsstätte, die jetzt ihren Namen trägt.