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Manuel Cohrs kehrt nach seinem Abschied 2020 auf die Trainerbank bei den Hollenstedter Oberliga-Handballerinnen zurück. (Foto: rin)

Zurück auf der Trainerbank

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Manuel Cohrs macht´s noch einmal: Nachdem er bereits von 2017 bis 2020 die Oberliga-Handballerinnen seines TuS Hollenstedt coachte, schließt sich für den 25-jährigen B-Lizenzinhaber nun eine zweite Amtszeit an.

Hollenstedt. Manuel Cohrs macht es noch einmal: Nachdem der TuS Hollenstedt monatelang erfolglos auf der Suche nach einem Nachfolger für Thorsten Wrobel als Trainer der Oberliga-Handballerinnen gewesen war, gab es jetzt eine vereinsinterne Lösung. „Das ist mir dann doch eine Herzensangelegenheit“, gestand der 25-jährige Cohrs.

Dem neuen alten Coach steht damit eine Dreifach-Belastung in der neuen Spielzeit bevor: als Trainer der 1. Damen, in Kooperation mit Otto Sternberg als Coach der Zweiten und als aktiver Spieler der Hollenstedter Landesliga-Herrenmannschaft. „Das mache ich für ein Jahr – definitiv nicht länger“, sagt Manuel Cohrs. Er hatte der 2. Damen frühzeitig die Zusage gegeben und will sein Wort halten, obwohl nun auch noch die Aufgabe als Oberliga-Coach dazugekommen ist. Abstriche muss er deswegen bei seinen eigenen Einsätzen auf der Platte machen und wird dem TuS auf Linksaußen wohl fast nur bei Heimspielen zur Verfügung stehen.

Vierter Trainerwechsel in vier Jahren

Einen Großteil der Damenmannschaft kennt Manuel Cohrs noch aus seiner ersten Amtszeit. Der B-Lizenz-Inhaber trainierte die 1. Damen bereits von 2017 bis 2020. „Wir haben als Verein viel in die Arbeit mit den Damen in den letzten Jahren investiert. Die starke Entwicklung des Oberliga-Teams und das Engagement von Thorsten Wrobel haben es verdient, fortgesetzt zu werden“, schildert der Linksaußen seine Motivation. Er wolle der Mannschaft mit vielen jungen Spielerinnen eine Perspektive aufzeigen.

Für die Hollenstedter Oberliga-Handballerinnen ist damit der vierte Trainerwechsel in vier Jahren vollzogen. Wohl alle wünschen sich nun mehr Beständigkeit. Ob die Mannschaft den starken 3. Rang in der Oberliga Nordsee mit einem Lauf ohne Niederlage im Jahr 2022 in der kommenden Saison wiederholen kann, bleibt fraglich. Denn mit Sandra Nickel, Nathalie Birett und Christin Menne verließen drei Stammkräfte das Team. Zudem startet Vanessa Wolter demnächst in ein sechsmonatiges Auslandsabenteuer, und Nantke Ackmann schloss sich dem Oberliga-Team der Handball-Luchse an.

„Wir werden erneut eine Mannschaft zur Einheit formen müssen“, sagt Cohrs, hofft aber, auf die in der letzten Saison gewachsenen Strukturen bauen zu können. Da glänzte die Mannschaft insbesondere durch große Breite, hohes Tempo und viel Selbstbewusstsein.

Letzte Saison war noch von Corona geprägt

In den letzten Wochen nach seiner Zusage habe es wenig freie Zeit für ihn selbst gegeben, gesteht Handball-Enthusiast Manuel Cohrs. Dank seiner Kontakte konnte er zwei vielversprechende Talente zum TuS locken. So gesellt sich mit Nele Nickel nun auch die jüngste der drei Schwestern zur 1. Damen. Die 19-Jährige kommt vom Buxtehuder SV, spielte dort A-Jugend-Bundesliga und in der 3. Liga. Zudem freut man sich in Hollenstedt auf die noch ein Jahr jüngere Michelle Hasemann vom TV Uelzen. Sie war in der letzten Saison stärkste Werferin in der A-Jugend-Oberliga-Staffel Südost mit satten 171 Treffer in 17 Spielen. Mit weiteren Spielerinnen für die Erste ist der TuS im Gespräch.

Aus der eigenen Oberliga-A-Jugend-Talentschmiede kommen Merle Hauschild und Anne Rademacher in die 1. Damen. Und auch Mia Brockmann, die noch ein Jahr A-Jugend vor sich hat, soll verstärkt in der 1. Damen eingesetzt werden: Das Ausnahmetalent gehört dem erweiterten Juniorinnen-Nationalkader im Beachhandball an.

„Man darf nicht vergessen: Die letzte Saison war noch von Corona geprägt“, hält Cohrs den Ball erst einmal flach, was die Ziele angeht. „Da wusste man nie, in welcher Verfassung und mit welchen Spielerinnen der Gegner auflaufen konnte.“ Trotzdem peilt der 25-jährige Trainer auch für die neue Spielzeit in der Oberliga Nordsee wieder einen Platz im oberen Tabellendrittel an. Die Vorbereitung ging für die Oberliga-Frauen bereits Ende Juni los. Inzwischen wird zweimal die Woche intensiv trainiert, und zwar auch mal sportart-fremd: Kickboxen wartet genauso wie ein Triathlon auf die Hollenstedter Oberliga-Handballerinnen.

Von Kathrin Röhlke