Die besten Tischtennistalente des Bezirks Lüneburg spielten jetzt in Fleestedt ihre Endrangliste aus. Spiele mit angezogener Handbremse waren Fehlanzeige, vielmehr lieferte sich der Nachwuchs sehenswerte Duelle.
Fleestedt. Am Ende einer kuriosen Spielzeit ging es für die Tischtennis-Jugend nochmal in ein zweitägiges anspruchsvolles Saisonfinale: Die Bezirksendrangliste, für die der TuS Fleestedt im Sportzentrum Seevetal als Ausrichter fungierte, bot den Nachwuchstalenten einen sportlich ein hochklassiger Vergleich.
Am ersten Tag der Wettkämpfe, bei dem insgesamt 18 Kreisvertreter in acht Turnierklassen aufschlugen, starteten die Mädchen und Jungen der Altersklassen (AK) 13 und 19. Wie in allen AK konnte sich nur der Sieger sicher für die Landesrangliste qualifiziert.
Während bei den Mädchen 13 Melissa Harms vom Todtglüsinger SV als einzige Landkreisstarterin auf Rang 6 landete, waren bei den Jungen dieser AK gleich drei Cracks im Rennen. Für Luke Sternal (MTV Moisburg) mit Platz 6 und Mika Jensen (TSC Steinbeck-Meilsen) einen Rang dahinter lief es ordentlich. Die Vergabe um den Sieg entwickelte sich zu einem hauchdünnen Herzschlagfinale mit dem besseren Ende für den Fleestedter Lokalmatadoren Gabriel Lechel. Bei gleicher Spiel- und Satzdifferenz entschied der Vergleich der gespielten Bälle zugunsten des jungen TuS-Akteurs, der mit +75 seinen engsten Verfolger Piet Schmidt (TuSG Ritterhude, +32) auf Rang 2 verwies.
Auf Safety-Car folgte Full-Speed-Modus
Bei den Jungen 19 fehlten Gabriels Vereinskollegen Linus Stieler zwei Sätze und 14 Bälle zu Rang 2. Und doch war der 13-Jährige Doppelstarter vielleicht der stärkste Landkreisvertreter überhaupt. Gegen Leon Bosselmann (MTV Brackel) sicherte Stieler, der Ende Juli erst 14 Jahre alt wird, Platz 3 in dieser AK und verwies Bosselmann so auf Position 4. Das kuriose Match der beiden begann mit jedem Ballwechsel entspannt und unspektakulär wie eine Safety-Car-Runde in der Formel 1 und nahm dann mit durchgetretenem Gaspedal auf der Tischtennis-Geraden den Full-Speed-Modus auf. Das Fünf-Satz-Match, durchzogen von vielen Topspins und Konterbällen, endete im Entscheidungssatz klar für Linus Stieler.
Die Mädchen 19 starten zunächst in vier Vierergruppen. Die ersten beiden jeder Staffel spielten anschließend die Siegerin aus; die Plätze 3 und 4 jeder Gruppe regelten in der zweiten Achterstaffel dann die weiteren Platzierungen. Annika Weßels (MTV Eyendorf), Martha Steinkühler (MTV Brackel) und Moisburgs Ella Wichern gingen dort ins Rennen.
Das beste Ergebnis mit Rang 2 erzielte Blanca Gomez (TSC Steinbeck-Meilsen), die in Runde drei auf Leni Struß traf und noch eine Rechnung mit der Worpswederin offen hatte. Im insgesamt zweiten Duell beider wollte sie die Niederlage bei den Bezirksmeisterschaften auf jeden Fall wieder wettmachen. Blancas gute Bewegung am Tisch ergänzte sich optimal mit ihrer Reichweite. So kratzte die 1,83 Meter große 16-Jährige auch schon mal Bälle kurz vor dem Hallenboden noch weg. Bei 2:1-Satzführung für die Steinbeckerin verhalf der Kantenball zum 9:7 im vierten Durchgang ihr zum Sieg. Den Matchball setzte Leni Struß dann hinter den Tisch.
Rang 3 für Annika Weßels war eine Top-Platzierung
Bei den Jungen 11 und 15 wurde wieder der Rechenschieber ausgepackt, die Platzierungen der Treppchen-Plätze glichen einem Foto-Finish: Lukas Wotka (TSV Stelle) erreichte Rang 3 in der AK 11 mit drei Bällen Vorsprung vor Flint Koch aus dem Kreisverband Osterholz. Piet Blum aus Klecken schlug in dieser AK ebenfalls auf; seine Vereinskollegin Johanna Kay mischte bei den Mädchen 11 mit.
Für Annika Weßels lief es bei den Mädchen 15 fast optimal. Rang 3 für die Eyendorferin war eine Top-Platzierung, Lea Sternal aus Moisburg wurde Siebte. Die Ränge 1 bis 3 bei den Jungen 15 wiesen jeweils eine 8:1-Spielbilanz auf. Sieger Tebbe Schlüter (TSV Lunestedt) war genau zwei Sätze besser als Linus Stieler. Der Fleestedter, der damit seinen zweiten Treppchenplatz bei diesem Endranglistenturnier sichern konnte, blieb bei gleicher Spiel- und Satzdifferenz 33 Bälle vor Enno Ziesler vom TuS Celle. Auch Yann-Paul Haller aus Steinbeck und der Brackeler Noah Warnecke, der noch kurzfristig nachgerückt war, waren in der AK 15 am Start.
Von Ralf Koenecke