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5G-Anwendungen spielen eine wichtige Rolle für einen modernen Katastrophenschutz. Wie das geht, kann auf dem InnovationsZirkus erlebt werden: Torsten Lorenzen, Abschnittsleiter Elbe der Kreisfeuerwehr, verschafft sich mittels Virtual-Reality-Brille einen Überblick über das Innere eines Gebäudes. (Foto: LK Harburg)

Die Zukunft lockt in den „InnovationsZirkus“

Winsen. Wer einen Blick in die Zukunft werfen möchte, smarte Technologie von morgen und innovative Projekte erleben will, an denen Unternehmen und Wissenschaft im Landkreis Harburg arbeiten, der ist beim ersten „InnovationsZirkus“ in der Metropolregion Hamburg am 14. und 15. September in Buchholz richtig.

Rund 40 namhafte, regionale und überregionale Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft gestalten gemeinsam mit der WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg das zweitägige Ausstellungs- und Rahmenprogramm des InnovationsZirkus.

Einer der Stars in der Manege im Zirkuszelt auf dem Gelände des TIP Innovationsparks Nordheide ist dabei das Projekt USIN5G („Usage Scenarios for Innovation Networks in 5G“), das der Landkreis Harburg gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern, den Dräger Werken Lübeck, der Hochschule 21 Buxtehude, der Leuphana Universität Lüneburg, dem Geodätischen Institut der RWTH Aachen der Firma Eigenbrodt (Tostedt-Königsmoor), Computer Mack (Stadland bei Bremerhaven) und Beagle Systems (Hamburg) vorstellt.

Was steckt
hinter USIN5G?

Landrat Rainer Rempe: „Mit USIN5G schaffen wir im TIP gemeinsam mit unseren Partnern ein einzigartiges Reallabor, mit dem wir Unternehmen und Wissenschaft ein Versuchsfeld für Zukunftstechnologien eröffnen.“

Zwei Tage lang präsentieren Ana-Cristina Bröcking und Evelyn Stegmann von der Stabsstelle Digitale Infrastruktur/Breitband gemeinsam mit den Projektpartnern modernste Technologie, Anwendungen und Projektideen auf Grundlage des 5G-Mobilfunkstandards. Dann heißt es etwa Manege frei für rasante Drohnenflüge, und es gibt spannende Einblicke per VR-Brille in die Virtual-Reality-gestützte zukünftige Arbeit der Feuerwehren im Landkreis Harburg.

 

Im Rahmen von USIN5G entsteht im Technologie- und Innovationspark Nordheide (TIP) durch die Kombination aus 5G-Campusnetz und öffentlicher 5G-Versorgung derzeit ein einzigartiges Umfeld für die Entwicklung und Umsetzung von 5G-Anwendungsszenarien. „Hier treffen die Voraussetzungen für erfolgreiche Innovation zusammen: Im TIP wird mit Unterstützung des Landes die digitale Infrastruktur eines öffentlich zugänglichen 5G-Campusnetzes geschaffen, um über USIN5G eine Bundesförderung für die Erprobung von echten Anwendungsfällen zu nutzen, so Jens Wrede, Geschäftsführer der WLH.

Die Fachmesse bietet unter anderem Ausstellungen, Vorträge, Führungen und Workshops.
Der InnovationsZirkus ist am 14. und 15. September 2022 von jeweils 10 bis 17 Uhr geöffnet. Veranstaltungsort ist der TIP Innovationspark Nordheide, Im Innovationspark, 21244 Buchholz. Der Eintritt ist frei.

Eine Anmeldung ist nur für wenige, ausgewählte Programmpunkte erforderlich. Informationen hierzu ebenso wie zu den Ausstellern und das Programm gibt es unter https://innovationszirkus.de/.

Hintergrund:

Das Projekt „USIN5G („Usage Scenarios for Innovation Networks in 5G“) des Landkreises Harburg leistet als innovatives 5G-Leuchtturmprojekt mit dreijähriger Laufzeit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Technologie- und Innovationsparks Nordheide TIP mit seinem einzigartigen 5G-Campusnetz zu einem smarten Gewerbegebiet.

Der TIP ist eines der ersten Gewerbegebiete Norddeutschlands, das Unternehmen den neuen 5G-Mobilfunkstandard für Forschung, Entwicklung, digitale Produktion und Dienstleistung zur Verfügung stellen kann. Die Idee für das 5G-Campusnetz, das die WLH mit Förderung des Landes Niedersachsen realisiert hat (Fördersumme 1,13 Mio. Euro, WLH-Eigenmittel 1 Mio. Euro), war Teil des „USIN5G-Konzepts“.

Die Kreisverwaltung hat das Konzept in Kooperation mit der WLH und weiteren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft in den vergangenen Jahren erarbeitet. 5G ermöglicht erheblich höhere Datenraten, eine deutlich verbesserte Kapazität und ein intelligenteres Netz als seine Vorgängertechnologien. Möglich werden so Datenübertragungen in Echtzeit bei deutlich geringeren Kosten und mit niedrigerem Energieverberbrauch.

So eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten für digitale Anwendungen, Produkte und Dienstleistungen. Auf dem Gelände des TIP haben Wirtschaft und Wissenschaft die Möglichkeit, marktfähige und innovative Produkte und Dienstleistungen in einem „5G-Reallabor“ zu entwickeln und zu erproben. Dazu arbeiten bei „USIN5G“ Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und öffentliche Institutionen in einem dichten Innovationsnetzwerk zusammen. Projektpartner sind der Landkreis Harburg, seine Wirtschaftsförderungsgesellschaft WLH, die Leuphana Universität Lüneburg, die RWTH Aachen University, die Hochschule 21 aus Buxtehude, die Eigenbrodt GmbH & Co. KG, die Computer Mack GmbH, die Drägerwerk AG Co. KGaA und die Beagle Systems GmbH.

Koordiniert und gesteuert wird das Projekt von der Stabsstelle Digitale Infrastruktur des Landkreises Harburg. Für die Finanzierung während der dreijährigen Laufzeit stehen Fördermittel zur 5G-Umsetzungsförderung im Rahmen des 5G-Investitionsprogramms des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in Höhe von 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, für die sich die Projektpartner mit dem Konzept für „USIN5G“ erfolgreich beworben hatten. Geforscht, entwickelt und erprobt wird auf den drei Anwendungsfeldern „Smarte Produktion und Gebäude (SPG)“, „Intelligenter Katastrophenschutz (IKS)“ und der so genannten „5G Smart Service Platform for Commercial Areas (5GSePCA)“. Im Anwendungsfeld „Smarte Produktion und Gebäude“ bauen die Partner mithilfe von Freifeld- und Gebäudesensorik sowie Drohnen ein System des smarten Infrastrukturmanagements auf, das Daten für die Objektpflege der einzelnen Gebäude bereitstellt, Produktionsprozesse angesiedelter Unternehmen steuern und individuelle Services für die Beschäftigten vor Ort bereitstellen kann.

Gesammelt werden unter anderem Wetter- und Umweltdaten, aber auch Informationen zur Wärmeentwicklung, zur Schadstoffausbreitung oder zu Beschädigungen an Gebäuden erfasst. Diese in Echtzeit vorliegenden Daten bedeuten bei Bränden oder Schadstoffaustritten zusätzlich einen großen Gewinn für die Rettungskräfte oder Feuerwehren. Das Anwendungsfeld „Intelligenter Katastrophenschutz“ stellt die Nutzung von neuartigen digitalen Gebäudeplänen auf Basis des Building Information Modeling (BIM) über 5G vernetzte Sensorik und autonome Drohnen als Einsatzunterstützungssystem für Feuerwehren und Rettungskräfte in den Vordergrund. Die 5G-Signale sollen zur Lokalisierung der Rettungskräfte im brennenden Gebäude genutzt werden. Die übergreifende und für weitere Anwendungsszenarien erweiterbare ausgelegte „5G Smart Service Plattform for Commercial Areas“ dient der Erfassung, Aggregation und Analyse von hochauflösenden Bild- und Thermaldaten sowie der Daten einer sehr hohen Anzahl per „5G Narrow Band IoT“ vernetzter Sensoren und stellt eine Vielzahl von grundlegenden Funktionen des „Internets der Dinge“ bereit.