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Drogen gefunden, Schlag gegen Clan-Kriminalität

Lüneburg. Umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen führten Polizei und
Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für die Verfolgung von „Clan-Kriminalität“ Stade
in den Nachtstunden zum 19. September aufgrund eines Ermittlungsverfahrens wegen des
Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz in Lüneburg durch.

Vorausgegangen waren den Durchsuchungen mehrmonatige Ermittlungen der „Ständigen Ermittlungsgruppe für komplexe kriminelle Strukturen“ (SEG KKS), die erst im letzten Jahr im Zuge der strategischen Organisationsanpassung der Polizei Niedersachsen eingerichtet worden war.

Die Ständige Ermittlungsgruppe der hiesigen Polizeiinspektion führt seit Monaten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge gegen einen 26 Jahre alten Lüneburger sowie weitere Personen aus dem Umfeld des Mannes.

In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft in Stade erwirkten die Ermittler verschiedene
Durchsuchungsbeschlüsse, die in der Nacht vollstreckt wurden. Mehr als 90 Einsatzkräfte durchsuchten unter der Federführung der Polizeiinspektion insgesamt sechs Wohnungen, Wohnhäuser bzw. Geschäftsräume und eine Gartenparzelle der tatverdächtigen Personen in verschiedenen Lüneburger Stadtteilen. Die Lüneburger Ermittler wurden dabei auch durch Einsatzkräfte vom
MEK, der Lüneburger Bereitschaftspolizei und spezialisierten Kräften mehrerer
Polizeiinspektionen (Verfügungseinheiten aus Lüneburg und Harburg) unterstützt.

Bei den Durchsuchungen wurden mehrere Kilogramm Cannabis und eine noch unbestimmte Menge weißes Pulver gefunden, bei dem es sich dem Anschein nach auch um Rauschgift handeln dürfte. Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen dürfte weit über 100.000 Euro liegen.

Die Täter stammen aus dem Clanmilieu und deren Umfeld und gingen nach derzeitigen Ermittlungen bei der Tatbegehung konspirativ und arbeitsteilig vor. Neben den Betäubungsmitteln wurden neben Bargeld und Verpackungsmaterial auch diverse andere Beweismittel sichergestellt.

Im Rahmen der Maßnahmen wurden insgesamt sechs Personen festgenommen; drei der Männer davon wurden nach Prüfung wieder aus dem Gewahrsam entlassen, weil kein dringender Tatverdacht begründet werden konnte. Die drei anderen Beschuldigten im Alter von 26, 27 und 31 Jahren werden am heutigen Tage auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stade dem Haftrichter vorgeführt.

Die weiteren Ermittlungen, strafprozessualen Maßnahmen sowie die Auswertung von Datenträgern dauern an. Zum jetzigen Zeitpunkt werden keine weitergehenden Informationen insbesondere zu den Hintergründen durch Polizei und Staatsanwaltschaft erteilt.